"Hawks" wollen im Derby den Favoriten ärgern
Autor: Ralf Naumann
Haßfurt, Donnerstag, 10. November 2016
Zahlreiche Zuschauer werden erwartet, wenn der ESC Haßfurt im Derby der Eishockey-Landesliga am Freitag den ERV Schweinfurt zu Gast hat.
Nein, ein Spiel wie jedes andere ist es sicher nicht. Zwar gibt es ebenso "nur" drei Punkte zu gewinnen. Doch wenn sich die "Hawks" des ESC Haßfurt (5. Platz / 6 Punkte) und die "Mighty Dogs" aus Schweinfurt (1./18) in der Eishockey-Landesliga gegenüberstehen, geht es um mehr. Etwa um die Frage, wer im "Dreikampf" mit den Kissinger "Wölfen" die unterfränkische Nummer 1 ist. Deshalb ist auch das Derby am Freitag (19.30 Uhr) wieder etwas Besonderes.
"Natürlich sind Spiele mit und gegen Schweinfurt nicht alltäglich", blickt auch ESC-Trainer Martin Reichert dem Freitag mit einer gewissen Anspannung entgegen. Er freut sich auf viele Fans aus beiden Lagern, die im sicher prall gefüllten Eisstadion am Großen Anger für Stimmung sorgen werden.
Die Schweinfurter haben alle sechs Spiele bisher gewonnen
Doch ihm ist bewusst, welcher "Brocken" auf ihn und seine "Hawks" zukommt.
Berndaner warnt seine Mannschaft
Keine Frage: Nach drei Derbypleiten in den letzten vier Partien haben die "Mighty Dogs", nicht nur wegen ihrer zwölf Punkte Vorsprung, beste Möglichkeiten, den Spieß wieder umzudrehen - falls seine Spieler "nicht wieder verkrampfen. Ich muss schauen, dass dies nicht passiert und die Jungs konzentriert an die Sache rangehen", warnt Thomas Bernander. "Ein jedes Spiel muss erst einmal gespielt werden", sagt der 47-Jährige, der von 1996 bis 1998 für den damaligen ERC sowie von 2006 bis 2013 für den ESC auf dem Eis stand. Andererseits haben seine "Mighty Dogs" in den letzten Wochen so viel Selbstvertrauen getankt, dass sie sich ihrer Favoritenrolle mit Sicherheit bewusst sind und diese auch annehmen.
"Vom Spielerischen her sind wir normalerweise stärker als die junge Haßfurter Mannschaft, das ist schon richtig", macht der gebürtige Partenkirchener deutlich, dass er "schon enttäuscht" wäre, wenn am Ende wieder kein Sieg herausspringen würde. "Aber noch einmal: Es gibt durchaus Tage, an denen es einfach nicht läuft." Martin Reichert nimmt die Außenseiterrolle gerne an. "Alles andere als ein deutlicher Sieg für Schweinfurt wäre eine Überraschung und für uns ein Erfolg", sagt er. "Dass unsere Mannschaft alles geben wird, das Spiel bis zur letzten Sekunde offen zu gestalten, bin ich mir sicher. Dann wird es für Schweinfurt vielleicht schwerer als erwartet."
Die Kasse öffnet bereits um 17.30 Uhr
Ob Max Hildenbrand nach seiner Verletzung wieder zur Verfügung steht, ist fraglich. Ansonsten dürfte der ESC-Kader komplett sein.
Auch Thomas Berndaner kann fast aus dem Vollen schöpfen. Ihm steht lediglich der gesperrte Michele Amrhein nicht zur Verfügung.Da vor zwei Jahren offiziell 1264 Zuschauer die Begegnung sehen wollten und im Vorjahr 1359, rechnen die Verantwortlichen erneut mit großem Andrang. Die Abendkassen sind deshalb bereits ab 17.30 Uhr geöffnet (Einlass ist ab 18 Uhr). Aus Sicherheitsgründen bleibt der E-Block, in dem im Vorjahr eine junge Frau aufgrund eines Becherwurfes eine Platzwunde erlitt, geschlossen. Für die Anhänger der "Mighty Dogs" wird erneut ein separater Eingang am unteren Bereich des Eisstadions eingerichtet.