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TVE-Trainer Batzner zufrieden mit Platz drei


Autor: Norbert Felgenhauer

Ebern, Donnerstag, 06. März 2014

Verletzungen warfen die Handball-Mannschaft des TV Ebern zurück - und vorne in der Tabelle der Bezirksliga Oberfranken West stehen zwei Mannschaften, mit denen nicht zu rechnen war. Dennoch ist Trainer Matthias Batzner mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden.
Dass der torgefährliche Johannes Geuß (rechts) wegen einer Fingerverletzung gehandicapt ist, hat die Eberner Mannschaft weiter geschwächt.


Es war dann doch eine Rechnung mit zu vielen Unbekannten: Vor der Saison hatte der Trainer des TV Ebern, Matthias Batzner, als Ziel ausgegeben, in der Handball-Bezirksliga Oberfranken West um den Aufstieg mitzuspielen. Zwei Spieltage vor Rundenende ist nun klar: Das wird nicht mehr gelingen. Mehr als der aktuelle Platz drei ist für den TVE nicht mehr möglich, und der Dritte hat keine Aufstiegschance. Dennoch ist Batzner von der Leistung und dem Abschneiden seines Teams nicht enttäuscht und sagt: "Rundherum betrachtet bin ich zufrieden."

Die Unbekannten in der Eberner Rechnung waren die beiden Führenden, der TV Coburg-Neuses II und der TV Weidhausen II. "Die Neuseser haben ihre Erste Mannschaft zurückgezogen", sagt Batzner, wodurch die "Zweite" deutlich stärker geworden ist.

Und beim TV Weidhausen II, der in den vergangenen Spielzeiten "fast immer gegen den Abstieg gekämpft" habe, haben mehrere erfahrene ehemalige Landesligaspieler ein Comeback gegeben, was den TVW zu einem komplett anderen Team gemacht habe. "Ich hatte eigentlich mit Neustadt und dem HC Bamberg II vorne gerechnet", erklärt Batzner. Spätestens nach der 27:35-Niederlage in Weidhausen am 2. Februar "war es vorbei" in Sachen Aufstieg, sagt der Trainer im Rückblick. "Da sind die beiden Niederlagen danach eigentlich nicht mehr ins Gewicht gefallen."

Zahlreiche Stammspieler fehlten

Beim HC Bamberg II (27:32) und bei der SG Bad Rodach/Großwalbur (19:23) war der TVE zuletzt personell erheblich geschwächt. Mit Johannes Kammer, Rainer Dreßel, Josef Weiß, Jonathan Steffan und Raphael Hippeli fehlten wichtige Leute. Außerdem plagte Johannes Geuß eine Fingerverletzung und Sebastian Görtler eine Blessur am Fuß - nicht überraschend also, dass den Eberner Handballern in beiden Begegnungen am Ende "die Luft ausging." Beide Male "haben wir das Spiel in der letzten Viertelstunde verloren, bis dahin haben wir ein Unentschieden gehalten", sagt Matthias Batzner.

Neben der kurzen Personaldecke habe im Kampf um die Spitzenplätze vor allem die Erfahrung der Mannschaften aus Neuses und Weidhausen den Ausschlag gegeben, wie der Trainer analysiert. Schlechter besetzt als die Konkurrenz sei der TVE auf der nach Batzners Meinung enorm wichtigen Torwart-Position. "Neuses hat noch einen ehemaligen Landesliga-Torwart dazubekommen", erzählt er. "Wenn wir den hätten, würden wir pro Spiel fünf bis sieben Tore weniger kassieren und hätten als Folge auch mehr Angriffe", weiß der TVE-Trainer.

Wieder ins Trainingslager nach Strass

Kein Wunder, dass sich die Eberner nach einem weiteren Schlussmann neben Routinier Franz Weis umschauen. "Wir werden bestimmt mit dem einen oder anderen reden, denn es gibt ja auch Vereine, die zu viele Torhüter haben", erklärt Batzner. Allerdings werde der TV Ebern seinem Prinzip treu bleiben: "Bei uns kriegt keiner Geld. Unsere Stärke ist die Kameradschaft, das ist uns wichtiger." Auch um die zu stärken, kündigte Matthias Batzner an, dass der TV Ebern im Rahmen seiner Saisonvorbereitung wieder ein Trainingslager in Strass (Österreich) durchführen werde, "das war in den letzten Jahren immer sehr gut. Und wir werden uns, wie in den letzten Jahren auch, wieder gewissenhaft vorbereiten". Abgänge werde es voraussichtlich keine geben, "und für Interessenten, die zu uns kommen wollen, stehen immer alle Türen offen."

Noch Entwicklungspotenzial

Was dann im Frühjahr 2015 herausspringt, müsse sich zeigen, "für Prognosen ist es noch zu früh. Da kann viel passieren." Das habe der TVE ja nicht nur durch die jüngste Verletzungsserie zu spüren bekommen, sondern auch dadurch, dass Robert Witzgall nach einem Kreuzbandriss im September für die gesamte Runde ausgefallen ist. Insgesamt, sagt Batzner, sei er "nicht unglücklich darüber, dass wir nächste Saison in der Bezirksliga spielen". Für die Bezirksoberliga sei der Kader noch zu schwach, "da bräuchten wir neben einem Torwart auch noch zwei, drei Feldspieler." Nur so ließen sich personelle Ausfälle, die es nun einmal in jeder Runde gäbe, einigermaßen ausgleichen. Allerdings: Die junge Mannschaft hat nach Meinung des Trainer "bestimmt noch Entwicklungspotenzial". Und wenn sich in Zukunft eine Aufstiegschance bietet, "werden wir sie auch wahrnehmen".

Doch zunächst stehen noch zwei Partien in der aktuellen Spielzeit an, die die Eberner natürlich ordentlich über die Runden bringen wollen. Für das Heimspiel am Samstag gegen den HC Bamberg II (Batzner: "Da wollen wir schon Revanche nehmen") und den Eberner Saisonausklang ebenfalls in eigener Halle eine Woche später gegen den TSV Burgebrach ist die personelle Lage wieder besser als zuletzt, wie Matthias Batzner erleichtert mitteilt.