Hawks peilen Aufstiegsrunde an
Autor: Ralf Naumann
Haßfurt, Donnerstag, 04. Oktober 2018
Nach einer intensiven Vorbereitun schaut der ESC Haßfurt der Saison optimistisch entgegen. Aber: Titelfavorit ist ein anderer Verein.
Neue Saison, neues Glück. Wobei: Mit Glück hatte das Abschneiden der Haßfurter Hawks vor einem Jahr wenig tun. Vielmehr mit Können und Willen aufgrund harter und intensiver Arbeit. Vor allem in der Vorrunde, die sie überraschend mit dem zweiten Tabellenplatz hinter dem ERSC Amberg beendeten. Ob die Mannschaft von Trainer Martin Reichert dann in der Verzahnungsrunde erfolgreicher gewesen wäre, hätte sich Stammkeeper Martin Hildenbrand in der ersten Partie gegen Pfaffenhofen nicht schwer verletzt, sei dahingestellt.
Tatsache ist wenige Tage vor dem Beginn der Spielzeit 2018/2019 mit der Auftaktpartie beim ESV Waldkirchen am Sonntag (17.30 Uhr), dass die Vorfreude im ESC-Lager wieder groß ist - und das bereits seit dem Beginn der Vorbereitung. Mit der war Reichert nicht nur aufgrund der zwei Derbysiege gegen Schweinfurt "sehr zufrieden. Wir haben keine schwerwiegenden Verletzungen, die Mannschaft hat in den letzten 30 Tagen toll mitgezogen, auch wenn es mit 22 Trainingseinheiten sowie sieben Partien etwas anstrengend war."
Gelungene Vorbereitung
Trotzdem ist er über die Intensität froh. "Aus meiner Sicht hat sich der Zustand der Mannschaft erheblich verbessert und somit haben sich die Anstrengungen ausgezahlt", freut sich der 54-Jährige, der sich dahingehend nicht nur bei seinen Spielern bedankt. Auch bei den Betreuern und Helfern, "die diesen Aufwand mitgetragen und auch erst möglich gemacht haben."
Bei einem Blick auf die kommenden Wochen und Monate zeigt sich Reichert trotzdem zurückhaltend. Und ob die fast identische Mannschaft, die sich weiterhin auf ihre überragenden Torjäger Michal Babkovic, Jakub Sramek, Jan Trübenekr oder David Franek, ihrem Abwehrchef Daniel Hora, oder dem wiedergenesenen "Fels in der Brandung", Torwart Martin Hildenbrand, aufbaut, nun der Titelfavorit sowie Aufstiegskandidat in die Bayernliga ist, kommt seine Einschätzung wie aus der Pistole geschossen: "Nein, natürlich nicht. Topfavorit ist für mich eindeutig der ERSC Amberg", betont der Sylbacher und verweist dahingehend auf die "deutliche" Verstärkung der Oberpfälzer mit einigen Oberligaspielern. Für ihn stehe zunächst "ganz klar" im Vordergrund, sich wiederholt für die Verzahnungs- und somit Aufstiegsrunde zu qualifizieren, wozu "nur" ein Platz unter den ersten Fünf notwendig ist.
Die Konkurrenz hat aufgerüstet
Für Andreas Kurz ist selbst dieses Ziel kein Selbstläufer. "Ich kann nur davor warnen, das Erreichen der Verzahnungsrunde und auch die ganze Liga zu leicht zu nehmen. Wir sind da noch lange nicht drin. Dafür gibt es mehr Konkurrenten als freie Plätze", verweist der für die 1. Mannschaft verantwortliche Vorstand ähnlich wie Reichert auf Konkurrenten wie Waldkirchen, Freising, Pfaffenhofen, Moosburg, Dingolfing, Vilshofen aber auch Trostberg, die, wie es so schön heißt, mächtig aufgerüstet haben. Einzig von Bad Aibling sei wenig bekannt. Außenseiter bleibt in der Gruppe wohl der VER Selb 1b.
Wohin die sportliche Reise für die Haßfurter "Hawks" geht, hängt von mehreren Faktoren ab. "Insgesamt erhoffe ich mir im Vergleich zum letzten Jahr in der Saison eine deutliche Verbesserung im defensiven Bereich", verweist Martin Reichert nochmals auf die Statistik von 2017/2018, als die Kreisstädter in der Vorrunde mit 82 kassierten Toren lediglich die fünftbeste Hintermannschaft stellten.
Nachdem die Verteidiger "in den letzten Wochen ordentlich gearbeitet" haben und dank Neuzugang Timo Jung "wieder zwei gute Torhüter" zur Verfügung stehen, welche sich "super ergänzen und für mich eine der Top-Besetzungen in der Liga sind", ist er überzeugt, weniger Gegentreffer zu kassieren. Die bisherige Leistung der Offensiv-Abteilung, die bereits vor einem Jahr mit 146 erzielten Toren konkurrenzlos an der Spitze stand, bewertet er bereits sehr gut.