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Über 600 "Knaxianer" lassen sich in Zeil von einer "Wunschhändlerin" in den Bann ziehen


Autor: Günther Geiling

LKR Haßberge, Sonntag, 11. Oktober 2015

Ein Höhepunkt der Kinder- und Jugendveranstaltungen im Landkreis Haßberge ist das "Knax-Event". Über 600 Kinder mit ihren Eltern oder Großeltern ließen sich von einer "Wunschhändlerin" in ihren Bann ziehen und hätten gerne auch ihre Dienste für die eigenen Wünsche eingesetzt.
Gisela Mohr (links) und Gieselbert Hoffmann erhielten für das Märchen Kulturpreise, unter anderem von der Stadt Wiesbaden. Foto: Günther Geiling


Im Knax-Club der Sparkasse Ostunterfranken sind Kinder bis zehn Jahre vereint. Großer Beliebtheit erfreut sich das "Knax-Event", bei dem Sparkassen-Mitarbeiterin Silke Brochloß-Gerner vom Knax-Club Mühe hatte, alle Platzwünsche zu erfüllen. Schnell sei die Veranstaltung ausgebucht gewesen.

Mit Trommelwirbel und Klarinette kündigte sich dann in der Sporthalle "am Tuchanger" in Zeil das Theaterstück an. Alle schauten gespannt auf das Bühnenbild, zu dem auch ein Baum gehörte, der mit seinen beweglichen Ästen trommeln konnte. Und schon befanden sich die Wunschhändlerin und ihr Diener mitten unter den Kindern. Dabei verspricht sie den Kleinen "auch ihr habt drei Wünsche frei." Damit war das Eis schon gebrochen und die Kinder standen selbst vor der Versuchung und konnten hautnah mitfühlen, wie es Xirxe erging.

Aus dem Kindermund kamen natürlich Wünsche wie "ein Auto" und vieles mehr.


Xirxe im Mittelpunkt


Doch dann stand Xirxe im Mittelpunkt der Geschichte. Tollpatschig wie sie ist, tappt sie in jedes Fettnäpfchen. Ein tollpatschiges Mädchen mit X-Beinen ist ja wirklich auch nicht das, was man unter "angesagt" versteht. Ihr einziger Freund ist ein trommelnder Baum. Eines Tages begegnet sie aber der Wunschhändlerin, in deren Wunschkammer Träume wahr werden konnten. "Reichtum, Schönheit, Erfolg! Das alles gibt es fast geschenkt, kostet nur die Seele", versprach sie. Drei Wünsche für eine Seele, heißt die Devise. Die Wunschhändlerin und ihre magischen Fähigkeiten machen aus Xirxe im Handumdrehen einen viel bewunderten Senkrechtstarter.

Plötzlich ist sie dann kaum wieder zu erkennen. Gerade Beine, schicke Kleider, ein Koffer voller Geld! Da lassen doch Erfolg und Bewunderung nicht lange auf sich warten! Doch warum freut sie sich nicht? Irgendetwas ist anders und irgendetwas fehlt. Etwa die verkaufte Seele?

Schauspielerin Gabi Mohr zeigte Verwandlungsfähigkeit und schlüpfte in drei verschiedene Rollen, spielte dazu noch Klarinette und Schifferklavier und sang. Auch der Musiker und Percussions-Künstler Gieselbert Hoffmann untermalte mit seinen Geräuschen und Rhythmen die dramatischen Momente im Leben der kleinen Xirxe.


Das eigene Ich aufgeben?

Dank der Wunschhändlerin war sie reich, schön und erfolgreich geworden. Das sah man schon an ihren Kleidern. Trotzdem bemerkte sie, dass sie dadurch keineswegs glücklicher war. Das Thema des Anderssein und damit auch der Ausgrenzung wurde deutlich und sollte auch die Botschaft des Märchens sein. Xirxe war nicht die Erste, die aus Sehnsucht nach Anerkennung ihr eigenes Ich aufgibt, um anders zu sein. gg