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FC Sand sieht sich in der Bayernliga auf Kurs


Autor: Norbert Felgenhauer

Sand am Main, Samstag, 15. Dezember 2012

Mit dem zwölften Platz des FC Sand in der Fußball-Landesliga Nord zur Winterpause zeigen sich Präsident Egbert Mahr und Trainer Erwin Albert zufrieden. Ziel ist weiterhin der Klassenerhalt. Im der Vorbereitung heißt es für das Team, den Torabschluss zu verbessern und die Zahl der Fehler zu verringern.
Lagebesprechung: Der Sander Trainer Erwin Albert (links) und sein Assistent Matthias Bayer kurz vor dem letzten Heimspiel des Jahres gegen Jahn Forchheim.


Das ist der Preis des Erfolgs: Die Zeiten, in denen der FC Sand in jeder Spielzeit zu den Anwärtern auf einen Spitzenplatz zu zählen ist, wie das in der Fußball-Landesliga Nord mehr als ein Jahrzehnt lang der Fall war, sind vorbei. Die Sander wollten den Aufstieg in die neue Bayernliga Nord unbedingt, haben ihn im Sommer auch geschafft, kämpfen nun aber gegen deutlich stärkere Konkurrenz.
"Vereine wie Forchheim, Schweinfurt oder Amberg haben ganz andere Möglichkeiten als wir, da können wir nicht mithalten", weiß Präsident Egbert Mahr. Deshalb antwortet er nach nicht allzu langem Überlegen mit einem Ja auf die Frage, ob der FC Sand zur Winterpause in der Tabelle dort steht, wo er nach seinem Leistungsvermögen hingehört.

Sechs Siege und fünf Unentschieden in 20 Begegnungen

Den zwölften Rang nehmen die Sander ein.

23 Punkte errangen sie in 20 Begegnungen (sechs Siege, fünf Unentschieden, neun Niederlagen). Egbert Mahr macht deutlich: "Unser Ziel ist und bleibt der Nichtabstieg, also Platz 14 oder besser." Auch unter diesem Gesichtspunkt liegt die Mannschaft im Soll. "Es war vor der Saison schon schwer einzuschätzen, wo wir stehen", erklärt Trainer Erwin Albert, dem Mahr "akribische Arbeit" bescheinigt, und dass er "hundertprozentig hinter dem Verein steht". Vor allem die Qualität und Breite im Kader, wie sie neben den von Mahr genannten Teams nach Alberts Meinung auch der Würzburger FV und Großbardorf aufweisen, sei für den FC Sand praktisch unerreichbar. "Aber ich will mich da auf keinen Fall beklagen. Der Verein muss sich nach seinen Mitteln richten", erklärt der Coach.

Verletzungen warfen die Mannschaft zurück

Was Präsident und Trainer jedoch beklagen, ist die hohe Zahl der Ausfälle, meist verletzungsbedingt. "Ich weiß gar nicht, wann wir zweimal hintereinander mit der gleichen Mannschaft auflaufen konnten", sagt Albert. Daniel Rinbergas, Dominik Barth, Max Göbhardt, Florian Gundelsheimer - alles Stammspieler, die über Wochen nicht zur Verfügung standen, Barth bis zur Winterpause nicht. Dazu kam der krankheitsbedingte Ausfall von Bernd Hoff, der nach jetzigem Stand nicht mehr Fußball spielen kann. Mahr zeigt sich andererseits sehr zufrieden mit den während der Saison verpflichteten Nachwuchsspielern Andre Schmitt und Firat Güngör, deren Einsatzwillen und Lernbereitschaft er lobt und die dem Trainer weitere personelle Alternativen eröffnen.

Dass die Sander mit drei Niederlagen in Folge gegen die in der Tabelle auf den Plätzen eins bis drei rangierenden Teams Schweinfurt 05, Jahn Forchheim und TSV Großbardorf in die Winterpause gehen, ist dem Terminplan geschuldet. Umso besser tat ihnen eine Serie zuvor. Beginnend mit einem 0:0 beim damaligen Ersten FC Amberg, blieben sie vier Begegnungen lang ohne Gegentreffer. Dabei gewann der FC Sand dreimal hintereinander mit 1:0 und ließ ein 1:1 gegen die DJK Bamberg folgen, gegen die er noch nie ein Punktspiel gewonnen hat.

