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Sieg und Niederlage für den ESC Haßfurt


Autor: Ralf Naumann

Haßfurt, Montag, 09. Sept. 2013

Seine ersten Testspiele vor dem Saisonstart hat der ESC Haßfurt bestritten. Der Aufsteiger in die Eishockey-Bayernliga unterlag beim ERV Schweinfurt klar mit 1:13, sicherte sich danach aber beim EC Lauterbach nach einem 0:4-Rückstand noch einen 7:6-Erfolg im Penaltyschießen.
Martin Hildenbrand lieferte bei der Vorbereitungspartie der "Hawks" in Lauterbach eine tolle Vorstellung. Der 24-Jährige trug mit seinen Glanzparaden dazu bei, dass seine Vorderleute einen 0:4-Rückstand noch in einen 7:6-Erfolg drehten.


Von Enttäuschung keine Spur. Dabei hätte es wohl nicht verwundert, wenn sich bei Doug Kacharvich nach der Schlusssirene erste Sorgenfalten auf seiner Stirn gebildet hätten. Immerhin musste der neue Trainer des ESC Haßfurt beim ersten Vorbereitungsspiel gleich eine hohe Niederlage seiner Mannschaft mitansehen. Mit 1:13 (0:6, 0:3, 1:4) verloren die "Hawks" das Derby bei den "Mighty Dogs" des ERV Schweinfurt, die, so räumte der ESC-Coach fair ein, "natürlich haushoch überlegen und abgezockt" waren.

Trotzdem sei sein erster Eindruck "sehr positiv". Was angesichts der Tatsache, dass gerade einmal 13 Haßfurter Feldspieler 19 Schweinfurtern gegenüber standen, erneut nicht verwundert. Vor allem im ersten Abschnitt demonstrierten die Hausherren, die schon mehrere Wochen zusammen trainieren, ihre diesjährige Stärke und brachten den Puck sechs Mal im Tor von ESC-Schlussmann Maximilian Müller, Neuzugang aus Bayreuth, unter. Im zweiten Drittel allerdings durften Anhänger des Oberligisten nur drei weitere Male jubeln. Auch deshalb, weil der eingewechselte zweite Torwart Timo Jung eine glänzende Vorstellung bot. Bevor die "Mighty Dogs" im Schlussabschnitt vier weitere Male einnetzten, erzielte Neuzugang Ales Stribny beim Stand von 9:0 den Ehrentreffer (41.) des Bayernliga-Neulings.

Teamgeist bewiesen

"Man muss bedenken, dass wir nur zwei Tage Trainingslager hatten und leider noch viele Spieler gefehlt haben", wollte Doug Kacharvich das sehr deutliche Ergebnis im "Icedome" nicht überbewerten. Er habe eine "kämpferisch super Leistung gesehen", was er als "sehr gut" empfand. "Das Team hat einen super Teamgeist, das haben sie erstmals bewiesen." Ein extra Lob erteilte er dem erst 16-jährigen Pascal Marx, der in der Verteidigung eine tolle Partie ablieferte. "Er hat sich hervorragend verkauft", sagte der Kanadier. "Wenn wir unseren ganzen Kader zur Verfügung haben, können wir unser Ziel auf jeden Fall erreichen", zeigte sich Doug Kacharvich überzeugt.

Und die Mannschaft, das verspricht auch Abteilungsvorstand Kerstin Skaberna-Gollbach, werde weiter anwachsen. Viel versprechende Gespräche mit möglichen Neuzugängen würden derzeit laufen. Ein "großes Lob" richtet Kacharvich noch an die mitgereisten und lautstarken Haßfurter Schlachtenbummler, die ihre Mannschaft trotz der hohen Niederlage bis zum Ende und danach unterstützt haben. "Das hat mich sehr gefreut, und das brauchen wir auch", sagte der Coach.

Steigerung im zweiten Drittel

Beim EC Lauterbach gewann der ESC Haßfurt dann nach Penaltyschießen mit 7:6. Haßfurts Trainer Doug Kacharvich standen noch einmal zwei Feldspieler weniger als in Schweinfurt zur Verfügung. Und als die "Hawks" bei ihrer zweiten Vorbereitungspartie in Lauterbach nach dem ersten Abschnitt erneut mit 0:4 im Hintertreffen lagen, deutete sich eine weitere hohe Niederlage an.

Doch es kam anders als gedacht: Bereits im Mittelabschnitt hielt die Haßfurter "Rumpftruppe" besser dagegen, und Martin Hildenbrand im ESC-Gehäuse erwies sich zunehmend als "Hexer". Während der Unterhohenrieder kein weiteres Gegentor zuließ, verkürzte Eugen Nold zumindest auf 4:1. (25.).

Tolle Aufholjagd

So richtig ging aber erst in den letzten 20 Minuten "die Post ab". Durch weitere Treffer des Kissingen-Rückkehrers (46., 52.), Neuzugang Ales Stribny (48.) Torjäger David Franek (49., 58.) sowie zwei Tore der "Luchse" (55., 60.), stand es nach dem regulären Ablauf der Begegnung 6:6-Unentschieden. Im Penaltyschießen versenkte dann David Franek den entscheidenden Puck zum Siegtreffer für die Haßfurter Puckjäger.

"Wenn du so deutlich zurückliegst, nur zwei Sturmreihen zur Verfügung hast und trotzdem noch einmal so zurückkommst, dann zeugt das von echtem Teamgeist", lobte Kacharvich die Leistung seiner Mannschaft. "Sie haben vor allem gekämpft. Das war richtig gut." Ein Sonderlob erhielt Torhüter Martin Hildenbrand, der "einfach sehr gut gespielt" hat. "Er war der nicht nur im Penaltyschießen der Schlüssel zum Erfolg und hat sich sehr, sehr stark verkauft."