Druckartikel: Übung mit zwei Trupps am Zeiler Hafengelände

Übung mit zwei Trupps am Zeiler Hafengelände


Autor: Ralf Naumann

Zeil am Main, Sonntag, 12. April 2015

Die Rot-Kreuz-Bereitschaften Zeil und Gunzenhausen trainierten gemeinsam den Ernstfall am Zeiler Hafen.
Mit schweren Kopfverletzungen wird Lisa Heigel von den drei Sanitätern (von links Mathias Neeb, Markus Schlund und Markus Kreppner mit der Trage vorsichtig in den Rettungswagen gebracht.


Samstag, 15.15 Uhr: Bei den Silos im Zeiler Hafen ereignet sich an der Entladestation eine Explosion. Der Silomeister wird schwer am ein verletzt. Eine sechsköpfige Besuchergruppe, gerade auf Stadtführung, ist betroffen. Deren Teilnehmer irren blutend herum.

Täuschend echtes Szenario

Gott sei Dank, dass dieses Szenario eine Übung der Zeiler Rot-Kreuz-Bereitschaft ist. Gott sei Dank sind die Verletzten, die in kurzer Zeit sowohl bei einem nah gelegenen Sägewerk gefunden werden, ebenso in der Nähe des Mainufers sowie an den grünen Silos, nicht wirklich blutüberströmt. Sie wurden zuvor fachmännisch und äußerst realistisch auf schwer verletzt geschminkt.

Und ganz nach dem Motto "gemeinsam geht mehr" sind die 22 Sanitäter der Rot-Kreuz-Bereitschaft aus Zeil nicht alleine.

Sie haben Unterstützung von acht Kollegen aus Gunzenhausen mit ihrem stellvertretenden Bereitschaftsleiter Günter Albrecht. Die Rot-Kreuz-Bereitschaften veranstalten nach der Premiere vor einem Jahr ein gemeinsames dreitägiges Austausch- und Ausbildungswochenende, diesmal im Haßbergkreis. "Wir wollen einfach die Kommunikation zwischen den einzelnen Kreisverbänden vertiefen und stärken", macht Matthias Popp deutlich.

Der 35-jährige Ebelsbacher ist seit 2006 Bereitschaftsleiter in Zeil. Für ihn steht die Verknüpfung von Kommunikation und Ausbildung im Mittelpunkt. Ebenso die Einweisung und Ausbildung im Digitalfunk sowie die Praxis in einer Einsatzübung (Explosion im Hafen), um die sich sein Stellvertreter Harald Krumpholz (57) kümmert. Die Funkleitung hierbei trägt die Unterstützungsgruppe der Sanitätseinsatzleitung (UG-SanEL) Eltmann.
Matthias Popp macht seine Arbeit Spaß. Nicht nur, weil die Einsatzübung am Samstagnachmittag gut funktioniert. Es bereitet ihm "manchmal Kopfschmerzen", wenn er in die Zukunft blickt.

"Auf Grund des demografischen Wandels haben wir sowie andere Hilfsorganisationen Probleme, ehrenamtliche Mitarbeiter zu finden", bedauert er. Solch außergewöhnliche Veranstaltungen wie hier sollen dazu beitragen, die aktiven Ehrenamtlichen zu motivieren und zu qualifizieren sowie neue Frauen und Männer zu ermutigen, sich dem BRK anzuschließen. Austausch- und Ausbildungswochenenden sind geplant. Die Arbeit der Sanitäter ist enorm wichtig.

Matthias Popp bedankt sich deshalb "bei allen Ehrenamtlichen Helfern des Bayrischen Roten Kreuzes Kreisverband Haßberge für ihre unzählig geleisteten Stunden im Ehrenamt." Ob er sich dabei mit einbezogen hat?

Bilder im Anhang

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