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Tolle Ideen aus der Schreinermeisterschule in Ebern


Autor: Johanna Eckert

Ebern, Sonntag, 29. März 2015

Entwurf  Die Meisterschüler für das Schreinerhandwerk aus Ebern haben sich der Gestaltung der Büro- und Sozialräume im Bauhof gewidmet. Die Ergebnisse sind beeindruckend.
So könnte das neue Büro von Christian Raehse im Bauhof aussehen. Mit der Farbe Rot sollen Akzente gesetzt werden. Fotos: Johanna Eckert


Bauhofleiter Christian Raehse steht praktisch vor einem Problem: Für die Umgestaltung der Büro- und Sozialräume in seinem Bauhof liegen ihm sieben geniale Entwurfspläne vor. Gemacht von Profis aus der Meisterschule Ebern für das Schreinerhandwerk.

"Wir versuchen, uns die Rosinen aus jedem einzelnen Projekt herauszupicken", meint der "Kapo" vom Bauhof. Doch sein Budget wird ihm dabei schnell Grenzen setzen. Denn die veranschlagten 8000 Euro Umbaukosten werden kaum für ergonomisch geformte Arbeitsinseln für die Sekretärinnen oder für einen Heizungsschrank für die nassen Arbeitsklamotten reichen. "Aber vielleicht haben wir mit unseren Ideen bei Ihnen die Bereitschaft erweckt, das Budget einfach zu erhöhen", merkt Marco Niggl, Schüler der Meisterschule, an.

Ideen zur Umgestaltung

Bereits zum wiederholten Mal hat sich die Stadt Ebern an die Meisterschule

Ebern gewandt, um sich Ideen zur Umgestaltung von Räumen und Neugestaltung von Möbelstücken zu holen. Am Freitag wurden Bürgermeister Jürgen Hennemann, Stefan Hofmann aus dem Bauamt, Christan Raehse und seinen Mitarbeitern die Projektideen für ein neues Gesicht der Büro- und Sozialräume des Bauhofs präsentiert.

"Das ist unsere Bauhof-Klasse", merkt Fachlehrer Stefan Andritschke an. Denn Marco Niggl und seine Schreinerkollegen haben im vergangenen Jahr bereits neue Sitzgelegenheiten für das Freibad konzipiert. Pünktlich zum Start der Freibadsaison werden vier Exemplare auch vor Ort stehen, angefertigt von den Mitarbeitern des Bauhofs. Von beiden Seiten wird die Kooperation zwischen der Meisterschule und der Stadt Ebern gelobt. Angeschaut haben sich die Schüler die Räume im Bauhof bereits im November vergangenen Jahres.
"Sie haben den Charme der 60er Jahre, es sieht alles sehr zusammengewürfelt aus und überhaupt nicht auf den Nutzen ausgelegt", lautet die Bilanz von Jakob Schmidt. Seither haben die Schüler in Kleingruppen Ideen ausgetüftelt, an Modellen gebastelt und nach den richtigen Arbeitsmaterialien gesucht. "Das war im Unterricht überhaupt nicht alles möglich.

Die Schüler haben da sehr viel Freizeit investiert", berichtet Stefan Andritschke. Was ihnen bei der Arbeit wichtig war? "Einen Arbeitsbereich zu schaffen, der sich auf die Menschen ausrichtet. Das ist unser Credo", erklärt Michael Rudolph.

Eberner Wappen

Dabei haben sie die Wünsche der Bauhofmitarbeiter integriert. Eine Eckbank, die zum Schlafsofa für den Winterdienst umfunktioniert werden kann, findet sich in mehreren Projekten.

"Damit wird die heiße Dusche im Bauhof wieder möglich", preisen andere ihre Ideen an, bei welcher sie unter anderem energiesparende Designerlampen in den Duschbereich einplanen. Ein abgegrenzter Sanitärbereich für die weiblichen Mitarbeiter des Bauhofteams wurde von allen Planungsgruppen geschaffen.

Das Eberner Stadtwappen irgendwo zu haben, war der persönliche Wunsch des Bauhofleiters Christian Raehse. Überdimensional könnte er es auf seinem in roter Farbe glänzendem Schiebetürenschrank im Büro haben, oder an der Wand im Aufenthaltsraum."Wir werden jetzt erst einmal sparen, um das Budget zu erhöhen", so der Bürgermeister, der ganz entzückt ist von den vielen Ideen, die die Anforderungen weit übertreffen.