Druckartikel: Schlereth will schön und erfolgreich spielen

Schlereth will schön und erfolgreich spielen


Autor: Ralf Naumann

Prappach, Donnerstag, 07. August 2014

Der ehemalige Landesliga-Trainer beim FC Augsfeld, Dieter Schlereth, hat nach halbjähriger Pause eine neue Aufgabe beim Fußball-Kreisklassisten TSV Prappach übernommen. Er freue sich über seine neue Aufgabe, sagt er, der Aufstieg sei für ihn aber keine Pflicht.
Trainer Dieter Schlereth (rechts) gibt jetzt beim TSV Prappach die Richtung vor. Dort stehen ihm auch einige höherklassig erfahrene Spieler zur Verfügung.


Dieter Schlereth überlegt ganz kurz. "Nach dem Vorfall sicherlich ja", räumt er dann aber ein. Nach dem plötzlichen und vorzeitigen Saison-Aus des FC Augsfeld, den er in die Fußball-Landesliga Nordwest geführt hatte, in der vergangenen Winterpause habe er an eine längere Trainerpause gedacht. "Da hatte ich auf gut Deutsch erst einmal die Nase gestrichen voll." Doch das hielt letztlich nur wenige Monate an. Seit einigen Wochen steht der Haßfurter wieder an der Seitenlinie.

Der TSV Prappach ist die neue Herausforderung. Schlereth steigt also freiwillig von der Landesliga in die Kreisklasse ab. Das spielt für ihn laut eigener Aussage allerdings "keine Rolle." Er war, nachdem er erst abgesagt hat, beim zweiten Anruf von TSV-Spielleiter Gerhard Schmitt "relativ schnell bereit, wieder etwas zu machen." Das zweite Angebot eines Bezirksligisten war aufgrund von 30 Kilometern Entfernung keine echte Alternative.
In Prappach kann der

52-Jährige zusammen mit einstigen Augsfelder Weggefährten arbeiten, denn bereits die ehemaligen Landesligakteure Michael Volkmuth, Alexander Derra oder Harry Zenn sind beim Kreisklassisten aktiv. Nun sind auch noch Torwart Sebastian Stober und Derras Bruder Jan-Michael (FC Sand) hinzugekommen. "Dahingehend musste ich nicht lange überlegen."

Die Rahmenbedingungen müssen passen

Dieter Schlereth geht es bei seinem Engagement beim TSV Prappach nicht in erster Linie darum, eine Parallele zum FC Augsfeld zu entwickeln, sprich die Mannschaft einige Ligen nach oben zu führen. "Ich war nie einer, der gesagt hat, dass ich einen Landesligisten trainieren muss", sagt der Haßfurter und ergänzt: "Wenn ich eine Mannschaft betreue, ist das absolut nicht ligaabhängig." Er könne sich "genauso vorstellen", in der A-Klasse tätig zu sein. "Vorausgesetzt, die Rahmenbedingungen passen, wie etwa Spieler oder Funktionäre."

Er gibt aber offen zu, dass ihm Erfolg schon etwas bedeutet. "Natürlich will ich erfolgreich sein, sonst wäre ich sicher fehl am Platz", sagt Schlereth. Es sei dann "umso besser", wenn beide Kriterien stimmen. Ebenso räumt er ein, dass Landesligafußball nicht mit dem Fußball in der Kreisklasse verglichen werden könne. "Aber gerade das macht für mich den Reiz aus", stellt er nochmals klar, sich auf seine neue Aufgabe beim und mit dem TSV Prappach zu freuen. "Junge und auch erfahrene Spieler zu verbessern, um ansehnlichen Fußball zu erleben, das ist doch prima."

Keine Pflicht zum Aufstieg

Die Pflicht zum Aufstieg des personell bestens besetzten TSV Prappach verspürt der Haßfurter unterdessen nicht. Dass im Umfeld des kleinen Dorfvereins, der schon viele Jahre in der Kreisklasse spielt, die Sehnsucht nach einer "Luftveränderung" groß ist, ist ihm allerdings auch nicht entgangen. Deshalb möchte Dieter Schlereth mit seiner neuen Mannschaft beim Kampf um die Meisterschaft "natürlich" ein Wörtchen mitreden. Genauso wichtig ist ihm allerdings, den Zuschauern schöne Begegnungen zu bieten. "Eine Mischung aus beidem wäre natürlich optimal", macht er deutlich.

Von seinen Vorgängern Michael Hehn und Michael Volkmuth wurde dahingehend schon sehr gute Vorarbeit geleistet, auch wenn es letztlich nicht für den Sprung in die Kreisliga gelangt hat.

Derweil hat Dieter Schlereth immer noch immer am überraschenden Rückzug des FC Augsfeld aus der Landesliga Nordwest zu knabbern. "Wenn man 17 Jahre bei einem Verein war, davon vier Jahre als Spieler und 13 Jahre als Trainer, dann geht einem das schon nach", beschäftigte sich Schlereth mit dem "Aus" länger als erwartet. "Das ist mir schon sehr nahe gegangenen, da bin ich ganz ehrlich".