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Tummelplatz für vielseitige Talente


Autor: Helmut Will

Ebern, Mittwoch, 11. Januar 2017

Der Bauhof in Ebern ist ein Wirtschaftsbetrieb mit erstaunlichem Leistungspensum.
Schreinerarbeiten, wie hier der Anbau eines Vordaches am Zeltplatz Reutersbrunn, werden von Thomas Holzheid, Franz Dorsch und Rainer Müller vorgenommen. Foto: Christian Raehse, Bauhof Ebern


Die Bauhöfe, in Städten oder Gemeinden unverzichtbare Einrichtungen, sind mit vielfältigen Aufgaben befasst. Damit diese möglichst schnell und effektiv erledigt werden können, legen die Kommunen großen Wert auf die Ausstattung mit Maschinen und entsprechendem Handwerkszeug. Aber was wäre das ohne gute und fachlich qualifizierten Mitarbeiter?. Der Wirtschaftsbetrieb, als solchen kann man einen Bauhof in der Größe wie den in Ebern, durchaus bezeichnen, funktioniert nur, wenn dort Hand in Hand gearbeitet wird.


19 Beschäftigte

Die Palette der Aufgaben, die Bauhofleiter Christian Raehse mit 18 Mitarbeitern zu bewältigen hat, umfasst viele Bereiche. Gliedern kann man diese, wie Raehse sagt in den Bauhof, das Wasserwerk und die Kläranlage. In allen Bereichen sind gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter zu finden. Um solche zu gewinnen müsse man bei Bewerbungen schon gut hinschauen, sagt Raehse. Zu den Aufgaben des Bauhofes gehören Grünflächenunterhalt, Straßenunterhalt und Verkehrssicherung, Friedhofspflege und Totengräberarbeiten, Winterdienst und der Unterhalt städtischer Einrichtungen. Auch das Altstadtfest und der Weihnachtsmarkt nimmt Arbeitskraft der Mitarbeiter in Anspruch.


"Eine ganze Menge"

Was war im Jahr 2016 alles zu bewältigen? Christian Reahse lacht und sagt: "Eine ganze Menge." Wichtig ist es ihm, einige Projekte besonders zu erwähnen. Das war die Gestaltung der Friedrich-Rückert-Anlage und des Anlagerings. "Dort wurden zum Beispiel 15 000 Blumenzwiebeln gesetzt." Reichlich Arbeitskraft habe auch die Anlage eines Spielplatzes an der Frauengrundhalle, die Mitarbeit beim Wasserleitungsanschluss Albersdorf, das Vergießen von Rissen auf 3500 Metern Straße, Asphaltarbeiten und Rohrbrüche gebunden. "Den Büroumbau für die Bauhofleitung haben wir fast in Eigenleistung vorgenommen", sagt Raehse. Das alte Gut Lützelebern wurde abgebrochen und es wurde dort eine Ausgleichsfläche angelegt. Enormer Einsatz sei beim Umzug der VHS und der AWO nötig gewesen und letztlich auch beim Umbau im Rathaus mit Dachöffnung und Auslagerung des Archivs. In Reutersbrunn wurde am dortigen Zeltplatz ein Vordach gebaut.


Riesiges Rohrsrsystem

Raehse schwenkt über auf das Wasserwerk mit Wassermeister Heribert Valtin an der Spitze. Hier arbeiten noch ein Facharbeiter und ein Azubi mit. "32 Kilometer Fern- und Zubringerleitungen sind im Auge zu behalten, dazu 89 Kilometer Ortsnetzleitungen, 24 Kilometer Hausanschlussleitungen, 2128 Hausanschlüsse, 365 Unterflurhydranten, 38 Oberflurhydranten und 400 Streckenschieber", erläutert der Bauhofleiter. Der tägliche Wasserverbrauch betrage 1000 bis 1300 Kubikmeter. Die Wartung und Instandhaltung der Heiz- und Sanitäranlagen in öffentlichen Einrichtungen sei zu gewährleisten.

