Manuel Voigtmann hat ein Näschen für Tore
Autor: Norbert Felgenhauer
Königsberg in Bayern, Freitag, 20. Sept. 2013
Manuel Voigtmann hat im Schlagerspiel der Kreisklasse 4 beim 2:0 gegen die SG Stadtlauringen/Ballingshausen beide Treffer für den Tabellenführer TV Königsberg erzielt. Der 29-Jährige Torjäger will mit seinem Team unbedingt in die Kreisliga aufsteigen.
"Es ist schon anders, als wenn man bei einem 5:1 das vierte Tor macht", sagt Manuel Voigtmann. Diesmal ging die Partie 2:0 aus, und der Torjäger des TV Königsberg erzielte beide Treffer. Und es war auch nicht irgendein Spiel. Durch diesen Sieg am vergangenen Sonntag bei der SG Stadtlauringen/Ballingshausen baute der TV seine Tabellenführung in der Fußball-Kreisklasse Schweinfurt 4 nach sieben Spieltagen auf fünf Punkte vor der SG aus.
Dass die Königsberger aufsteigen wollen, ist kein Geheimnis. Immer wieder haben sie in den vergangenen Jahren Anlauf auf die Kreisliga genommen, geklappt hat es (noch) nicht. "Wir sind auf einem guten Weg", sagt Voigtmann zum Saisonstart. Aber nun gelte es dranzubleiben. "Wir sind jetzt Tabellenführer, da gibt natürlich jeder mehr als 100 Prozent gegen uns", sagt er.
Die Mannschaft ist flexibler geworden
Dafür, dass die Königsberger nicht nachlassen, werde aber der Trainer schon sorgen. Wolfgang Hau, erfahren in oberen Klassen und "Vater" des seinerzeitigen Durchmarschs des TSV Aidhausen bis in die Landesliga, hat den TVK während der vergangenen Runde nach dem Abgang von Werner Dreßel übernommen. "Ich denke, dass dieses Jahr vor allem der Zusammenhalt unsere Stärke ist", sagt Manuel Voigtmann. "Jeder ist für jeden da, wenn mal einer einen Fehler macht, und keiner ist auf den anderen eifersüchtig." Zudem sei die Mannschaftsformation flexibler geworden, die einzelnen Spieler könnten auf verschiedenen Positionen eingesetzt werden. Wichtig allerdings, meint der 29-Jährige, sei auch, dass sich keiner verletzt, denn der Königsberger Kader der "Ersten" sei mit 15, 16 Mann zahlenmäßig nicht allzu üppig bestückt.
In der fünften Saison beim TV Königsberg
Manuel Voigtmann bestreitet nun seine fünfte Saison beim TV Königsberg und ist in der kleinen Stadt mittlerweile fest verwurzelt. Aus Rödental stammend, ist er seiner Freundin Melanie in deren Heimat gefolgt. "Wir sind damals mit dem VfB Einberg in die Bezirksliga aufgestiegen, und das hat mich schon gereizt, und ich wollte bleiben", erzählt er über seinen Wechsel. "Aber dann habe ich mal in Königsberg mittrainiert. Es hat mir gefallen, und ich habe mich gleich mit allen gut verstanden."
Seitdem ist er ein Torgarant für den TV und hat in den vier Spielzeiten jeweils zwischen 26 und 34 Toren erzielt. Dabei hat er in seiner Anfangszeit bei der SG Rödental zeitweise sogar Torwart gespielt. In den Herrenteams "war ich dann aber eigentlich immer Stürmer", erzählt er. "In dieser Saison spiele ich auch etwas zurückgezogen im Mittelfeld, je nachdem, wie wir personell besetzt sind."
Roy Makaay und Arjen Robben sind Vorbilder
Die Zeiten für weitere Hobbys neben dem Fußball sind für den IT-Systemkaufmann bei den Fränkischen Rohrwerken in Königsberg in letzter Zeit knapper geworden, denn seit sieben Monaten sind er und seine Freundin Melanie stolze Eltern der kleinen Felia. "Ich gehe gerne ins Fitnessstudio", sagt er. Früher sei das manchmal drei-, viermal pro Woche der Fall gewesen, "jetzt geht es meist nur einmal."
Wofür sich Manuel Voigtmann aber schon Zeit nimmt, sind gelegentliche Besuche der Spiele seines Lieblingsvereins FC Bayern München in der Allianz-Arena. "In der Bundesliga kann man sich von jedem Spieler etwas abschauen", weiß er. Vorbilder für ihn sind der ehemalige Bayern-Stürmer Roy Makaay ("er war im Abschluss einfach eiskalt") und aus der aktuellen Mannschaft Arjen Robben, "weil er einfach nie aufgegeben hat, immer an sich geglaubt hat". Deshalb habe er sich umso mehr für ihn gefreut, als Robben das entscheidende 2:1 im Champions-League-Finale im Mai erzielte.
Die Schnelligkeit ist einer seiner Trümpfe
Der Mann für entscheidende Tore war Manuel Voigtmann in den letzten Jahren oft. Über seine Stärken spricht er aber nur widerstrebend, "das sollen andere beurteilen". Nur soviel: Einer seiner Trümpfe sei die Schnelligkeit, "und ich habe wohl auch ein Näschen dafür, wohin der Ball im Strafraum kommt".
Ein persönliches Toreziel für die laufende Spielzeit hat er sich nicht gesetzt. Derzeit steht er bei sieben Treffern (nach sieben Begegnungen), "aber es zählt nur die Mannschaft. Wenn meine Sturmpartner mehr Tore schießen als ich und wir aufsteigen, dann bin ich zufrieden. Ich will einfach raus aus der Kreisklasse."