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Stehender Applaus für Aupperle


Autor: Gerhard Schmidt

Ermershausen, Dienstag, 29. Sept. 2015

Nach zehn Jahren in Ermershausen verabschiedet sich der evangelische Pfarrer in die Militärseelsorge.
Eine Holzschnitzerei mit dem Hl. Abendmahl aus Papua Neuguinea überreichte Pfarrer Stephan Aupperle und seine Frau Sabine den Ermershäusern. Foto: Schmidt


Pfarrer Stephan Aupperle hat nach zehn Jahren mit seiner Frau Sabine und den drei Kindern Naemi, Annika und Frederike Ermershausen verlassen. Er tritt am 1. Oktober eine Stelle als Standortpfarrer im schwäbischen Niederstetten an.

Am Sonntag erlebten die Ermershäuser, Birkenfelder und Dippacher ihren beliebten Pfarrer zum letzten Mal auf der Kanzel. Aupperle war 2005 nach Ermershausen gekommen, nachdem er zuvor acht Jahre lang in Papua Neuguinea als Missionar tätig war. Zunächst wurde er Pfarrverwalter und bekam, nach seiner Ordination im Jahr 2008,2011 offiziell die Pfarrstelle Ermershausen-Birkenfeld übertragen.


Mit Wort und Tat

Dekan Jürgen Blechschmidt nahm während des Gottesdienstes die Entpflichtung von Pfarrer Aupperle vor und segnete die Familie für ihre künftigen Aufgaben.
Blechschmidt, der auch Mentor von Pfarrer Aupperle war, attestierte dem Pfarrer, er habe in "den vergangenen zehn Jahren in Ermershausen und Birkenfeld und im ganzen Dekanat mit Leib und Seele und mit Wort und Tat verkündigt". Aupperle sei ein Mensch, der in keinem eingefahrenen Gleis bleibe und zu dessen Biografie Veränderungen gehörten würden. Ab Oktober wird er nun als Militärseelsorger tätig werden.

Dekan Blechschmidt teilte mit, dass bereits im Oktober ein Stellenbesetzungsgespräch mit Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner stattfinden werde, damit die Pfarrstelle wieder offiziell ausgeschrieben werden kann. In der Vakanzzeit werden Pfarrer Wolfgang Scheidel aus Ditterswind und er, Blechschmidt selbst, die Vertretung übernehmen. Musikalisch wurde der Abschiedsgottesdienst vom Posaunenchor, der ELJ und dem liturgischen Chor gestaltet.


Viele Grußworte

Bei einem Empfang in die Adolf-Höhn-Sporthalle wurden viele Grußworte gesprochen. Der Sängerkranz Birkenfeld schmückte den Empfang musikalisch aus. Kirchenvorstand Stefan Lüdecke führte durch das Programm. Er dankte Pfarrer Aupperle für seine mitmenschliche und natürliche Art und nannte ihn einen "Pfundskerl". Die Grußworte eröffnete Landrat Wilhelm Schneider (CSU), der von einem Abschied mit Wehmut sprach.
Ermershausens Bürgermeister Günter Pfeiffer (FW) dankte für zehn Jahre mit bildhaften und eindrucksvollen Predigten, die Alt und Jung berührt hätten. Er lobte die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Kirchengemeinde und politischer Gemeinde.

Für die politische Gemeinde Maroldsweisach sprach Gemeinderat Rupert Fichtner, der Aupperle für die neue Herausforderung viel Erfolg und Durchhaltevermögen wünschte. Seniorpfarrer Hans Körner aus Rentweinsdorf dankte namens des Pfarrkapitels und Dekanatsausschusses für die freundliche und theologische Mitte, die Stephan Aupperle gezeigt hätte.


Großes Engagement

Nachbarpfarrer Martin Pop-Posekardt aus Maroldsweisach dankte namens der Region Nord für die "wunderbare Zeit mit Pfarrfamilie Aupperle". Hilde Mauer sprach für den Kirchenvorstand Schweinshaupten. Für den Diakonieverein sprach Altbürgermeister Werner Döhler, der das große Engagement vom 1. Vorsitzenden Pfarrer Aupperle bei der Erweiterung und dem Bau der Kinderkrippe hervorhob. Weitere Grußworte sprachen der Vorsitzende der Spielvereinigung Theo Vey, der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins, Michael Dros, und der Vorsitzende des Haßbergvereins, Otto Zierlein und die Trachtengruppenleiterin Hiltrud Gromhaus sowie für den Faschingsverein "Ermetzia" dessen Vorsitzender Michael Albert. Für den Posaunenchors Ermershausen dankte Obfrau Alexandra Eiring dem " Bläserkollegen Stephan" für seinen Dienst im Chor.

Die Kirchenvorstandsvorsitzen Werner Arnold (Ermershausen) und Helene Lutz (Dippach) hatten mit ihren Teams etwas Besonderes vorbereitet. Anhand von Texten und Bildern ließen sie die vergangenen zehn Jahre noch einmal Revue passieren. Aupperle selbst fand, überwältigt von dem großen Abschied, kaum Worte. Die Anwesenden in der vollbesetzten Halle spendeten ihrer scheidenden Pfarrfamilie minutenlang stehenden Applaus.