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SV Heubach will Sportheim auf Vereinsgelände


Autor: Ralf Kestel

Heubach, Samstag, 22. November 2014

"Gibt's Einwände?", fragte Ralf Sperber, der Vorsitzende des Sportvereins in die Runde der rund 80 Zuhörer, die am Freitagabend das Gasthaus Hauck füllten. Zuvor hatte Sperber den Bau eines Sportheimes an der Vereinsanlage, das dem Zuschussantrag zufolge 485.000 Euro kosten wird.
So präsentiert sich Vereinsgebäude aktuell: die Unterstellhalle (links) soll bestehen bleiben, rechts daran das zweigeschossige Sportheim angebaut werden. Foto: Ralf Kestel


Dem Finanzplan zufolge ist dazu ein Bank-Darlehen in Höhe von 120 000 Euro notwendig sowie weitere 50 000 Euro, die Mitglieder dem Verein überlassen sollen. Hinzu kommen noch jede Menge Eigenleistungen und Spenden.

Seit Jahren am Überlegen


Seit Jahren schon brütet die Vereinsspitze über dem Großprojekt. Jetzt sind alle Vorarbeiten und Vorbedingungen erledigt. "Seit April haben wir die Genehmigung des vorzeitigen Baubeginns und könnten eigentlich sofort anfangen", beschrieb Vorsitzender Sperber die aktuelle Sachlage, wozu er auch die momentane Situation zählte, da "früher oder später unsere jetzigen Umkleidemöglichkeiten im Gasthaus Hauck wegfallen werden".

Den Bauplan erläuterte Stadtrat Thomas Limpert. Entstehen soll ein zweigeschossiger Neubau im Anschluss an die bestehende Unterstellhalle, die erhalten bleibt. Ersetzt wird der bislang genutzte Ausschankraum, da "nicht absehbar ist, wie lange wir den in der jetzigen Form noch nutzen dürfen".

Fitness- und Gymnastikraum

Im Untergeschoss des Neubaues seien Umkleiden und Duschen, auch mit Geschlechtertrennung, Schiedsrichterkabine, Toiletten, Fitness- und Ballraum vorgesehen. Im Obergeschoss werden Gast- und Gymnastikraum sowie weitere Toiletten untergebracht.

Kassier Joachim Mahr bezeichnete den Verein als aktuell schuldenfrei. Für den Sportplatz seien zuletzt noch 3300 Euro aufgewendet worden. Diese Last sei aber erledigt.

Die Kostenschätzung von 485.000 Euro beruhe auf Berechnungen des Landratsamtes aufgrund des umbauten Raumes. An staatlichen Zuwendungen gebe es über den Bayerischen Landessportverband (BLSV) 72.000 Euro als Zuschuss und 36 000 Euro an zinsgünstigem Darlehen. An Eigenleistungen hat Mahr 123.000 Euro angesetzt, 24 000 Euro sollen an Spenden, 20.000 Euro über die Bandenwerbung eingenommen werden.

Über das Fußballangebot hinaus

Für ein Darlehen von der Bank hat Mahr, selbst Bänker, maximal 120.000 Euro angesetzt. "Fehlen noch 50.000 Euro, die wir uns als Mitglieder-Darlehen erhoffen und die zum Teil auch schon zugesagt sind."

Mahr: "Natürlich sind wir auf Gönner angewiesen. Ob das Projekt zu stemmen ist, hängt hauptsächlich davon ab, wie das Sportheim angenommen wird."

Dazu wollte der frühere Vorsitzende Erich Ott schon Details wissen: "Wie ist das konkret gedacht. Wenn der Hauck schließt, laufen viele heimatlos herum, wenn sie ein Bierchen trinken wollen?" Geplant sei, so Vorsitzender Ralf Sperber, immer nach dem Training zu öffnen. "Also eigentlich fast an jedem Abend."

Noch kein Kanalanschluss

Thomas Limpert warb um Zustimmung und fand, dass "uns die 80 Jugendlichen im Verein dieses Geld wert sein sollten". Ralf Sperber ergänzte, dass"wir am Platz keine Duschen, keine Heizung und keinen Kanalanschluss haben". Der Vorsitzende weiter: "Im Winter friert alles ein und wenn die Gaststätte Hauck schließt, haben wir auch keine Umkleidemöglichkeiten mehr."

Sperber verwies auf die Erfolge des 250-Mitglieder-Vereins in der Jugendarbeit. "Wir haben mit 30 angefangen und haben jetzt 80 Nachwuchskicker. Die ersten Früchte dieser Förderung ernten wir schon." Sie seien die Zukunft des SV Heubach und bräuchten vernünftige Räumlichkeiten. "Wir wollen damit auch etwas bieten, das über den Fußball hinausgeht."

Womit er bei Erich Ott offene Türen einrannten: "Wie sieht der Zeitplan aus? Wann wird Richtfest gefeiert?", wollte er wissen und warb auch um Zustimmung. "Wir entscheiden heute für die Generationen, die nach uns kommen und die werden es uns danken. Bauen wir das Ding und freuen uns dann gemeinsam darüber."

Der Appell zeigte Wirkung: Nach der eingangs erwähnten Frage, ob es Einwände gebe, meldete sich niemand mehr zu Wort.