Druckartikel: Übersee-Container landet nicht in Kirchlauter

Übersee-Container landet nicht in Kirchlauter


Autor: Ralf Kestel

Neubrunn, Donnerstag, 20. Dezember 2012

Fast schon exotisch mutete ein Bauantrag an, der für ein Grundstück im Außenbereich von Kirchlauter eingereicht worden war. Ärger gab es damit bei der Gemeinderatssitzung. Eine Ablehnung war die Folge.
Mit dieser Vision wollte sich der Gemeinderat nicht anfreunden: ein Übersee-Container an der südlichen Zufahrt Kirchlauters. Foto: Kestel/Montage: Heim


In See gestochen und Flagge gehisst: Mit einem ungewöhnlichen Ansinnen zweier Antragsteller befassten sich die Mitglieder des Gemeinderates Kirchlauter bei ihrer Sitzung am Dienstagabend in der Schule. Es ging um die Aufstellung eines Übersee-Containers.

Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Im Lautergrund wird kein Container-Terminal entstehen und der kleine Fluss auch nicht schiffbar gemacht. Entgegen dem Vorschlag aus dem Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft Ebelsbach versagte das Gremium bei einer Gegenstimme das notwendige Einvernehmen. Und das kam so. Die "Bauherren" wollen den Container mit einer Länge von sechs Metern (bei einer Breite und Höhe von 2,5 Metern) neben einer Maschinenhalle an der Staatsstraße zwischen Kirch- und Weikartslauter platzieren.

"Ein Ungetüm", wie Bürgermeister Jochen Steppert befand, das "wie ein Begrüßungsschild wirkt, wenn man von Kottendorf kommt, weil es als erstes Gebäude erkennbar wäre". Keine "schöne Visitenkarte" befand die Mehrheit der Räte.


Weiterleitung ans Landratsamt


Rein rechtlich, so hieß es in der Stellungnahme der Bauverwaltung, handele es sich um ein Projekt im Außenbereich, wobei es sich nicht um einen privilegierten Landwirt handelt, dem solche Überlegungen juristisch kaum auszureden wären. "Das Landratsamt gibt sich bei Vorhaben im Außenbereich eher zurückhaltend", hieß es aus dem Bauamt, da aber keine gemeindlichen Belange berührt seien, sollte das Einvernehmen erteilt und die Sache zur weiteren Beurteilung ans Landratsamt weitergeleitet werden.

"Auch ich bin bei solchen Plänen im Außenbereich zurückhaltend", signalisierte Bürgermeister Steppert Ablehnung. Und dabei fühlte er sich durch die Rechtslage bestärkt: "Wenn so ein Ding ein viertel Jahr nicht bewegt wird, gilt es als Bauwerk und muss die entsprechenden Genehmigungsverfahren durchlaufen." Zweiter Bürgermeister Robert Muckelbauer (CSU) ärgerte sich gar über die Formulierung, wonach "gemeindliche Belange" nicht berührt seien: "Wenn es um das Ortsbild geht und wir überall Verschönerungsmaßnahmen betreiben, dann geht uns das sehr wohl etwas an."

Nach der Art der Nutzung befragt, zuckte Bürgermeister Steppert mit den Schultern, was wildeste Spekulationen auslöste. Letztlich wurde die Aufstellung des Containers aber nicht aus moralischen, sondern aus optischen Gründen abgelehnt.