ESC Haßfurt will Gegner Nürnberg überholen
Autor: Ralf Naumann
Haßfurt, Donnerstag, 21. November 2013
Während am Freitag (19.15 Uhr) der EHC 80 Nürnberg (14. Platz / 3 Punkte ) zu Gast im Stadion am großen Anger ist, gibt am Sonntag (18.30 Uhr) der EV Lindau (3./23) seine Visitenkarte ab. Vor allem ein Sieg am Freitag wäre für den ESC Haßfurt im Abstiegskampf der Eishockey-Bayernliga enorm wichtig.
Erst die Pflicht, dann die Kür - so könnte das Motto bei den "Hawks" des ESC Haßfurt (15. Platz / 2 Punkte) lauten, die es an ihrem zweiten und letzten "Doppel-Heimspielwochenende der Eishockey-Bayernligasaison mit einem Mit-Abstiegskandidaten sowie einem Meisterschaftsanwärter zu tun bekommen.
Ob aber die Pflicht gelingt, ist nach dem Auftritt gegen den ERC Regen fraglich. Sicher ist, dass sich die Zuschauer gegen die Nürnberger aus der Frankenmetropole wieder auf einen Kampf um jeden Zentimeter Eis einstellen können. Die Mannschaft von Trainer Sergej Hatkevitch zählt zu den Teams, die neben Haßfurt und Regen mit allen regulären Möglichkeiten um den Klassenerhalt kämpfen müssen. In der vergangenen Spielzeit belegte der EHC nach der Vorrunde abgeschlagen den letzten Tabellenrang, hielt sich am Ende aber in der Bayernliga. Ebenso wie die "Hawks" landeten sie in dieser Runde erst einen Sieg - ebenfalls gegen den EHC Regen. Doch für ihr 6:1 erhielten sie drei Punkte und liegen deshalb knapp vor Haßfurt, das erst im Penaltyschießen den Sieg gesichert hat. Die restlichen Spiele gingen dagegen alle verloren, darunter zwei 1:12-Klatschen gegen Sonthofen und Miesbach, ein 0:8 in Höchstadt sowie ein 0:13 in Waldkraiburg.
Mehr Tore erzielt und weniger kassiert als der Gegner
"Wir wollen natürlich jedes Spiel gewinnen und brauchen die Punkte dringend", sagt ESC-Trainer Doug Kacharvich, der am EHC Nürnberg in der Tabelle vorbeiziehen möchte. Die Hoffnung ist auf alle Fälle vorhanden: Die "Hawks" haben vier Tore mehr erzielt und 19 weniger kassiert als die Mittelfranken.
Nichts zu verlieren haben die "Hawks" gegen die "Islanders" des EV Lindau, die als Saisonziel den Sprung in die Aufstiegsrunde angegeben haben, also einen Platz unter den ersten acht der Liga. Nach der Saison 2012/ 2013, als sich die von Teammanager Sebastian Schwarzbart betreuten Schwaben für die Zwischenrunde qualifiziert haben, läuft es momentan deutlich besser. Mit Siegen in den Derbys gegen Sonthofen (4:3) und in Memmingen (6:1) setzte die Mannschaft Ausrufezeichen.
Mannschaft umgebaut
Die Abgänge von Routiniers wie Jiri Kunce, Waldemar Quapp oder Mike Dolezal, die teilweise jahrelang das Lindauer Eishockey geprägt und nun ihre Karriere beendet haben, machte der EV wett. Die Neulinge Marco Miller (Ravensburg), Michal Mlynek (Opava) oder Jiri Mikesz (Leipzig) haben ihre Stärken längst unter Beweis gestellt. Insgesamt sind die "Islanders" stark tschechoslowawisch geprägt: Neben dem Slowaken Lubos Sekula, der die Ausländerstelle einnimmt, gehören dem Kader noch fünf weitere Spieler mit tschechischen Wurzeln an. Zdenek Cech, Jiri Mikesz, Michal Mlynak und Lubos Sekula stehen in der internen Scorerliste jeweils ganz oben.
"Letztes Jahr war Lindau in der Abstiegsrunde. Die haben aber drei richtig gute Spieler geholt und stehen jetzt ganz oben", sagt Kacharvich. Er habe "großen Respekt" vor den Gästen. Der Optimismus für eine gutes Spiel und ein annehmbares Ergebnis gegen den haushohen Favoriten ist bei ihm allerdings vorhanden. "Die Tagesform ist doch mitentscheidend", glaubt der 66-Jährige nach wie vor an seine Mannschaft. Auf Sebastian Kaufmann, der bereits seit einem Monat kein Spiel mehr bestritten hat, müssen die "Hawks" bis auf Weiteres berufsbedingt verzichten. Ansonsten fehlen weiterhin die Langzeitverletzten.
"Tag der Blaulichter"
Beim "Tag der Blaulichter" erhalten am Freitag bei der Partie gegen Nürnberg wieder alle Personen in Uniform, zum Beispiel Rotes Kreuz, Feuerwehr, THW, freien Eintritt. Beginn ist nicht, wie fälschlicherweise in den kleinen Spielplänen gedruckt, um 20 Uhr, sondern bereits um 19.15 Uhr.