FC Sand macht aus 0:1 noch einen 3:1-Erfolg
Autor: Ralf Naumann
Sand am Main, Sonntag, 15. Sept. 2013
Der dritte Heimsieg sowie die Gesamtpunkte 21 bis 23 sind unter Dach und Fach. Und dank des 3:1-Erfolges gegen den Würzburger FV II steht der FC Sand weiterhin auf Platz zwei der Fußball-Landesliga Nordwest. Der Erfolg des TSV Abtswind gegen Ansbach verhinderte die Wachablösung an der Spitze.
Was Sands Trainer Erwin Albert zwar zur Kenntnis nahm, ihn aber in diesem Moment nicht wirklich berührte. Der Wülflinger war in erster Linie natürlich über das Abschneiden erfreut sowie die Art und Weise des Sieges. "Wir haben hinten wenig zugelassen und auch im defensiven Mittelfeld sehr gut gearbeitet. Ich denke, es war verdient."
"Ja. Auf alle Fälle", pflichtete sein Würzburger Kollege Jürgen Dölling bei. Gerade in der ersten Halbzeit habe seine Mannschaft "zwar nicht eine Lehrstunde erhalten, aber wir haben überhaupt keinen Zugriff auf das Spiel gefunden", lobte er die "super Spielweise" des FC Sand: "Viel Ballbesitz, technisch sehr gut, ausgebufft."
Die "Korbmacherelf" nahm von Anpfiff an das Heft in die Hand und übte mächtig Druck auf das von Sebastian Lechner gehütete Tor des Würzburger FV II aus, der in den letzten vier Partien immerhin zehn Punkte sammelte.
Der Gast geht überraschend nach vorne
Doch außer der spielerischen Überlegenheit mit gefühlten 70 Prozent Ballbesitz und guten Kombinationen kam zunächst nichts Zählbares heraus. Die Zuschauer mussten letztlich zu viel "Klein-Klein" mit ansehen. Die beste Chance auf den Führungstreffer vergab noch Dominik Barth, der nach einem Gewühl im Strafraum freistehend plötzlich den Ball vor den Füßen hatte und scheinbar sehr überrascht davon aus kurzer Distanz verzog (11.). Mit einem Knaller aus zwölf Metern prüfte zudem Kapitän Daniel Rinbergas WSV-Schlussmann Lechner, der glänzend parierte (20.).
Ein Rückschlag war deshalb der überraschende Führungstreffer der Gäste, als Lukas Weimar nach einem individuellen Fehler im Mittelfeld auf Sands Torwart Dominik Biemer zulief, diesen umkurvte und aus spitzem Winkel vollendete (21.), allemal. Doch er warf die Hausherren nicht aus der Bahn. Sechs Minuten später sorgte Daniel Rinbergas für den verdienten Ausgleich: Einen berechtigten Handelfmeter verwandelte er sicher zum 1:1 (29.).
Obwohl der junge Jan-Michael Derra nach 52 Minuten mit seinem Premierentreffer für den FC Sand in seinem ersten Spiel von Beginn an für das 2:1 sorgte (52.), gaben sich die Würzburger, die ihrerseits nur Sekunden zuvor die Riesenmöglichkeit zur erneuten Führung vergaben (Lukas Weimar setzte einen Schuss in die Wolken, 52.), aber keineswegs frühzeitig geschlagen. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Dölling hielt vielmehr nach Kräften dagegen.
Stefan Krines stelle den Endstand her
Auch als Stefan Krines nach tollem Querpass von Daniel Rinbergas, der sich am Rande des Strafraums den zuvor verlorenen Ball bravourös zurückerkämpft hatte, unhaltbar für Lechner den dritten Sander markierte (75.), hissten WSV-Kapitän Andreas Jazev und Co. nicht die "weiße Flagge". Auch wenn es nicht zum Erfolg führte: Bis zum Abpfiff wehrten sie sich tapfer.
"Es war ein gutes Spiel von Würzburg, so ein Rückstand kann passieren", wollte Erwin Albert das 0:1 nicht überbewerten. "Natürlich muss man immer aufpassen. Die haben nicht umsonst gegen Ansbach gewonnen oder in Neustadt einen Punkt geholt." Für ihn war das 3:1 wie eine Art Erlösung, "weil Würzburg immer gefährlich war." Jürgen Dölling war trotz der Niederlage nicht unzufrieden mit seiner Elf: "Dafür, dass Sand eigentlich mit seiner letztjährigen Bayernligamannschaft gespielt hat, haben wir uns wirklich ganz gut verkauft. In der zweiten Halbzeit waren wir eigentlich nicht viel schlechter."