Stadelmann: "Ich bin gerne Bürgermeister von Zeil"
Autor: Klaus Schmitt
Zeil, Freitag, 13. Dezember 2013
Die Zeiler SPD stellte Thomas Stadelmann als ihren Kandidaten für die Wahl des Stadtoberhauptes mit einem einmütigen Votum auf. Dass er im Amt bleibt, ist wohl sicher, denn es gibt keinen Gegenkandidaten.
Thomas Stadelmann gab gerne zu, dass er vor gut vier Jahren an gleicher Stelle (im Gasthaus Göller) "wesentlich aufgeregter" gewesen sei als jetzt am Donnerstagabend. Damals hatte ihn seine Partei, die SPD, zum ersten Mal zum Bürgermeister-Kandidaten in der Stadt nominiert. Und das klappte: Er wurde 2010 zum neuen Bürgermeister von Zeil berufen und löste den Amtsinhaber Christoph Winkler (ÜZL) nach 18 Jahren Dienstzeit ab.
Zuversicht
Jetzt wurde Stadelmann wieder als Bürgermeister-Kandidat der Zeiler SPD nominiert. Mit viel Zustimmung, ohne große Diskussionen und mit gespannter Zuversicht für die Wahl am 16. März kommenden Jahres.
Alle 39 Stimmberechtigten votierten in der Nominierungsversammlung, die die neue Ortsvorsitzende Johanna Bamberg-Reinwand leitete, für Thomas Stadelmann.
Die SPD-Bewerbung für das Bürgermeisteramt in Zeil vor vier Jahren sei ein "kühnes Unterfangen" gewesen, gestand Helmut Trautner, der den Wahlvorschlag "Thomas Stadelmann" der Versammlung unterbreitete. Aber es sei erfolgreich verlaufen, und die SPD stelle seit 2010 erstmals in Zeil den Bürgermeister. Thomas Stadelmann habe seine Aufgabe so gut gemacht, lobte der Zweite Bürgermeister, "dass ihm niemand das Amt streitig machen will". Mehr Lob könne es nicht geben, sagte Helmut Trautner.
In der Tat: Schon im Vorfeld hatten CSU und ÜZL (Überparteiliche Zeiler Liste) angekündigt, dass sie keinen Bürgermeister-Kandidaten aufstellen werden. Dass plötzlich noch ein Bewerber auftaucht, gilt als äußerst unwahrscheinlich.
"Mein Umfeld stimmt"
In einer sehr persönlichen Rede betonte Thomas Stadelmann, dass er den Schritt vor vier Jahren nicht bereut habe. "Ich bin gerne Bürgermeister von Zeil. Mein Umfeld stimmt. Ich freue mich auf die nächsten sechs Jahre", betonte er. Trotz mancher Probleme und Kritik, die natürlich nicht ausbleibt, will er weiter an der Spitze der Stadt stehen. "Wir können und müssen noch viel bewegen in Zeil."
In seiner Bilanz sprach er den Schuldenabbau von einst elf auf jetzt 9,1 Millionen Euro an, wobei er einräumte, dass eine Million Euro allein aus dem Bauplatzverkauf in den "Langen Äckern" kommen. Er freute sich, dass "in Zeil gebaut wird. Zeil ist attraktiv." Das ist für ihn ein großes Plus, denn als attraktiver Standort habe die Stadt mit den Stadtteilen "wahnsinnige Chancen" für die Zukunft. Und die werden durch eine engere Anbindung an die Metropolregion Nürnberg noch besser.
Das Erreichte
Ferner blickte er in seiner Bilanz auf die Eröffnung des Hexen-Dokumentationszentrums, die Ansiedlung der Rummelsberger Diakonie, die Kindergarten-Projekte (abgeschlossene Sanierung in der Caritas-Einrichtung und bevorstehender Neubau der evangelischen Kindertagesstätte) und den Hochwasserschutz in Schmachtenberg. Für Wünschenswertes "fehlt leider das Kleingeld", bedauerte er.
Als Planungen für die Zukunft und kommende Herausforderungen zählte er auf: Umbau der Warmuth-Kreuzung in einen Kreisverkehr, weitere Straßensanierungen, Bemühungen um eine lebendige Altstadt, Kauf eines neuen Feuerwehrautos für Zeil, Neubau des evangelischen Kindergartens, Erweiterung des Zeiler Gewerbegebietes "Gröbera" sowie die Frage neuer Bauplätze und der weiteren Nutzung des alten Schulhauses in Krum. Zu dem alten Gebäude im Stadtteil machte Stadelmann deutlich, dass vor einer Sanierung die künftige Nutzung klar sein müsse.
Lob für die Kooperation
Als "sehr, sehr gut" lobte Thomas Stadelmann die Zusammenarbeit im Zeiler Stadtrat. Es werde ein vertrauensvoller Umgang gepflegt - über alle Parteigrenzen hinweg - sagte der Redner.
Die Stadtratskandidaten der Zeiler SPD
Einstimmig haben die Mitglieder des SPD-Ortsvereins Zeil die Kandidaten für die Stadtratswahl nominiert. Sie akzeptierten den Vorschlag des Vorstands ohne Diskussion.
Um die 20 Sitze im Stadtrat bewerben sich (in der Reihenfolge auf der Liste): Helmut Trautner, Christine Straub, Harald Kuhn, Julia Pfaff, Rainer Betz, Verena Übel, Matthias Blasl, Sabine Ißle, Detlef Graser, Martina Mantel, Bastian Rößner, Johanna Bamberg-Reinwand, Klaus Oppelt, Richard Kraus, Günter Schuster, Max Martin, Bernhard Schurig, Doris Greul, Florian Weinmann und Margarete Stahl. Ersatz sind Kurt Geis, Martina Wolter.
Die Zeiler SPD hat derzeit sieben Sitze im Stadtrat und stellt den Bürgermeister mit Thomas Stadelmann. Zum Vergleich: Die Zeiler CSU hat acht Stadträte und die ÜZL (Überparteiliche Zeiler Liste) fünf.
Anerkennung für die Zeiler SPD-Kandidaten kam von der anderen Main-Seite: "Ich bin stolz auf die Zeiler Liste", sagte Parteikollege Bernhard Ruß, der Sander Bürgermeister und Landratskandidat. Er besuchte die Nominierung in Zeil.