Für FC Sand ist ein guter Start entscheidend
Autor: Norbert Felgenhauer
Sand am Main, Samstag, 07. Dezember 2013
Noch ist der FC Sand als Tabellenfünfter der Fußball-Landesliga Nordwest im Kampf um die Aufstiegsplätze nicht aus dem Rennen. Präsident Egbert Mahr hätte sich allerdings ein paar Punkte mehr gewünscht. Nach Meinung von Trainer Erwin Albert sind die ersten Partien im neuen Jahr schon vorentscheidend.
Natürlich erreichte der FC Sand seinen bisherigen sportlichen Höhepunkt der Saison in einem Auswärtsspiel. Mit einem 1:0 bei der DJK Bamberg setzte er sich nach dem zwölften Spieltag an die Tabellenspitze der Fußball-Landesliga Nordwest. Und natürlich verspielte er diese Position zu Hause, indem er die folgenden drei Heimpartien (dazwischen lag ein Unentschieden in Frammersbach) alle verlor.
Die Diskrepanz zwischen den Vorstellungen auf eigenem Platz (14 Punkte) und denen in der Fremde (24) verhinderte ein besseres Abschneiden als den fünften Platz, auf dem die Mannschaft in die Winterpause geht. "Noch ist alles offen", sagt dazu Präsident Egbert Mahr, "aber fünf, sechs Punkte mehr hätte ich mir schon gewünscht."
Verletzungen schlugen voll durch
Es sei nicht einfach gewesen nach dem Bayernliga-Abstieg, den Mahr auch mehr als ein halbes Jahr danach noch
So fehlten Stefan Krines, Florian Gundelsheimer, Fabian Benkert, Bernd Pankratz und Stefan Wasser über mehrere Wochen. Alexander Reinhart sei ein paar Wochen nach Saisonstart nicht mehr aufgetaucht; dass er sich nicht einmal abgemeldet hat, ärgert Mahr zusätzlich. Immerhin: Kurz nach Rundenstart kehrte Dominik Barth vom Regionalligisten FC Eintracht Bamberg nach Sand zurück.
Nur ein Punkt gegen Spitzenteams
Dass der FC Sand durch diese Personalpolitik über ein eingespieltes Team verfügt, sieht Präsident Mahr als eine der Stärken. Die Schwäche sei die Chancenverwertung, "und das schon seit einigen Jahren". Besonders bemerkbar hat sich das in den Begegnungen gegen die vier vor ihm liegenden Konkurrenten gemacht, in Spielen also, in denen sich ohnehin nur wenige Torgelegenheiten bieten. Gegen TSV Abtswind, SpVgg Ansbach, FC Kahl und TSV Kleinrinderfeld haben die Sander insgesamt nur einen Punkt geholt, "das ist zu wenig", sagt Egbert Mahr. Drei Heimniederlagen waren darunter und ein 1:1 in Kleinrinderfeld.
Sein Team habe bisher "eine sehr durchwachsene Runde" hinter sich, erklärt FC-Trainer Erwin Albert: "Uns fehlt die Konstanz." Und das auch oft innerhalb der Partie. Auffällig für den Trainer: Gerade in der Anfangsphase der Begegnungen spielen die Sander oft stark, "aber oft ist es so, dass wir, wenn wir ein Gegentor bekommen, auch kurz danach das zweite kassieren."
Rund 250 Zuschauer im Schnitt bei den Heimspielen
Besonders die Heimbilanz liegt dem Wülflinger im Magen, "es tut mir leid für unsere Zuschauer, die uns immer die Treue gehalten haben." Mit rund 250 Zuschauern im Schnitt stehen die Sander in Sachen Besucherzahlen in der Liga recht gut da. Auch Albert verweist auf die zahlreichen Ausfälle von Saisonbeginn an, "das konnten wir einfach nicht kompensieren". Eines der Hauptziele für die restliche Rückrunde sei auf jeden Fall, die Ausbeute vor eigenem Publikum deutlich zu verbessern.
Denn eines ist sowohl für den Trainer wie auch für den Präsidenten klar: Aufgeben wird der FC Sand im Kampf um einen der ersten beiden Plätze nicht. Besonders wichtig, sagt Erwin Albert, sei ein guter Start nach der Winterpause. Am 8. März geht es gegen den TSV Kleinrinderfeld (4.) los, es folgt das Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten SpVgg Ansbach, ehe Bayern Kitzingen (10.) im Seestadion erwartet wird. Das Programm im März endet mit dem Sander Gastspiel beim Sechsten TSV Neustadt/Aisch. Die Rechnung des Trainers: "Wenn wir aus den ersten vier Spielen zehn Punkte holen, sind wir sicher ganz vorne dabei."
Ob es Neuzugänge gibt steht noch nicht fest
Eine schwere Aufgabe, für die personelle Verstärkung willkommen wäre. Trainer und Präsident sagen beide, dass sie die Augen und Ohren in Sachen Neuzugänge offen halten. Konkrete Gespräche, geschweige denn Entscheidungen, gebe es allerdings noch nicht, macht Mahr deutlich.
Die personellen Probleme des Landesligateams haben auch auf die "Zweite" durchgeschlagen, die als Aufsteiger in der Bezirksliga Ost abgeschlagen am Tabellenende steht. Fünf Punkte aus 18 Begegnungen und nur neun Treffer - diese Bilanz eröffnet dem Team von Trainer Karl-Heinz Zehe, dem Egbert Mahr dennoch ebenso gute Arbeit bescheinigt wie seinem Cheftrainer Erwin Albert, nur noch eine theoretische Chance auf den Klassenerhalt.
"Trotzdem ist die Kameradschaft auch in der Zweiten Mannschaft hervorragend", sagt der Präsident. "Das Gesamtpaket passt" im Verein, auch, weil zwei Nachwuchsteams, die A- und D-Junioren, den Sprung in die Bezirksoberliga geschafft haben. Gute Voraussetzungen also für eine gelungene Weihnachtsfeier, mit der die Sander Fußballer am 21. Dezember ein ereignisreiches Jahr ausklingen lassen.