Tipps gegen Enkeltrick und Tankbetrug
Autor: Redaktion
Ebern, Sonntag, 04. März 2018
Helmut Will vom Weißen Ring erklärte Senioren in Unterpreppach wie sie sich davor schützen können, Opfer einer Straftat zu werden.
Die Seniorengruppe Unterpreppach hatte zu einem Treffen eingeladen, bei dem Helmut Will, Außenstellenleiter des Weißen Ring im Landkreis Haßberge, Tipps gab, wie man sich vor betrügerischen Machenschaften schützen kann. Will stellte die Hilfsangebote des Weißen Rings vor, der einzig bundesweit tätigen Opferhilfsorganisation.
Will ging zunächst auf Straftaten ein, denen besonders Senioren ausgesetzt sind. Er sprach Haustürgeschäfte an und riet, davon nach Möglichkeit gänzlich abzusehen: "Wenn Sie etwas bestellen oder kaufen möchten, überlegen Sie es sich in aller Ruhe, möglichst mit Vertrauenspersonen. Aber vermeiden Sie es, sich an der Haustür übers Ohr hauen zu lassen."
Pakete sollte man nur von Nachbarn oder Menschen annehmen, die man kenne und keinesfalls angenommene Pakete an jemandem aushändigen, den man nicht kennt - auch falls der einen entsprechenden Paketschein vorzeigt. "Den kann er vorher unberechtigt aus dem Briefkasten des Empfängers geholt haben."
Auch den sogenannten Enkeltrick erläuterte Helmut Will. Eine Seniorin hatte das passende Beispiel parat, weil versucht worden war, einer Bekannten von ihr damit Geld zu entlocken.
Eindringlich wirkte Will darauf hin, niemand Geld zu geben, den man nicht kenne. Auch falls der vorgibt, Geld für die Notlage eines Enkels abholen zu wollen. "Verständigen Sie in so einem Fall immer die Polizei. Wenn es Sie nicht zu sehr belastet und Sie in der Lage sind, vereinbaren sie mit dem Anrufer einen Termin in ein bis zwei Stunden und verständigten sie danach sofort die Polizei, die den Täter dann möglichst in Empfang nehmen kann", riet Will.
Auch warnte der Vertreter des Weißen Ring davor, vermeintlich wertvolle Schmuckstücke anzunehmen und dem Anbieter dafür Geld zu geben, der vorgaukelt, das Geld zum Tanken zu brauchen: "In so einem Fall ist ihr Geld weg und der Schmuck entpuppt sich als völlig wertlos."
Sollte jemand Opfer einer Straftat werden, sei es immer ratsam, unmittelbar die Polizei zu verständigen, um ihr damit die Chance zu geben, eventuell den oder die Täter noch in der Nähe zu stellen. Will empfahl, sich auch an den Weißen Ring zu wenden, der sich für Opfer von Straftaten bundesweit einsetzt.
Der Referent ging auf die Entstehung und Struktur des Weißen Rings ein, der einzig bundesweit tätigen Opferhilfsorganisation. "So wie ich arbeiten bundesweit mehr als 3000 Frauen und Männer ehrenamtlich für den Weißen Ring", sagte Will, der für den Landkreis Haßberge zuständig ist. Neben menschlichem Beistand könne der Weiße Ring bei tatbedingten Notlagen auch finanziell helfen, Unterstützung bei Polizei, Staatsanwaltschaft oder Gerichten leisten. "Sie erfahren von uns, welche Rechte sie als Opfer einer Straftat haben", sagte er. Explizit nannte er das Opferentschädigungsgesetz, nach dem unter Umständen ein Opfer Schadenersatz erhalten könne. An einigen realen Beispielen erläuterte der Referent die Arbeit und die zahlreichen Hilfsmöglichkeiten des Weißen Rings und er beantwortete Fragen der Senioren.