Stärken sind Natur und Produktivität
Autor: Eckehard Kiesewetter
LKR Haßberge, Dienstag, 06. Februar 2018
Bei Regionalkonferenzen in Ebern und Haßfurt geht es um Stärken und Schwächen des Standorts Landkreis Haßberge. Handlungsvorschläge werden diskutiert.
Großes Plus des Wirtschaftsstandorts Haßberge ist die breite Mischung aus innovativem Mittelstand, teils weltweit agierenden Großunternehmen und kleinen Handwerksbetrieben. Dazu punktet der Standort im Vergleich zu anderen Regionen durch die Reize der Natur und geringe Lebenshaltungs- und Wohnraumkosten in Sachen Lebensqualität.
Dennoch verliert der Raum Haßberge an Einwohnern und damit potenziellen Arbeitskräften. Handlungsbedarf wurde bei der Regionalkonferenz zur Attraktivität des Wirtschaftsstandortes am Dienstag in Ebern deutlich. Es geht darum, den Schwächen des Landkreises entgegenzuwirken und die Qualitäten deutlich herauszustellen.
Wettbewerb im Schlagschatten
Der Kreis will sich überregional besser positionieren, um der Abwanderung der Jugend und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Es gelte, wie es Landrat Wilhelm Schneider (CSU) formulierte, sich "im Wettbewerb in einer Art Schattenraum inmitten der Zentren Bamberg, Coburg und Schweinfurt" zu behaupten. Ein Konzept für das Standortmarketing hat der Landkreis bei der Marburger Gesellschaft für angewandte Kommunikationsforschung in Auftrag gegeben. Sie hat im vergangenen Jahr knapp 400 Betriebe mit mindestens drei Beschäftigten befragt, Workshops durchgeführt und Lenkungsgruppen installiert.
Großes Plus der Befragung sind den Angaben zufolge die nicht anonymisierten Daten, so dass die Wirtschaftsförderung gezielt einwirken könne. Bei den Beratungen hat man laut Josef Rother, Prokurist des Marburger Forschungsbüros, vielerlei Wirtschaftszweige abgedeckt. So saß der Landwirt ebenso im Boot wie der IHK-Präsident.
Zwei Regionalkonferenzen
Bei zwei Regionalkonferenzen werden die Ergebnisse und die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen der Öffentlichkeit präsentiert und zur Diskussion gestellt. Es gehe um die Zukunft des Landkreises, machte Landrat Schneider deutlich. Eine zweite Regionalkonferenz, zu der ebenfalls wieder alle interessierten Bürger und die Vertreter von Politik, Wirtschaft, Behörden und Bildungseinrichtungen eingeladen sind, findet am, Mittwoch, 7. Februar, im Sitzungssaal des Landratsamts in Haßfurt statt. Beginn ist um 15 Uhr.Josef Rother riet, bei der Werbung für den Landkreis besonders die dort ansässigen Menschen und Betriebe anzusprechen, um deren emotionale Bindung an die Region zu nutzen. "Binnen- vor Außenmarketing" lautete einer der Slogans bei seiner Präsentation. Ein anderer: "So viel Eigenständigkeit wie möglich, so viel regionale Kooperation wie nötig", denn gewisse Standortnachteile müsse der Landkreis akzeptieren und bei Bedarf den Schulterschluss mit den Nachbarn suchen.