TSV Pfarrweisach freut sich über Siegesserie
Autor: Norbert Felgenhauer
Pfarrweisach, Donnerstag, 14. November 2013
Mit einer Serie von fünf Siegen hintereinander hat sich der Aufsteiger in der Fußball-Kreisliga Coburg vom 17. auf den achten Platz nach oben geschoben. Das Team von Spielertrainer Patrick Reuter hat sich gefunden und spielt seine Stärken aus.
"Dass wir irgendwann mal wieder ein Spiel gewinnen würden, wussten wir immer", sagt Patrick Reuter. "Aber dass es dann gleich fünf hintereinander sein würden..." Bis auf Platz acht hat sich sein TSV Pfarrweisach damit in der Fußball-Kreisliga Coburg wieder nach vorne gekämpft und darf, zumal wenn er auch in der letzten Partie des Kalenderjahres am Sonntag beim SV Hut Coburg punktet, gelassen in die Winterpause gehen. Danach hatte es für den Aufsteiger aber vor wenigen Wochen noch gar nicht ausgesehen.
6. Oktober: Mit 2:3 verlor der TSV das Nachbarderby beim SV Heilgersdorf und war danach Tabellenvorletzter. Von seinen zehn Punkten damals hatte der Neuling neun in seinen ersten vier Saisonbegegnungen eingefahren. Es folgten neun Partien ohne Sieg bei nur einem Unentschieden. "Wir haben auch da nicht immer schlecht gespielt, aber teilweise auch Pech gehabt, richtig Pech", blickt Patrick Reuter, der erst 22 Jahre alt ist, aber als Spielertrainer mit dem TSV in der Vorsaison bereits Meisterschaft und Aufstieg gefeiert hat, auf diese Wochen zurück. Doch es gab auch andere Gründe für die Misserfolge: "Wir hatten viele Neuzugänge, ich habe einiges ausprobiert, aber mittlerweile haben sich die Spieler herauskristallisiert, die es in der Kreisliga schaffen können", sagt der Trainer. Auf 14, 15 Mann beziffert er den engeren Kreisliga-Kader.
Starker Teamgeist und große Trainingsbeteiligung
Der Teamgeist der Mannschaft, in der viele junge Spieler stehen, habe zum Umschwung viel beigetragen, "und mittlerweile sind wir auch spielerisch in der Kreisliga gut angekommen." In der Phase, als die Ergebnisse schlecht waren, habe er mit seiner Truppe hauptsächlich Kondition und Torabschluss trainiert. Und auch in den Wochen der Erfolglosigkeit seien "nie weniger als 20 Mann" beim Training gewesen, "der Schnitt ist 22 oder 23, denke ich", erklärt Patrick Reuter. Das hat sich ausgezahlt.
Zu den Erfolgen der vergangenen Wochen habe auch beigetragen, dass viele Spieler, die zuvor verletzt oder noch nicht in Bestform waren, nun voll "im Saft stehen". Als Beispiele nennt Reuter die Brüder Christian und Matthias Schmidt aus Lichtenstein, die beide in Großbardorf gespielt, auf Grund von Verletzungen aber zwei beziehungsweise ein Jahr pausiert haben und nun ihr Leistungspotenzial wieder ausschöpfen.
Keine Aufbaugegner in der Kreisliga
Der Sprung aus der Kreisklasse nach oben sei erheblich gewesen: "In der Kreisliga gibt es keine Aufbaugegner, gegen die man locker mal acht, zehn Tore schießt. Da ist fast jedes Spiel eng", weiß Reuter. Und: "In vielen Mannschaften stehen Leute, die schon in der Landesliga oder Bayernliga gespielt haben. " Die könnten dann den Unterschied ausmachen.
Die junge Mannschaft des TSV Pfarrweisach setzt auf ihre Offensive, "da haben wir unsere Stärken, was nicht heißt, dass wir in der Verteidigung schlecht sind", erklärt der Trainer. 37 Treffer hat seine Mannschaft in 18 Saisonbegegnungen bisher erzielt und liegt damit in dieser Statistik unter den 16 Kreisligateams aus Platz fünf. "Bei uns sind schon ein paar Leute dabei, die auch eine oder zwei Klassen höher spielen könnten", weiß der Trainer. Dazu gehört er auch selbst. In der Jugend war er bei 1. FC Haßfurt, SpVgg Greuther Fürth und FC Eintracht Bamberg aktiv, danach in der Saison 2011/12 in der damaligen Bezirksoberliga beim FC Strullendorf.
Das Thema höherklassiger Fußball sei für ihn auch noch nicht abgeschlossen, erklärt der 22-Jährige - warum auch in seinem Alter?
Gespräche in der Winterpause
Schon in der kommenden Saison? "Das kann ich momentan noch nicht sagen", antwortet Reuter. In der Winterpause dürfte es Gespräche mit den Verantwortlichen des TSV Pfarrweisach über eine weitere Zusammenarbeit geben. Seiner Mannschaft schreibt der junge Spielertrainer noch Entwicklungspotenzial zu. Erstes Ziel für diese Saison sei es, sich möglichst von den Abstiegsplätzen fern zu halten, um nicht unter Druck zu geraten. "Wenn wir zwischen Platz acht und zehn landen, wäre ich zufrieden", sagt Patrick Reuter. "Wenn es besser wird, umso schöner."
Reuter & Reuter
Neben Patrick Reuter hat auch sein Vater Erol seinen Anteil am Erfolg des TSV Pfarrweisach. Der 47-Jährige stellte sich in zwei Begegnungen ins Tor, als Schlussmann Pascal Zürl ausfiel und auch dessen Ersatzmann nicht zur Verfügung stand. "Er hat gut gehalten", bescheinigt der Sohn und Trainer seinem Papa. Beim 4:2-Auswärtssieg in Ahorn am 20. Oktober beeindruckte seine Leistung sogar den Gegner.
"In den Wochen, in denen er wusste, dass er spielt, hat mein Vater auch mittrainiert", erzählt Patrick Reuter. Probleme damit, dass der Sohn von seiner Position her auf dem Platz der Chef des Papas war, habe es keine gegeben, "er war auch schon letzte Saison ein paar Mal dabei, von daher war es nichts Besonderes mehr". Patrick Reuter räumt aber ein: "Bei meinem Vater bin ich auch nicht so kritisch wie bei Anderen."