Druckartikel: Studenten forschen nach Potenzialen der Dörfer

Studenten forschen nach Potenzialen der Dörfer


Autor: Helmut Will

Untermerzbach, Sonntag, 11. Dezember 2016

Studenten aus München und Coburg erforschen mit einer Professorin, die aus Unterpreppach stammt, die Zukunfts-Chancen für Untermerzbach.
Prof. Dr. Natalie Essig zur Projektarbeit in Untermerzbach: "Die ländlichen Regionen sind besonders wichtig, weil es viele Leerstände gibt, wobei der demografische Wandel eine Rolle spielt."  Foto: Helmut Will


"Das Land ruft" - unter diesem Tenor hatte die Gemeinde am Freitag Professorin Dr. Natalie Essig, deren wissenschaftlichen Mitarbeiter Johannes Peter Steidl und Studenten der Hochschulen München und Coburg nach Untermerzbach gerufen - in die "Perle des Itzgrundes", wie Altbürgermeister Walter Eichhorn den Ort nennt. Die Professorin lehrt an der Hochschule München Baukonstruktion und Bauklimatik.

Das Fachgebiet Bauklimatik will durch Lehre und Forschung das Thema des nachhaltigen und energieeffizienten Bauens als selbstverständlich und übergeordnet im Bauwesen etablieren.

Die Studenten hatten von ihrer Professorin für Untermerzbach Themenvorgaben erhalten: Tourismus und Freizeit, Landwirtschaft und Forsten, Kultur und Gesellschaft, Energie und Ressourcen, Mobilität und Infrastruktur und Wirtschaft und Regionale Entwicklung.

Jeweils drei Studierende widmeten sich einem der genannten Themen. "Ziel der Arbeiten ist die Entwicklung eines Nachhaltigkeits- bzw. Zukunftsberichtes für die Gemeinde Untermerzbach", sagte Natalie Essig. Um Untermerzbach und die Region besser kennen zu lernen, stellte Bürgermeister Helmut Dietz (SPD) die Gemeinde vor und freute sich, dass sich Professorin Essig der Gemeinde Untermerzbach zu für ländliche Regionen wichtigen Themen zusammen mit ihren Studenten annimmt.

Er zeigte sich gespannt, was als Ergebnis herauskommt. Vertreter des Energiekonzeptes und der Initiative Rodachtal erläuterten Aufgaben und Zielsetzung der Initiativen. Die Studentinnen und Studenten erkundeten in kleinen Gruppen am Nachmittag den Ort, um "Stoff" für ihre Aufgaben zu sammeln.

"Die ländlichen Regionen sind wichtig, weil es viele Leerstände gibt, wobei der demografische Wandel eine Rolle spielt", sagte die Professorin. Deshalb schaue man sich die Gebäudekerne an. "Dazu gehört Energie, Tourismus und Barrierefreiheit", erklärte sie. Die Studenten pickten sich einen Indikator raus, um ihn anhand der Gemeindedaten bearbeiten und ein Zukunftskonzept für Untermerzbach zu erarbeiten.


Austausch in die Großstadt

"Die Studenten, die sich an diesem Projekt beteiligen, kommen von den Hochschulen München und Coburg." Sie selbst, sagt die Professorin, lehrt an der Hochschule in München und sei für die Hochschule Coburg unterstützend tätig. Als wichtig erachtet sie, dass Studenten aus München nach Ober- und Unterfranken kommen und auch umgekehrt hiesige Studenten nach München kämen. "Der Austausch ist für uns wichtig", sagt Prof. Dr. Natalie Essig.

Im Herbst seien die Studenten aus Coburg und München gemeinsam in Ruhpolding gewesen und jetzt im Winter habe man sich Untermerzbach auserkoren.

Was kann Untermerzbach aus der Arbeit der Studenten mitnehmen? "Dass man sich mit seinem Ort auseinander setzt, erkennt, was es in typischen fränkischen Dörfern für Probleme gibt und auch erkennt, dass eine solche Gemeinde ein Potezial hat", sagt die Professorin. Die Gemeinde wird nach Abschluss der Forschungen einen Nachhaltigkeitszukunftsbericht erhalten.