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Unter Palmen und mit Maibaum unterwegs


Autor: Janina Reuter

Rentweinsdorf, Sonntag, 12. Februar 2017

Beim Rentweinsdorfer Sechserrat tobten sich am Wochenende alle Besucher am Ballermann aus.
Der Showtanz der Prinzengarde I sorgte für Stimmung


Zum Ballermann flogen die Rentweinsdorfer Faschingsnarren samt Sechserrat mit Umweg über die USA, da es auf Kurzstreckenflügen keinen Alkohol gebe.Am Strand angekommen nahmen die Sechserräte gleich auf den Marktsaal-Liegestühlen Platz, um sich vom Faschingsstress zu erholen. Leicht bekleidete Frauen, Männer in Shorts und Flip-Flops, Hawaii-Hemden, Sonnenbrillen im Publikum, dazu fröhliche Partymusik - da kam Gefühle (von Sommer) auf, auch wenn es am Freitag während der Sitzung schneite.

Als imaginärer Strand muss das Bühnenbild herhalten, das Frederik Schorn gemalt hatte. "Eigentlich wollten wir den Marktsaal voll Sand kippen und Liegestühle und Sonnenschirme aufstellen. Dann hätten wir zwar nur 100 Leute untergebracht aber dafür den Kartenpreis auf 25 Euro erhöht. Leider hatten die Hausherren etwas dagegen", witzelte Sechserrat Oliver Stark, der durchs Programm führte.

Für einen Brüller sorgten "Die Ahnungslosen" vom Damenstammtisch mit ihrer Sendung "Herzblatt - Die Show für schwer Vermittelbare", moderiert von Enrico, dem Feurigen. Ob der leidenschaftliche Landschaftsgärtner, der sein Gras selber anbaut, Kai-Uwe, der lieber fleißig bei der Feuerwehr ist als besoffen bei der Bundeswehr, Rindviehzüchterin Kunni oder Thermomix-Vertreterin Margarethe: Es standen Originale auf der Bühne, die die Auswahl nicht leicht machten.


Wie und wo die Eberner reinreden

Beim Auftritt der "Treinfelder Dorfdeppen" mit dem Motto "Schuss in den Ofen" bekamen die Eberner samt Bürgermeister Jürgen Hennemann ihr Fett weg. So schilderten sie bis ins kleinste Detail den Klau des Eberner Maibaums und kritisierten die armselig ausgefallene Auslöse-Fete.

"Typisch Ebern, für den Maibaum war keiner zuständig. Aber wenn wir in Rentweinsdorf einen Weihnachtsmarkt machen und Bratwürste grillen wollen, dann sind die auf einmal alle zuständig und haben mitzureden." Auch der Rentweinsdorfer Bürgermeister Willi Sendelbeck musste im Laufe des Abends einiges einstecken.

Erstmalig auf der Rentweinsdorfer Bühne waren Cathrin Geiser und ihr Vater Bernd aus Reckendorf zu sehen. Als Zeus und Europa blickten sie auf das Weltgeschehen und machten so manche erschreckende Entdeckungen. So steht an der Spitze der USA nun ein "Trumpeltier", das für Aufruhr sorgt.


Sex auf Krankenschein

Angler könnten Schwierigkeiten mit dem Verfassungsschutz bekommen, wenn sie "Petri Heil" rufen. Zudem bekommt man im Altenheim jetzt bald Sex auf Krankenschein und für die Schüler wäre es schön, wenn sie vorher schon wissen würden, wie lange sie nun ins Gymnasium gehen müssen.

Das Gastspiel passte gut ins Programm und fand viel Zuspruch beim Publikum.

Eine tolle Nummer lieferten auch die Weißheimers (Julian und Kurt) ab. Der Kurt ist wegen seiner Flugangst mit dem Schiff nach Mallorca gekommen. Die beiden nahmen das Geschehen in der Marktgemeinde unter die Lupe. So kamen der geplante Windpark am Tonberg und eine mysteriöse Übernachtung im Rewe-Markt auf den Tisch.

Der Sketch "The Boss" zeigte einen typischen deutschen Familienurlaub am Ballermann. Gespielt wurde die Nummer von den Familien Sperber und Neubauer. Für Lachattacken sorgte ein immer wiederkehrender Straßenverkäufer, der sämtliche Gegenstände von Badetüchern über Korkenzieher und Sonnenbrillen an den Mann - oder die Frau - bringen wollte. Sein Werbespruch: "Heute billig, morgen vielleicht wieder teuer."

"Die Spezialisten" vom Jugendraum Rentweinsdorf traten als Reisegruppe auf. Auf lustige Art und Weise nahmen sie das Dorfgeschehen auf die Schippe und brachten so manche Kuriosität ans Tageslicht.

Nachdem sich das Rentweinsdorfer Prinzenpaar Christina I. und Maximilian I. vorgestellt hatte, schwangen ihre Mädels von der Garde das Tanzbein. Tänzerisch war bei den Faschingssitzungen viel geboten und den Gästen hat es gefallen, was sich durch Zugaben bemerkbar machte.

Schon die Kleinen der Kindertanzgruppe, die von Steffi Neubauer und Franziska Schmittlutz betreut werden, ernteten für ihre "Mini-Disco" viel Applaus. Auch die Prinzengarde II aus Rentweinsdorf und die Heubacher Showtanzgarde legten tolle Tänze mit halsbrecherischen Figuren aufs Parkett.

Ganz heiß wurde es dem Publikum beim Auftritt des Männerballetts. Die Tänzer zeigten viel Haut und kamen beim Publikum mit ihrem tänzerischen Können richtig gut an.

Am Samstagabend stand dann noch die Verabschiedung von Thomas Schnitzer als Sechserratsmitglied an. Seit 2007 war Thomas Schnitzer, der auch bei den "Treinfelder Dorfdeppen" mitspielt, im Sechserrat. Vor der Faschingssaison hat er mitgeteilt, dass der Urlaub auf dem Ballermann ein guter Zeitpunkt sei, um aufzuhören.