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TV Ebern fühlt sich verschaukelt


Autor: Wolfgang Dietz

Ebern, Dienstag, 04. Dezember 2018

Der Sieg für die Turner ist im Kellerduell der Bezirksoberliga zum Greifen nah, ehe ein merkwürdiger Pfiff für Ärger sorgt.
Marc Herold (in blau) versucht  sich durchzusetzen,  wird aber vom Eberner Thomas Müller gefoult.  Sebastian Görtler (links)  Justus Feldmann (rechts) beobachten die Szene. Am Ende holte die Spielgemeinschaft einen glücklichen Punkt im Kellerduell der Bezirksoberliga. sportpress


Die Handballer des TV Ebern erlebten in der Bezirksoberliga einen Kampf gegen Windmühlen. In einem spannenden Kellerduell bei der SG 12 Bamberg/Hallstadt trennten sich beide Teams 27:27.

Bezirksoberliga, Männer

SG 12 Bamberg/Hallstadt - TV Ebern 27:27 Ebern kämpfte mit einem fairen Gegner, mit sich selbst, aber vor allem mit dem Mann an der Pfeife. Der Schiedsrichter trug seine Antipathie gegen die Eberner über 60 Minuten offen zur Schau. Unverständliche Pfiffe gipfelten in einer schier unglaublichen Fehlentscheidung nach der Schlusssirene und raubten dem TVE damit einen Punkt.

Aber der Reihe nach: Die Gäste kamen gut in die Partie. Die Defensivreihe arbeitete konzentriert und eroberte einige Bälle, die im Gegenstoß oder der zweiten Welle abgeschlossen wurden. Im Positionsangriff verwertete Geuß von Linksaußen, zudem nutzten Feldmann und Weiß die Lücken in der Hallstädter Deckung für ihr Zusammenspiel. Die frühe 4:1-Führung wurde auf 8:4 ausgebaut. Anschließend ließ man den Gegner wieder ins Spiel kommen. Technische Fehler häuften sich, jede noch so kleine Abwehraktion mit einem Siebenmeter geahndet, während Pfiffe im eigenen Spiel oftmals ausblieben. Der Vorsprung schrumpfte dadurch bis zum Gang ins Pausengespräch auf eine knappe 11:10-Führung für die Turner.

Im zweiten Durchgang entwickelte sich ein zwar nicht hochklassiges, aber spannendes Spiel. Ebern machte sich das Leben unnötig schwer, agierte im Angriff zu fehlerhaft und kassierte Gegenstoßtreffer. Zudem fanden die Hallstadter Aktivposten Günther und Siegelin Lücken im Abwehrverbund. So geriet der TVE beim 16:14 erstmals mit zwei Toren in Rückstand. Beim 20:20 kämpfte sich Ebern trotz weiterer seltsamer Entscheidungen des einen Unparteiischen zurück. Mit Treffern von Weiß, Müller und Görtler erarbeiteten sich die Turner elf Sekunden vor Schluss die 27:26-Führung. Was dann passierte, glich einer Farce: Dank guter Rückwärtsbewegung gelang es, Hallstadt vor einem Torwurf zu stoppen, was mit einem Freiwurf geahndet wurde. Die Sirene ertönte, ein Hallstadter holte den Ball nach Ablauf der Spielzeit und ließ sich zu einer unüberlegten, theatralischen Aktion gegen den bereits postierten Abwehrblock hinreißen. Er entschuldigte sich jedoch, während der eine Schiedsrichter die bereits gezückte Rote Karte gegen sichtlich überraschte Eberner wieder zurücknehmen wollte. Doch statt folgerichtig nun noch den Freiwurf ausführen zu lassen, beharrte der zweite Schiedsrichter auf einer Blauen Karte für die Aktion nach Schlusspfiff, die deshalb mit der Freiwurfausführung nichts zu tun hatte - und zeigte auf den Siebenmeterpunkt. Hallstadt nutzte die Chance zum 27:27-Ausgleich. TV Ebern: Ospel, Schad - Weiß (12/1), Görtler (4), Müller (4), Feldmann (3), Geuß (2), Ruppert (2), Aumüller, Hippeli, Hohmann, Nembach