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Stadt Ebern weiter auf dem Weg zu einer nachhaltigen Kommune


Autor: Günther Geiling

Ebern, Freitag, 26. Oktober 2018

Die Stadt Ebern will sich am Projekt "Marktplatz der biologischen Vielfalt" beteiligen und damit einen weiteren Baustein zur nachhaltigen Kommune liefern.
Die "Biomassewärme Ebern GmbH" versorgt den überwiegenden Teil der Gebäude der ehemaligen Kaserne, die hier in herbstlicher Umgebung sichtbar sind. Foto: Günther Geiling


Mit dem Projekt "Marktplatz der biologischen Vielfalt" möchte die Stadt Ebern die vorhandene intakte Natur und Artenvielfalt für die Bürger, aber auch für den sanften Tourismus herausstellen.

Bürgermeister Jürgen Hennemann verwies diesbezüglich bei der Stadtratssitzung auf viele Aktivitäten. Diese reichten von den Blühwiesen, der naturnahen Gestaltung des Anlagenrings über das Glyphosatverbot auf städtischen Flächen bis hin zu den Aktivitäten verschiedener Vereine. Auch für den ehemaligen Standortübungsplatz gebe es auf 270 Hektar eine Erfassung von 7000 Arten mit Naturbesonderheiten.

Als Ziele sehe man einen Grünflächenpflegeplan, das Erarbeiten einer Biodiversitätsstrategie für die Stadt, ein Projekt mit Landwirten mit Anreiz zu weniger Düngung in Wasserschutzgebieten oder auch ein "Naturparkzentrum - Haus der Haßberge" auf dem ehemaligen Standortübungsplatz.

Träger des Projekts sei eine Gemeinschaft aus dem Markt Tannesberg und Naturschutzverbänden wie dem Bund Naturschutz, dem Landesbund für Vogelschutz und der Wildlandstiftung Bayern. Auch das Umweltministerium unterstütze diese Initiative. Der Eberner Stadtrat fasste den Beschluss zum Beitritt und erklärte sich bereit, zwischen 10 000 und 20 000 Euro pro Jahr dafür aufzuwenden.

Kämmerer Horst Junge legte dann die Jahresrechnung mit Rechenschaftsbericht für das Jahr 2017 vor und sprach von einer geordneten Kassenlage. Erfreulich nannte er die "sehr deutlich über dem Ansatz liegenden Gewerbesteuereinnahmen und auch höheren Einkommenssteuerbeteiligungen". So hatte man Gewerbesteuereinnahmen von 6 312 474 Euro gegenüber einem Ansatz von 3 500 000 Euro. Die Schulden betrugen zum Jahresende 7 163 087 Euro. Das sind 976 Euro pro Einwohner.

Auch der Haushaltsvollzug bis zum 30. September 2018 lag vor. Kämmerer Horst Junge gab bekannt, dass die Einnahmeansätze voraussichtlich erreicht würden. Bei den Gewerbesteuereinnahmen werde der Haushaltsansatz wieder überschritten, wenn nicht Rückzahlungen kommen. Die Liquidität sei derzeit gut, so dass keine weiteren Darlehen aufgenommen werden müssten. Man habe sogar eine Sondertilgung von 583 333 Euro vorgenommen.

Heizanlage "im grünen Bereich"

Die "Biomassewärme Ebern GmbH" betreibt die Stadt Ebern seit Oktober 2010 gemeinsam mit der Gasversorgung Ebern in den Liegenschaften der ehemaligen Balthasar-Neumann-Kaserne. Derzeit gibt es zehn Kunden. Das Ergebnis zeigte einen Überschuss von 20 984 Euro auf. Es kann nur besser werden, wenn noch weitere Gebäude ans Netz gehen, aber dabei kommt man an Grenzen: Die Heizanlage ist auf 320 kW Anschlusslast ausgelegt und seit 2016 ausgelastet. Neue Investitionen kann man nicht erwirtschaften. Der Wirkungsgrad lag 2017 bei 69,2 Prozent.

"Die Gesellschaft wird auf lange Sicht kein gewinnbringendes Unternehmen werden. So müssen wir damit zufrieden sein, dass das Betriebsergebnis im grünen Bereich liegt", meinte Bürgermeister Hennemann.

Nach der Vorberatung im Bauausschuss brachte das Gremium mit dem Bauantrag auf Errichtung einer Kindertagesstätte in der Albrecht-Dürer-Straße ein weiteres großes Projekt auf den Weg. Architekt Gick erläuterte die Planung. Die Kindertagesstätte, die für zwei Gruppen mit Möglichkeiten der Inklusion vorgesehen sei, könnte dann auch in einem weiteren Bauabschnitt bei Bedarf um weitere zwei Gruppen erweitert werden. Die Gesamtkosten sind derzeit mit knapp zwei Millionen Euro veranschlagt, bei einer Hauptnutzfläche von 666 Quadratmetern. Der Stadtrat stimmte dem abgeänderten Bauantrag zu.

Beschlossen wurde auch die Neuanschaffung von zwei Tragkraftspritzen für die FFW Fierst und die FFW Weißenbrunn. Die Anschaffungskosten liegen jeweils zwischen 11 000 und 14 000 Euro, wozu es jeweils einen Zuschuss von 4700 Euro gibt.gg