Stettfeld muss in Kinder und Trinkwasserrohre investieren
Autor: Günther Geiling
Stettfeld, Freitag, 18. März 2016
Brandschutz und Sanierung des Kindergartens standen wie die Trinkwasserversorgung im Mittelpunkt der Sitzung des Bauausschusses Stettfeld.
Vor Ort wurde in der Kindertageseinrichtung über das Ausmaß einer Sanierung und Schwellenwerte, die man für eine Förderung erreichen muss, durchaus debattiert. Der Planer soll noch eine genauere Kostenschätzung vorlegen. Die Brandschutzmaßnahmen stehen außer Zweifel.
Die Vorsitzende des Kindergartenvereins, Maria Löhlein, sprach über die Notwendigkeiten: Insbesondere im Erdgeschoss braucht es ihr zufolge einen neuen Zugang mit Vorzimmer und Garderobe. Bisher wurde nämlich der große Garderobenraum auch als Turnraum genutzt - das gehe einfach nicht mehr, so Löhlein. Man brauche eine Schmutzschleuse. In der neuen Kinderkrippe funktioniere das gut.
Viel Geld in eine Kinderkrippe gesteckt
Bürgermeister Alfons Hartlieb erinnerte, dass die Gemeinde erst vor kurzem die Kinderkrippe mit fast 500 000 Euro geschaffen habe.
Für eine Förderung des übrigen Kindergartenbereichs sei ein Schwellenwert erforderlich: 25 Prozent der Neubaumaßnahme der gesamten Einrichtung. Hierbei komme die Gemeinde aber in ganz andere Größenordnungen, als bisher in Erwägung gezogen wurde. Bislang rechnete man mit Brandschutz (etwa 160 000 Euro) sowie Sachsanierung (170 000 Euro). Der Schwellenwert liegt deutlich höher.
Architekt Gerhard Herlein beschrieb mögliche Bauabschnitte. Er erklärte Brandschutzmaßnahmen vom Keller bis in das Dachgeschoss. Vor allem muss der Treppenaufgang als "erster Rettungsweg" von den einzelnen Geschossen abgeschottet werden.
Dann muss im Obergeschoss ein "zweiter Rettungsweg" eingerichtet werden: Dazu braucht es eine Außenfluchttreppe auf der nördlichen Seite des Gebäudes. Einfach Leitern am Gebäude aufzustellen, das sei für diese Altersgruppe als Kompromiss nicht möglich. Der erster Bauantrag müsste laut Herlein somit Brandschutz und Nutzungsänderung für das Obergeschoss enthalten. Und dabei wäre gleich die Dämmung in diesem Dachbereich vorzusehen. Ferner müsste als weitere Brandschutzmaßnahme die Außentüre als Notausgangstür umgebaut oder völlig ausgetauscht werden.
Dach muss gedämmt werden
Ein zweiter Bauabschnitt sollte sich laut dem Architekten auf die komplette Dachsanierung mit Dämmung beziehen, der dritte Bauabschnitt auf die die Sanierung der Außenfassade. Insgesamt käme das auf gut 330 000 Euro. Alfons Hartlieb und die Bauausschussmitglieder wollen über die Verwaltung die Förderfrage abklären lassen. Dann soll der Gemeinderat das weitere Vorgehen entscheiden.Im Bauhof begutachtete der Bauausschuss ausgewechselte Trinkwasserrohre. Die Wasserleitung ist vor 90 Jahren gelegt worden. Zuletzt hatte es bei fünf Rohrbrüchen teilweise Wasserverluste bis zu 120 Kubikmeter pro Tag gegeben. Die Ratsmitglieder sahen den maroden Zustand der Leitungen nun mit eigenen Augen. Bauhofmitarbeiter Michael Viering diskutierte mit ihnen, wie beim Ausbau der Hauptstraße Röhren und Schieber eingebaut werden könnten. Dazu soll in nächster Zeit bei einem Zulieferer eine Werksbesichtigung stattfinden. Im Blickfeld stehen Gussrohre.
Der Mühlbach war die nächste Station. Hier geht es um haben ein immer wieder überflutetes Wiesengrundstück. Das Wasser kommt aus dem alten Mühlbach, der über einen Damm in Richtung Alte Mühle in Stettfeld fließt. Dieser sei aber inzwischen an mehreren Stellen undicht, wie es hieß. Weil die Besitzer der Alten Mühle das Nutzungsrecht für das Wasser nicht mehr nutzten könnte man eine Rückverlegung des Mühlbaches in das alte Bachbett in Erwägung ziehen, wurde weiter erörtert; aber auch das bringe Probleme.
Millionenschwere Maßnahmen sind nicht möglich
Der Rückbau des Mühlbachs und die Renaturierung des alten Bachbetts waren unumstritten. Einige Ratsmitglieder sprachen sich aber für Rückstaumaßnahmen schon im Vorfeld aus. Die Forderungen des Hochwasserschutzes ließen sich nicht erfüllen, hieß es, diese würden eine Millionensumme erfordern. Alternative Maßnahmen werden gesucht.Im "Klingenweg" besichtigte man einen Wendehammer, der immer wieder zugeparkt wird . Kompromiss könnte ein Übergang zum einen in der Nähe vorbeiführenden Flurweg zu schottern.