Urvertrauen zerstört: Hauseinbruch hinterlässt Spuren bei fränkischem Ehepaar
Autor: Helmut Will
Rentweinsdorf, Dienstag, 17. Dezember 2019
Ein fränkisches Ehepaar wurde vor einem Jahr Opfer eines Einbruchdiebstahls. Das hat Spuren in der Seele hinterlassen, und die Limperts ringen bis heute um inneren Frieden. Hilfsangebote empfanden sie als sehr wohltuend.
Sie können sich erinnern, als sei es gestern gewesen. Dabei ist es fast genau auf den Tag ein Jahr her, als Anneliese und Franz Limpert aus Rentweinsdorf Opfer nächtlicher Einbrecher wurden. Am 16. Dezember 2018 kamen in den frühen Abendstunden mindestens zwei Einbrecher und drangen gewaltsam in das Haus des Ehepaares Limpert ein.
Einbruch bei Limperts: Ehepaar war beim Singen
Da sich diese Tat gestern jährte, wurden bei dem Ehepaar die Erinnerungen wieder präsent. Am Tattag hatte Annemarie gegen 16 Uhr ihr Anwesen verlassen, um in die Ortskirche zu gehen, wo die Rentweinsdorfer "Liedertafel", bei der sie aktive Sängerin ist, Ansingen hatte. Ihr Mann Franz folgte ihr gegen 16.45 Uhr, als die Dunkelheit bereits den Tag verdrängt hatte. "Es war ein schöner Abend, den die Rentweinsdorfer 'Liedertafel‘ zusammen mit dem Blasorchester Ebern zu Gunsten eines guten Zwecks gestaltete", sagt Anneliese und ihr Mann nickt zustimmend.
Gemeinsam traten die Limperts nach dem Konzert den Heimweg von der Kirche am Planplatz zu ihrem etwa 500 Meter entfernten Haus an. Nichtsahnend kamen sie, noch von der schönen Konzertstimmung umfangen, an ihrem Haus an. Es war 21 Uhr. Während Anneliese das Haus über die Eingangstür betrat, wollte Franz auf der Rückseite sehen, ob alles in Ordnung war. "Als ich ankam war das Gartentor offen, da habe ich mich schon gewundert, weil wir immer alles verschließen", sagt Franz. Als er dann noch sah, dass die Balkontür offen war, wurde ihm schon etwas mulmig. In diesem Augenblick dachte er noch, dass seine Anneliese, die ja über die Haustüre ins Haus gegangen war, die Terrassentüre zum Lüften geöffnet haben könnte. "Dann aber erkannte ich, dass am Fenster links von der Terrassentür das Fliegengitter herausgerissen und die Rollos hochgeschoben waren und mir schwante Schlimmeres", erzählt Franz. Er nahm seine Taschenlampe und leuchte alles ab.
Fremde Fußabdrücke entdeckt: Franz Limpert ruft seine Frau
"Jetzt konnte ich Fußabdrücke verschiedener Größen im Schnee erkennen und dass am Fenster Hebelspuren eines Werkzeuges im Rahmen vorhanden waren. Nun war mir völlig klar, dass wir Opfer von Einbrechern geworden sind." Er rief laut nach seiner Frau, dass sie die Polizei rufen sollte. "Ich war auch ganz geschockt", sagt Annemarie, "und ich rannte die Treppe hoch, da ich dort an einer Tür mit großen Zahlen die Telefonnummer der Polizei Ebern angebracht hatte."
"Eigentlich möchte ich über diese Sache gar nicht mehr sprechen, weiß aber von einem Therapeuten bei dem ich nachher war, dass man darüber reden, nichts in sich hineinfressen sollte." Als sie im ersten Stock ihres Hause ankam sah sie die Bescherung. "Alles war durchwühlt, auf den Boden verstreut, ich war völlig am Boden zerstört, hatte wahnsinnige Angst", schildert Anneliese ihre ersten Eindrücke. Sie wurde den Gedanken nicht los, dass sich die Einbrecher noch im Haus befinden könnten. Trotzdem schaffte sie es die Polizei telefonisch zu verständigen und auch ihren Sohn Alexander, der im gleichen Dorf wohnt. "Alexander und ich haben dann, noch bevor die Polizei kam, gemeinsam das Haus grob durchsucht, konnten aber keine Einbrecher mehr feststellen", erläutert Franz und seine Frau Anneliese ergänzt: "Gott sei Dank, ich mag mir gar nicht vorstellen was hätte passieren können, wären die noch da gewesen. Was so passieren kann, sieht man oft in der Fernsehsendung Aktenzeichen XY", sagt Anneliese sichtlich aufgewühlt.