Stettfelder Musiker zaubern böhmische Freude her
Autor: Ralf Naumann
Ebelsbach, Montag, 25. November 2013
"Schö war's und nächstes Jahr kommen wir wieder." Viele Zuhörer waren nach den letzten Tönen einfach nur begeistert von den vorangegangenen drei Stunden. Mühelos hatten es die Stettfelder Musiker unter der Leitung ihres Dirigenten Christian Frank mit ihrem einzigartigen Stil geschafft, das Publikum zu Beifallstürmen hinzureißen.
Der 17. Böhmische Abend im vollbesetzten Ebelsbacher Bürgersaal hielt wieder einmal, was er im Vorfeld versprach: Ehrliche und authentische böhmische und mährische Blasmusik vom Feinsten. Und so herrschte von Beginn an beste Stimmung - auch unter den in der Blasmusik bestens bekannten anwesenden Musikern, Dirigenten oder sogar Komponisten.
Einer von ihnen war Komponist Franz Meierhofer aus Sankt Kathrein in der Steiermark, der die Franken vor zwei Jahren über die Internetplattform "Youtube" kennenlernte und sie gleich für seinen Marsch "Unser Heimatland" begeisterte. Der Österreicher hatte den wohl weitesten Weg auf sich genommen.
Natürlich ließ es sich auch sein künstlerischer Kollege aus den eigenen Reihen nicht nehmen, speziell für diesen "Böhmischen Abend" drei Stücke zu arrangieren. "Komponieren ist meine Leidenschaft", betonte Trompeter Stefan Frank.
Familie voller Musiker
Übrigens stammt Stefan Frank aus einer Musikerfamilie, in der nicht nur seine Mutter Ingrid, sein Vater Herbert und sein Bruder Christian aktive Mitglieder bei den Stettfeldern sind. Auch seine künftige Schwägerin Diana Ferenz ist seit einigen Jahren an Bord. Ferenz ist die Tochter von Rainer Ferenz, aus dessen Feder das Arrangement "Mein Leben die Musik" stammt, einem Potpourri der schönsten Melodien von Ernst Mosch.
Die "Familienbanden" machen es wohl auch aus, dass die elf Jahre alte Celina Viering mit ihrer jungen Stimme schon seit einigen Jahren das Publikum begeistert: Mama Monika saß mit ihrer Klarinette gleich in der ersten Reihe. Mit der Polka "Die alte Pendeluhr" kam Celina auch in diesem Jahr um eine Zugabe nicht herum. Ein sehr gutes Solo bot zu guter Letzt der Dippacher Martin Kleinenz mit seinem Tenorhorn bei der Polka "Andi spielt auf" von Alexander Pfluger.
"Zum Dahinschmelzen", lautete am Ende das fachmännische Urteil von Moderator Daniel Hilbert aus Pressig. Er hatte ebenfalls eine lange Anfahrt hinter sich, schließlich liegt der Frankenwald nicht um die Ecke. Hilbert ist Vorstand und Dirigent des dortigen Musikvereins, und er ließ es sich nicht nehmen, bei den Stettfeldern auszuhelfen und gekonnt durchs Programm zu führen. Der Musiker "mit Leib und Seele" wusste, wovon er beim Ansagen der einzelnen Stücke sprach.