Storch, wann kommst du nach Ebern?
Autor: Andreas Lösch
Ebern, Dienstag, 11. Juli 2017
Immer wieder zeigt sich der Storch im Raum Ebern, sesshaft wird er hier bislang aber nicht. Das hat mehrere Gründe.
Im Itzgrund ist er längst zuhause, in Kaltenbrunn etwa nistet er im Schornstein der alten Brauerei. Kurz vor dem Landkreis Haßberge aber macht er Halt. Der Storch will sich einfach nicht ansiedeln im Raum Ebern. Auch nicht bei Pfarrweisach, wo ihm vor einiger Zeit eine Nisthilfe gebaut wurde. Woran liegt's?
Schon mal nicht an der Qualität der Landschaft oder der Gewässer, soviel ist klar, wie im Gespräch mit dem Haßfurter Biologen und Ornithologen Dietmar Will deutlich wird: Die Baunach ist ein sauberes Gewässer, die Artenvielfalt hoch, aber im hiesigen Teil des Baunachtals ist es dem Storch zu trocken: "Er bevorzugt offene, feuchte Wiesen", sagt Will. Am besten noch mit flachen Tümpeln darin, denn sein Hauptaugenmerk bei der Futtersuche legt der Storch auf Amphibien wie Frösche, auch kleine Fische mag er, hin und wieder eine Maus.
Großinsekten wie große Heuschreckenarten würde er als Alternative akzeptieren, aber da sind im unterfränkischen Raum "die Bestände wirklich stark eingebrochen" in den zurückliegenden Jahren, wie Will erklärt.
Im Baunachgrund bei Reckendorf dagegen ist das Nahrungsangebot gut. Harald Amon von der Kreisgruppe Haßberge des Bundes Naturschutz erklärt, dass Störche in Reckendorf nisten und Junge großziehen, wiederum aber machen die Tiere kurz vorm Kreis Haßberge halt: Rentweinsdorf ist schon nicht mehr ihr Gebiet.