Wasser erzeugt auch Schmutzwasser. Dafür ist die Kläranlage da die von Abwassermeister Walter Reuter geleitet wird, dem zwei Fachkräfte und ein Azubi zur Seite stehen. "Die Kläranlage wurde 1997 für 18 000 Einwohnerwerte in Betrieb genommen, aktuell sind 9500 Einwohner angeschlossen", sagt Raehse. 35 Pumpstationen, 26 Regenrückhaltebecken, zehn Regenüberläufe, eine Dreikammergrube, ein Erdbecken und ein Düker sind von den Arbeitern der Kläranlage zu betreuen. "Mit dem, was an der Kläranlage so ankommt, haben die Leute dort schon ihre Probleme, vor allem weil es durch unzulässig eingebrachte Stoffe auch zu kostenintensiven Störungen kommen kann", erläutert Raehse. 25 Kilometer Druckleitungen und der Freispiegelkanal sind zu betreuen.


Flexibles Team

Worin sieht Christian Raehse die Stärken des Bauhofes und die seiner Mitarbeiter? "Das ist die Flexibilität mit kurzfristigen Einsatzmöglichkeiten an allen Fronten mit unserem sehr vielseitig einsetzbaren Fachpersonal mit guter Geräteausstattung und hochwertiger und qualitativ guter Arbeit", sagt Raehse. Er lacht und sagt weiter: "Wir haben halt bei unserem Personal mehrere Tausensassas, also Multitalente und Alleskönner dabei." Die Potenziale lägen in der Einsparung von Kosten die sich das Jahr über ganz schön summieren können, man sei ein Dienstleistungsunternehmen und könne Arbeiten bedarfsgerecht ausführen. Den Blick in die Zukunft gerichtet sagt der Bauhofleiter, dass der Alterswandel im Auge behalten werden muss und Wert auf gute Ausbildung zu legen sei. Geräte, mit denen man arbeite, werden nicht besser, deshalb müsse stets darauf geachtet werden, diesezu schonen und im Bedarfsfall zeitgerecht zu ersetzen.


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Der Griff zum Terminkalender gehört täglich zur Arbeit von Bauhofleiter Christian Raehse um die vielen Arbeiten mit seinem Team abstimmen zu können. Foto: Helmut Will

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Nur selten steht das Telefon im Büro von Christian Raehse still. Der Leiter des städtischen Bauhofs von Ebern muss planen, einteilen, Anfragen beantworten, Disponieren und Umdisponieren, die Arbeitsabläufe effektiv einteilen. Foto: Helmut Will

BU zu: Baumfällarbeiten Friedhof Eichelberg
Sicherungs- oder Pflegemaßnahmen wie hier im Friedhof Eichelberg gehört zu den Aufgaben der Bauhofmitarbeiter. Foto: Christian Raehse, Bauhof Ebern

BU zu: Marktplatz Ebern, Pflasterarbeiten
Die Mitarbeiter im Bauhof Ebern, wie hier Hans Burkard und Magnus Harnold (von links) beim Ausbessern des Gehweges am Marktplatz in Ebern. Foto: Christian Raehse, Bauhof Ebern

BU zu: Rohrbruch Kaserne
Auch "Untertage" sind die Mitarbeiter des städtischen Bauhofes im Einsatz, wie hier bei einem Rohrbruch in der ehemaligen Kaserne. Foto: Christian Raehse, Bauhof Ebern

BU zu: Umgestaltung Rückert-Anlage Ebern-001
Gärnter- und Landschaftspflegearbeiten mit schwerem Gerät, Schaufel und Rechen. Auch das gehört zu den Aufgaben der Mitarbeiter im städtischen Bauhof. Foto: Christian Raehse, Bauhof Ebern

BU zu: Zeltplatz Reutersbrunn, Vordach
Schreinerarbeiten, wie hier der Anbau eines Vordaches am Zeltplatz Reutersbrunn, werden von Thomas Holzheid, Franz Dorsch und Rainer Müller vorgenommen. Foto: Christian Raehse, Bauhof Ebern