Wasser nun spielberechtigt

"Hinten stehen wir meistens ordentlich", sagt Egbert Mahr - das musste die Mannschaft nach einem missglückten Saisonstart mit nur einem Punkt aus den ersten vier Spielen auf die harte Tour lernen. "Fehler werden in dieser Liga einfach gnadenlos bestraft", weiß Trainer Albert. Und keiner war gegen die Sander da gnadenloser als Jahn Forchheim. Die Mannschaft mit der "besten Offensive der Liga" (Egbert Mahr) traf in zwei Vergleichen mit dem FC Sand gleich zehnmal. Von solcher Torgefährlichkeit sind die Sander ein ganzes Stück entfernt. "Nach vorne müssen wir cleverer spielen, unsere Chancenauswertung muss besser werden", fordert der Präsident für die restlichen 14 Begegnungen der Saison.

Nach der Winterpause gehen die Sander mit fast unverändertem Kader ins Rennen. "Man muss sich immer umschauen", sagt Erwin Albert auf die Frage nach eventuellen Neuzugängen. Konkret geplant sei in dieser Beziehung aber nichts, und auch Abgänge seien nicht zu erwarten. Einsatzberechtigt ist nach dem Jahreswechsel allerdings Mittelfeldspieler Stefan Wasser. Der Sommer-Neuzugang aus der Jugend der SpVgg Greuther Fürth durfte bei den Herren bisher nicht auflaufen, weil er mit 17 Jahren dafür noch zu jung war. "Er ist ein junger Kerl, der seine Qualitäten hat, sich an die Klasse aber sicher erst gewöhnen muss", sagt Egbert Mahr dazu. Auch der Trainer erwartet "keine Wunderdinge" von dem Nachwuchstalent. Doch habe Wasser bisher sehr gut trainiert, "und wir haben dann einen Spieler mehr. Das belebt den Konkurrenzkampf auch im Training."

Am 28. Januar nehmen die Sander das Training wieder auf

Erwin Albert setzt vor allem darauf, dass alle noch Verletzten und Angeschlagenen bis zum Trainingsstart am 28. Januar ihre Beschwerden auskuriert haben und der FC Sand mit komplettem Kader in die Vorbereitung starten kann. Zwei Schwerpunkte will er da setzen: Mehr Torgefährlichkeit und Abschlussstärke entwickeln, dazu die individuellen Fehler abstellen, um unnötige Gegentreffer zu verhindern. Dann könne der FC Sand auch zu einer größeren Beständigkeit finden, denn "wir waren einfach nicht konstant genug", bemängelt der Coach.

Insgesamt, auch deshalb, weil der FC Sand gegen die beiden Erstplatzierten schon jeweils beide Partien hinter sich hat, zeigt er sich zuversichtlich, dass seine Mannschaft ihren Platz im Mittelfeld festigen wird. Was er sich vor allem wünscht: "Wir wollen unbedingt zu Hause erfolgreicher spielen, um unseren Zuschauern etwas zu bieten. Da müssen wir einfach selbst auch mehr an unsere Stärken glauben." Nur zwei Heimsiege bei neun Begegnungen - damit sind Trainer und Präsident alles andere als zufrieden.

Der Präsident wünscht sich mehr Unterstützung für das Team

Dieses Abschneiden trug zwar nicht unbedingt zur Stimmung auf den Rängen bei, trotzdem "würde ich mir wünschen, dass die Zuschauer unsere immer noch sehr junge Mannschaft manchmal besser unterstützen", sagt Präsident Egbert Mahr. "Es wäre schön, wenn mehr anerkannt würde, dass sie in der Bayernliga sehr guten Fußball geboten bekommen."

Fußball wird beim klassenhöchsten Verein im Landkreis aber nicht nur in der Bayernliga betrieben. Sichtlich stolz ist Egbert Mahr auf seine beiden weiteren Herrenmannschaften - die "Zweite" mischt in der Kreisliga um den Aufstieg mit - und vor allem auf den Nachwuchs. "Über 130 Jugendliche spielen bei uns", sagt er, "damit erfüllt unser Verein auch eine sehr wichtige soziale Aufgabe."