"Status Quo hat noch immer Feuer"
Autor: Ralf Kestel
Eyrichshof, Freitag, 19. Juli 2019
Die Band "Status Quo" tritt beim Open-Air-Konzert in Eyrichshof auf. Gründungsmitglied Francis Rossi rockt mit.
120 Millionen Schallplatten weltweit verkauft. Aber das ist nur der Status Quo. Denn die Band, die seit 1967 unter diesem Namen unterwegs ist und seither den Boogie-Rock in immer wieder neuer Form erfindet, veröffentlicht Anfang September mit "Backbone" (Rückgrat) das 33. Studio-Album und spielt einige der Stücke davon auch beim Rösler-open-air am Dienstag, 23. Juli, im Schlosshof Eyrichshof. Im Gespräch mit unserer Zeitung blickt Francis Rossi (70 Jahre) als einziges verbliebenes Gründungsmitglied der Band zurück und - man will es kaum glauben - voraus.
Frage: Wie kam es zu dem neuen Album, findet man darauf auch ein Vermächtnis deines jahrzehntelangen Begleiters Rick Parfitt?
Francis Rossi: Nein, von Rick gibt es darauf gar nichts. Das Album mit seinen elf Songs ist komplett nach seinem Tod entstanden. Wir haben, glaub' ich, im Februar 2018 damit begonnen, und alle aktuellen Bandmitglieder waren daran beteiligt, was schon für einige neue Nuancen sorgte. Ich selbst habe wieder mit Robert Young zusammengearbeitet, den ich schon aus Jugendzeiten kenne. Ist doch verrückt, damals war er schon ein Jahr älter. Das war in den 60er und 70er Jahren. Und nun sind wir seit einiger Zeit wieder zusammen. Das ist nicht nur eine Partnerschaft, sondern eine richtig enge Freundschaft geworden.
Ihr tourt seid Anfang Juni quer durch Europa. Kommen dabei auch die neuen Titel zur Aufführung?
Ja, wir spielen zwei Songs. Es ist verrückt und überraschend, auch wenn die Leute die Songs noch nie gehört haben, fahren sie darauf ab. Dabei dachte ich, dass das etwas komplett Neues ist.
Aber das neue Album hört sich ja auch wie Status Quo in besten Zeiten an.
Jetzt sagst du das auch. Ich hatte das Gefühl, etwas komplett Neues zu machen. Aber wir hören das immer wieder, dass dies der beste Status-Quo-Sound aller Zeiten sei. Die einen meinen, wie zu Beginn, die anderen, wie in den 70ern, andere, wie in den anderen 80er Jahren. Was uns wichtig ist: Es ist ein Album der gesamten Band, des gesamten Kollektivs.