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Unruhiger Hang bedroht St. Barbara-Kapelle


Autor: Ralf Kestel

Ebern, Dienstag, 25. Juni 2013

Weil der Berg, auf dem die kleine St. Barbara-Kapelle im einstigen Bundeswehrgelände von Ebern steht, arbeitet, sind Sanierungsmaßnahmen notwendig. Der ursprünglich befürchtete Abriss lässt sich aber durch andere Eingriffe abwenden.
Die Barbara-Kapelle thront über Ebern auf einer Anhöhe im einstigen Bundeswehrareal.  Foto: Eckehard Kiesewetter


Da fiel allen ein Stein vom Herzen: Die St. Barbara-Kapelle auf "Eberns Heiligem Berg" muss aus statischen Gründen nicht abgerissen und neu aufgebaut werden. Dies geht aus einem Gutachten hervor, das im Auftrag der Stadt erstellt worden ist und nun bei einer Versammlung der Kapellenbaugemeinschaft vorgestellt wurde, da der Hang "arbeitet" und sich im Eingangsbereich, wo das Fundament nicht so tief gründet, immer mehr Risse aufweist. Bereits 2009 war versucht worden, das Gebäude in Richtung Ebern zu unterfangen.

Jetzt wurden Untersuchungen bis zu einer Tiefe von drei Metern unternommen, wie Albert Kuhn bei der Versammlung im Gasthof "Post" informierte. "Jetzt wissen wir, woran's liegt." Von den Gutachterkosten in Höhe von rund 2700 Euro tragen Kapellenbaugemeinschaft bzw. die Kolpingfamilie 775 Euro. Mittlerweile angelaufen seien die Instandsetzungs- und Verschönerungsarbeiten. Kuhn: "Wenn Du einen anrufst, sagt keiner nein. Die Ausrede, von wegen ich habe keine Zeit, gibt's in der Truppe nicht. Großes Kompliment an meine Rentnerband."

Die Empfehlung des Gutachters geht dahin, dass "Wegsprengen und Neubau auch nichts bringt, weil der Hügel aufgrund von Witterungseinflüssen einfach arbeitet", so Kuhn. Daher empfehle der Fachmann, an allen Ecken des Gebäudes Anker abzubringen, um die Setzungen auszugleichen."

Die Kosten für die Maßnahmen seien noch unklar. "Da muss der Förster Gnannt halt ein paar Bäume mehr verkaufen", lautete der Vorschlag von Rudi Kaspar, der seine eigene Rechnung aufmachte: "Abriss und Neuaufbau würden etwas bringen, aber das steht in keinem Verhältnis zu den Kosten."

Weiter Bäume fällen

Er plädierte auch für das Fällen weiterer Bäume auf der Kuppe, weil "die das Wasser wegziehen" und man um die Kapelle herum mit möglichen Sturmschäden rechnen müsse. Kaspar war froh, dass die von Kriegsheimkehrern gestiftete Kapelle "nicht wieder weggerissen werden muss". Die zuletzt vom Ehepaar Eichler gestifteten Ikonen würden künftig ab Herbst in trockenen Räumen untergebracht.

Die Umsetzung der jetzt vorliegenden Planungen solle noch in diesem Jahr angegangen werden, zumal schon Teile des freigelegten Hanges wieder verbuschen. Auch müssen Steinstufen des Pilgerweges zur Kapelle wieder neu gesetzt werden.

Ein weiteres Projekt, das Kaspar noch vor Ostern 2014 umsetzen möchte, ist die Schaffung eines Kreuzweges mit 14 Stationen, die zum Berg führen. "Zur Finanzierung haben wir schon ein paar tausend Euro an Spenden."

Die Stationen sollen vandalensicher und witterungsbeständig mit Edelstahlstelen ausgeführt werden. "Das wird eine Bereicherung für unseren Kapellenberg und ein Kreuzweg zur Fastenzeit ist schon sicher." Details sollen noch mit dem Stadtrat abgeklärt werden.