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Stehende Ovationen beim 5. Blasmusikabend in Augsfeld


Autor: Ulrike Langer

Haßfurt, Montag, 20. April 2015

Mit beschwingten Melodien, berührenden Liedern und anspruchsvollen Solostücken präsentierten sich die Augsfelder Musikanten unter der Leitung von Hubert Müller bei ihrem 5. Blasmusikabend. Die Zuhörer spendeten stehende Ovationen.
Gerhard Bayer stellte mit der "Alfons Polka" ein ungewöhnliches Blasinstrument, das Alphorn, vor. Mit im Bild (links) der Moderator des Abends, Karl Graf zu Castell-Rüdenhausen. Foto Ulrike Langer


Keine Frage: Die 30 talentierten Aktiven der Augsfelder Musikanten befinden sich auf dem Weg zu einem ausgezeichneten Blasorchester. Das intensive Proben rentiert sich, die Spielfreude der einzelnen Mitglieder kam beim Publikum besonders gut an.


"Musikalisch herausgeputzt"


"Sie haben sich musikalisch herausgeputzt", sagte denn auch Werner Höhn, Bezirksvorsitzender Unterfranken und stellvertretender Präsident des Nordbayerischen Musikbundes. "In so einer Kapelle kommt es vor allem auf das harmonische Miteinander an, und das machen sie sehr exakt. Das Programm, das sie geboten haben, war sehr abwechslungsreich und die Musik hervorragend abgemischt."

Auch Josef Hornung, dem es besonders der Klang der Hörner angetan hatte, lobte die Blaskapelle: "Das Konzert hat mir sehr gut gefallen und die Begeisterung der Musiker ist einfach spitze."


"Ich brauche Musik zum Glücklichsein"


Eine der 30 Musikanten, die das Publikum mit ihrer Spielfreude ansteckten, ist Martina Bayer. Sie war am Bariton und am Es-Horn (Althorn) zu hören und glänzte zusammen mit Hubert Müller, Werner Rottmann und Udo Zehe als Sängerin. "Musik ist mein Leben, ich brauche sie zum Glücklichsein", gab sie an. Sie kommt ebenso wie ihr Mann Gerhard Bayer und Werner Rottmann aus Oberschleichach, wo sie alle drei Mitglieder der früheren Original Oberaurachtalern waren. "Weil diese Kapelle nicht mehr existiert, spielen wir seit 2012 bei den Augsfelder Musikanten und sind fasziniert von dieser tollen Truppe", betonte sie.

Dass auch die übrigen Frauen und Männer gerne in dem Blasorchester musizieren, stellten sie bei ihrem Blasmusikabend mit jedem Stück unter Beweis. Regelrecht "beflügelt" boten sie Märsche, Polkas und Walzer, böhmische Blasmusik, aber auch "modernere" Kompositionen wie "Winnetou und Old Shatterhand" oder das große "Udo Jürgens Medley" dar; mit einer lebendigen Dynamik, einem ausgewogenen Klangbild, einer schönen Phrasierung und gut eingespielten Registern.


Zwei Komponisten im Publikum


So mancher im Publikum schwang sachte im Rhythmus der Musik mit, ein Lächeln oder einen Musiktext auf den Lippen. Zwei der Komponisten, der Leiter des Stettfelder Musikvereins, Christian Frank, und der Leiter der Sterzelbacher Musikanten, Benedikt Feustel, waren unter den Gästen und konnten ihre Werke, die "Steeger Polka" und die Polka "Ein Sonntag in Böhmen", wunderbar gespielt erleben.

Dass die Musikanten nicht nur im Orchester bestens miteinander musizieren, sondern auch solistische Qualitäten zu bieten haben, offenbarten zunächst die beiden Trompeter Werner Rottmann und Werner Rügheimer, die Es-Hornisten Udo Zehe und Martina Bayer, die sechs Klarinettisten sowie der Trompeter Sebastian Raab eindrucksvoll.


Polka mit zwei Löffeln


Aber auch Gerhard Bayer, der auf seinem Alphorn die "Alfons Polka" intonierte, der Schlagzeuger Markus Graser, der am Xylophon die "Erinnerung an Zirkus Renz" zum Klingen brachte, und der Schlagzeuger Alexander Beierle, der mit zwei Löffeln die "Löffel-Polka" präsentierte, erhielten viel Beifall.

Für die humorvolle und kurzweilige Moderation war heuer zum zweiten Mal Karl Graf zu Castell-Rüdenhausen zuständig, der die Gäste mit manch lustigem Gedicht unterhielt und den Musikanten zu ihrem sehr guten Spiel gratulierte. Der wunderbare Abend klang schließlich mit begeisternden Applaus und zwei Zugaben, dem "Böhmischen Traum" und dem "Deutschmeister Regimentsmarsch", aus.