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TSV Kirchaich verpasst den Aufstieg


Autor: Ralf Naumann

Kirchaich, Sonntag, 07. Juni 2015

Der Vizemeister der Kreisklasse Schweinfurt 3, TSV Kirchaich musste sich am Sonntag in der Relegation zur Fußball-Kreisliga Schweinfurt dem TSV Schonungen in Sylbach nach Verlängerung mit 1:3 beugen. Trainer Harald Kaiser trauert den vergebenen Torchancen nach.
Der Kirchaicher Christian Karbacher (rechts) spitzelt dem Schonunger Florian Stark noch den Ball vom Fuß.


Aufgrund eigener Anstrengungen sowie der Unterstützung durch den TSV Forst, der trotz einer Heimniederlage gegen den FC Thulba den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft und damit einen Platz i der Kreisliga Schweinfurt frei gemacht hat, vermied der TSV Schonungen den Abstieg in die Kreisklasse doch noch. Im für beide Kontrahenten entscheidenden zweiten Relegationsspiel behielt die Mannschaft von Trainer Walter Reulein vor rund 700 Zuschauern in Sylbach mit 3:1 die Oberhand gegen den TSV Kirchaich.

Jubel bei den Siegern, bittere Enttäuschung bei den Steigerwäldern, die den Kampf um den Aufstieg endgültig verloren haben. Und es war ein harter Kampf, den sich der TSV Schonungen wenige Tage nach der 1:5-Klatsche im ersten Relegationsspiel und der TSV Kirchaich neun Tage nach dem verlorenen Elfmeterduell - jeweils gegen Obertheres - auf dem Sylbacher Sportgelände lieferten.

Die 682 zahlenden Zuschauer jedenfalls sahen bis auf die ersten 20 Minuten eine sehr ausgeglichene Partie "auf Augenhöhe", wie Reulein betonte, mit Chancen hüben wie drüben.

Doch gerade in der Anfangsphase hatten die "Aicher", lautstark unterstützt wie bei einem Heimspiel, die größeren Spielanteile. Spätestens am Strafraum allerdings waren die Bemühungen am Ende. Und als Kirchaichs Schlussmann Florian Stäblein mit seinem völlig missglückten Befreiungsschlag (er traf den Ball gar nicht) dem Schonunger Florian Stark die Führung quasi schenkte (49.), war es mit dem Optimismus nicht nur bei den TSV-Fan vorerst vorbei.

Hönninger gleicht aus

Für Spielertrainer Harald Kaiser und seine Mannen freilich noch längst nicht. Die Belohnung in Form des 1:1-Ausgleicha folgte aber erst zwölf Minuten später, denn Christian Hönninger köpfte nach einer Unachtsamkeit in der Schonunger Verteidigung mutterseelenallein ein (61.).

Die Entscheidung der Partie fiel letztlich in der Verlängerung, in der die Schonunger sehr clever agierten. Außerdem hatte Walter Reulein ein glückliches Händchen, denn die beiden von ihm eingewechselten Martin Endres (109. Minute) und Carsten Glückert (112.) nutzten ihre Torchancen eiskalt und entschieden die Partie.

Darauf hatten die sichtlich geschockten Steigerwälder letztlich keine Antwort mehr und resignierten. "Viel schlechter als in Grettstadt konnten wir nicht mehr spielen", freute sich der Schonunger Coach über die Leistungssteigerung seiner jungen Mannschaft. Eine Begründung hatte der 49-Jährige auch: "Schaut zu, dass ihr euch das Spiel mit einer kämpferischen Einstellung holt. Dann werden wir hoffentlich auch der Sieger sein. Aber es ist eine ganz junge Mannschaft mit einigen U19-Spielern. Dass die Runde schwer wird, war klar", sagte er. In der "Hop- oder Top"-Runde habe der TSV Schonungen nach einer schlechten ersten Relegationspartie nun vieles richtig gemacht: "Wir sind überglücklich."

Sehr geknickt zeigte sich verständlicherweise sein Kirchaicher Kollege, der "sehr gerne" in die Kreisliga aufgestiegen wäre. "Wir wollten heute den letzten Schritt machen, das hat leider nicht funktioniert", gab der 29 Jahre alte Spielertrainer Harald Kaiser zu Protokoll. Er trauerte dabei den vergebenen Möglichkeiten vor dem Seitenwechsel nach. "Wenn wir die Chancen gemacht hätten, läuft es vielleicht ein bisschen anders." Mit dem Treffer zum 1:2 habe ihnen Schonungen "etwas den Wind aus den Segeln genommen. Danach war es natürlich extrem schwer." Aber: "Damit müssen wir jetzt leben und weitermachen."