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Stettfelder Jugendchor "Teens in Takt" macht "Beat it" von Michael Jackson zum Hammer


Autor: Ralf Kestel

Stettfeld, Mittwoch, 07. November 2018

Der Stettfelder Jugendchor "Teens in Takt" trat beim Michael-Jackson-Musical in der Bamberger Arena vor fast 2000 Besuchern auf.
Der Stettfelder Jugendchor "Teens in Takt" trat beim Michael-Jackson-Musical in der Bamberger Arena vor fast 2000 Besuchern auf. Fotos: Helmut Ölschlegel, Christian Ziegler


Mit einem Weltstar gemeinsam auf der Bühne stehen. Dieser Wunsch ging für 19 Teenies aus Stettfeld in Erfüllung. Zwar war es nicht der echte Michael Jackson, mit dem sie am Dienstagabend in der Brose-Arena die Hymne "Heal the world" sangen. Dass dessen Double Dantanio Goodman in der Imitation auch schon Star-Nimbus erlangt hat, davon überzeugten sich fast 2000 Besucher.

Der emotionale Höhepunkt der zweieinhalbstündigen Show kam ganz zum Schluss. Bei der Zugabe erklommen die 18 Mädchen und der pfiffige Felix des Jugendchores "Teens in Takt" Stettfeld die Bühne, um zusammen mit dem gesamten Ensemble den Jackson-Evergreen "Heal the world" anzustimmen. Die Menge tobte. Gänsehaut-Feeling, und das nicht nur bei den mitgereisten Eltern.

Den Moment, in dem sie hinter dem Vorhang hervortraten, werden die 19 Nachwuchssänger ihr Leben lang nicht vergessen. "Das Herz schlug bis zum Hals", erzählten sie nach dem fulminanten Auftritt. "Als wir in den dunklen Saal schauten, in dem die vielen Menschen ihre Handy-Lichter schwenkten, das war der Hammer und die Knie wurden weich", gestand eine 14-Jährige.

Aber keiner strauchelte und keinem verschlug es die Stimme, obwohl "es im ersten Moment ziemlich gedröhnt hat", wie eines der Mädchen den Schritt ins Rampenlicht beschrieb. "Von mir waren zwei dabei und sie waren total begeistert. Sie haben beim Auftritt das Grinsen nicht aus dem Gesicht bekommen und heute morgen über nix anderes geredet. Einfach ein tolles Erlebnis, das sie nicht so schnell vergessen werden", freute sich Sandra Mennel noch am Mittwoch.

"Meine Töchter fanden es super", bestätigt Rainer Zehendner, der gar ein Mädchen-Trio aufgeboten hatte. "Trotz der späten Heimkehr und der Müdigkeit waren sie am Morgen wieder bestens drauf", fand der Vater. "Dass alle hinter der Bühne sehr nett zu ihnen waren", haben die drei ihrem Vater berichtet. "Es war eine schöne Erfahrung und sie haben es als Ehre empfunden, dass sie ausgewählt worden war."

Tournee durch ganz Europa

Der Auftritt war wirklich ein einzigartiges Erlebnis. Denn: Der Hilfe eines Kinder- oder Jugendchores bedienen sich die Musical-Macher in nur wenigen Städten der Europatournee, die bis Mai nächsten Jahres auf fast 100 Stationen die größten Hallen Deutschlands füllt.

Ausgewählt wurden die Stettfelder Nachwuchssänger aufgrund ihrer Bewerbung, die Chorleiterin Marianne Markert per Video beim Veranstaltungsservice Bamberg eingereicht hatte. Im "Fränkischen Tag" hatte sie gelesen, dass ein Jugendchor gesucht wird. Text und Melodie waren bekannt. Nur zwei Proben waren während der Allerheiligen-Ferien notwendig.

Unmittelbar vor dem Einlass des Publikums wurde zusammen mit der Band und den Hauptakteuren der Ablauf abgestimmt. So zeigten die Ensemble-Mitglieder Aloysa Astari und Deniz Duru den Gastsängern, wie sie auf die Bühne marschieren und sich auf der Treppe positionieren sollten. Damit der Ablauf auch perfekt klappt, wurde dies gleich mehrfach geübt.

Andere Tonlage war kein Problem

Die Stettfelder ließen dies artig und unaufgeregt über sich ergehen. Dass der Song in einer anderen Tonlage aufgeführt wurde, warf sie auch nicht aus der Bahn. Und vor den leeren Rängen in der noch erleuchtenden Halle zeigte auch keiner Bammel. "Wir haben ja schon bei einem Contest in Verona gesungen", erklärte eine der älteren Sängerinnen.

Michael-Jackson-Fans sind sie schon lange. Auf die Frage, wer denn mehrere Lieder kennt, hoben sich 19 Hände. "Wir haben schon drei Jackson-Songs aufgeführt", ergänzt Chorleiterin Markert. So hat der Jugendchor schon "We are the world" und den "Earthsong" angestimmt, die auch während der Show von den Profis zu hören waren. Sicherlich ein Ansatz, um die Jugend zum Gesang zu führen. In Stettfeld scheint es jedenfalls keine Nachwuchsprobleme zu geben.

Auftritt war ein Paukenschlag

Hinter den Kulissen kümmern sich viele fleißige Hände um die Kostüme, die schrankweise dort herumhängen, die Beleuchtung und den Sound. Mikrofonprobe hier, Lichteinstellung da.

Es läuft perfekt während der zweieinhalb Stunden. "Meinen Mädels hat die Show selbst auch gut gefallen", hat Rainer Zehendner seinen Töchtern entlockt.

Was zumindest bis zur Pause galt. Denn danach stieg die Anspannung doch spürbar, wie einige der jungen Damen nach dem Auftritt zugaben. Nervosität kam auf. Als der Produktionsleiter Andreas Müller sie von ihren Sitzplätzen abholte und hinter die Bühne führte, war es kaum noch zum Aushalten.

Die Spannung steigt

Und dann der Moment, als es durch den Vorhang ins Rampenlicht ging und ihnen tosender Applaus entgegen hallte. Es ging mehr als ein Raunen von der Bühnekante bis in die oberste Ecke der Nordtribüne, als die verblüfften Besucher den heimischen Chor entdeckten. Und anders als bei der Generalprobe erhoben die Mädels und Felix ihre Stimme auch lautstark genug.

Noch auf der Bühne beklatschte das gesamte Ensemble die Gäste aus Stettfeld. Nach dem Abgang war Produktionsleiter Andreas Müller voll des Lobes über den Auftritt der Stars von morgen. Gage gab es keine. Aber belegte Brötchen und ein Kühlschrank voller Getränke standen im Umkleideraum des Chores bereit. Mit auf den Nachhauseweg gab es zu später Stunde viele einzigartige Eindrücke und Erinnerungen.