ESC Haßfurt im Heimspiel unter Zugzwang
Autor: Ralf Naumann
Haßfurt, Donnerstag, 05. November 2015
Vor einem wichtigen Heimspiel im Kampf um Platz 4 der Eishockey-Landesliga Gruppe 1 steht der ESC Haßfurt am Freitagabend gegen den EHC 80 Nürnberg. Am Sonntag treten die Haßfurter dann zum Nachbarderby beim EC Bad Kissingen an.
Nach drei Spielen und nur einem Sieg in der Eishockey-Landesliga Gruppe 1 steht der ESC Haßfurt als Siebter (drei Punkte) im Kampf um den begehrten vierten Tabellenplatz, der zum Einzug in die begehrte Zwischenrunde berechtigt, schon etwas mit dem Rücken zur Wand. Das Heimspiel am Freitag (19.30 Uhr) gegen den EHC 80 Nürnberg (6. Platz / 4 Punkte) ist somit schon von großer Bedeutung. Ein Sieg würde das Selbstvertrauen für das Derby beim EC Bad Kissingen (2./13, Sonntag um 18 Uhr) sicher gewaltig steigern.
Trainer Lubos Thür warnt vor Panikmache
Eine Woche nach der knappen 3:4-Niederlage gegen die Schweinfurter "Mighty Dogs" ist gegen die Gäste aus der Frankenmetropole also wieder Ligaalltag angesagt. "Natürlich wissen wir, dass wir nach zuletzt zwei Niederlagen wieder einmal gewinnen müssen", redet ESC-Trainer Lubos Thür nicht um den heißen Brei herum.
Aber Panik sei "völlig fehl am Platz. Wir haben gegen einen direkten Konkurrenten, dem ERSC Amberg, gewonnen. Wir haben gegen die Topmannschaften Erding und Schweinfurt verloren. Und wir haben zuletzt gesehen, was die Mannschaft leisten kann", verweist er nochmals auf das Derby und dessen knappen Ausgang.
Fakt ist jedenfalls, dass die seit der Niederlage in Schweinfurt von Marco Bär betreuten Nürnberger bislang lediglich gegen Aufsteiger EHC Bayreuth mit 6:5 die Oberhand behielten. Bei ihrer anschließenden "Auswärtstournee" in Bad Kissingen (1:3), Schweinfurt (3:8) und zuletzt Erding (0:10) gab es es teils deftige Klatschen für den Bayernligaabsteiger. Und auch bei der 3:4-Penaltyniederlage beim VER Selb 1b überzeugten der Ex-Haßfurter Hannes Körber und Co. nicht.
Bad Kissingen ist Favorit
Während gegen die Mittelfranken der zweite Heimsieg für die "Hawks" demnach schon fast in die Kategorie "Pflicht" fällt, wären Punkte in Bad Kissingen "eine super Zugabe", wie Thür angesichts der Stärke der Kurstädter bescheiden erklärt. Auch für den Sportlichen Leiter Martin Reichert ist das glänzend besetzte "Wolfsrudel" einer der drei Titelkandidaten - erst recht seit der Verpflichtung von Konstantin Firsanov, der in der Saison 2014/2015 bei Oberligisten EV Weiden 24 Scorerpunkte erzielte. Der 33-Jährige Deutsch-Russe kam vor 13 Jahren aus Ekaterinenburg nach Deutschland und sammelte bereits Erfahrung in der Deutschen Eishockeyliga (DEL) in Nürnberg und Augsburg. Mit Spielertrainer Mikhail Nemirowsky und Aleksander Andrusovich verfügen die Kissinger somit über eine absolute Paradereihe - und weitere Top-Spieler. Nach Platz 3 im Vorjahr ist der Aufstieg mit dieser Besetzung fast Pflicht. Nach zwei Siegen gegen Bayreuth 1b (6:2, 7:2), bei Selb 1b (4:2) sowie gegen Nürnberg (3:1) gleicht die 4:5-Penaltyniederlage beim ERSC Amberg schon fast einer Blamage. "Das zeigt, dass Bad Kissingen nicht unverwundbar ist. Wir werden das Derby jedenfalls ohne Angst bestreiten und heftige Gegenwehr leisten", kündigt Thür an.
Verzichten muss der ESC-Coach auf Michael Rister aufgrund seiner Matchstrafe gegen Schweinfurt. Beruflich bedingt steht vermutlich auch Kapitän Phillip Bates nicht zur Verfügung. Frederic Rambacher ist nach seiner Spieldauer-Sperre dagegen wieder an Bord.