Erneut hohe Hürden für den ESC Haßfurt
Autor: Ralf Naumann
Haßfurt, Donnerstag, 17. Oktober 2013
Dass der Abstiegskampf in der Eishockey-Bayernliga am ersten Spieltag beginnt, war Doug Kacharvich klar. Am zweiten Doppelspieltag am Freitag (20 Uhr) beim ERC Sonthofen und am Sonntag (18.30 Uhr) gegen die "Wanderers" aus Germering erwartet der Trainer des ESC Haßfurt "mindestens ebenso schwierige Spiele" wie zum Auftakt.
Kacharvich war über die beiden Auftaktniederlagen gegen Pfaffenhofen und in Waldkraiburg nicht enttäuscht. Und es wird erneut schwer für seine Mannschaft. Vor allem bei den "Bulls" im schwäbischen Sonthofen muss sich der Aufsteiger auf eine nur schwer zu lösende Aufgabe einstellen. "Natürlich sind wir der krasse Außenseiter und haben nichts zu verlieren. Der Druck ist auf der anderen Seite ganz klar auf Seiten der Gastgeber", blickt Kacharvich der Partie deshalb relativ gelassen entgegen.
Sonthofen will in die Oberliga
Sonthofen wurde vor zwei Jahren Meister, verzichtete aber auf den Aufstieg. Im Vorjahr ging es für die "Bullen" bis ins Halbfinale. Im Frühjahr 2013 schließlich waren sie erneut Meister der Hauptrunde 2012/2013 und gewannen ihre Halbfinalpartien leicht und locker gegen den ECDC Memmingen. Erst in den Endspielen um den Oberligaaufstieg gab es in der "Best-of-five-Serie" gegen den EHC Bayreuth ein 1:3. In der Saison 2014/2015 wollen die Oberallgäuer mit ihrem neuen Trainer Dave Rich (zuletzt EV Füssen) unbedingt wieder in der Oberliga vertreten sein, nachdem sie in den 80er- und 90er-Jahren bereits viele Jahre Zweitligaluft schnupperten.
Zum Team gestoßen sind unter anderem der Kanadier Ryan Martens von Oberligisten Erding sowie der Deutsch-Finne Janne Kujala vom Oberligameister Bad Nauheim. Mehr als 1000 Anhänger besuchten in der Vorsaison durchschnittlich die Partien und machten ordentlich Stimmung.
Bereits eine Niederlage nach Penaltyschießen
Immerhin: Ganz "unfallfrei" ist der als Topfavorit gehandelte ERSC Sonthofen nicht in die Saison gestartet: Er gewann beim EHC Mitterteich zwar klar mit 7:4, die Heimpremiere gegen den EHC Waldkraiburg allerdings ging nach Penaltyschießen mit 3:4 verloren.
Ob am Sonntag beim zweiten Heimauftritt die ersten Heimpunkte eingefahren werden, muss ebenfalls abgewartet werden. "Natürlich können wir gewinnen. Jeder in der Liga kann jeden schlagen. Es spielen aber viele Faktoren eine Rolle", sagt Kacharvich. "Ich erwarte und hoffe, dass wir das Spiel für uns entscheiden, auch wenn Germering mit Sicherheit sehr heiß sein wird." Ein Wiedersehen gibt es dabei vermutlich mit Martin Dürr, denn der letztjährige ESC-Topscorer ist zu seinem Heimatverein zurückgekehrt. Während er bei der 4:7-Niederlage in Pfaffenhofen nicht dabei war, gelangen ihm beim 4:1 gegen Buchloe drei Punkte (ein Tor).
Jan Michalek fällt mit einem Bänderriss aus
"Die Mannschaft hat sich trotz der beiden Auftaktniederlagen jeweils sehr gut präsentiert und gesehen, was sie tun kann", sagt der Trainer. Er erwartet bei beiden Partien, dass die "Hawks" ihr Leistungspotenzial wie zuletzt wieder abrufen. Dabei ist allerdings die Frage, wie groß der ESC-Kader an diesem Wochenende ist. Sicher nicht dabei ist Jan Michalek, der sich in der Partie gegen Pfaffenhofen einen Innenbandriss zugezogen hat und wohl erst im Dezember wieder einsatzfähig ist.
Auch Jan Karg, Frederic Rambacher, Phillip Bates und Stefan Ankenbrand stehen voraussichtlich aus verschiedenen Gründen zumindest am Freitag nicht zur Verfügung. Ob Silvio Bruno seine Oberschenkelverletzung auskuriert hat, ist ebenfalls fraglich. Die in Waldkraiburg fehlenden Pascal Marx und Patrick Märkl dürften wieder an Bord sein.
Eckmair hat zugesagt
Derweil dürfte sich die Haßfurter auf einen Neuzugang freuen. Der Ex-Schweinfurter Josef "Peppi" Eckmair hat laut dem designierten Abteilungsvorstand Uwe Marx sein "Ja"-Wort für die "Hawks" gegeben. "Er hat einen Passantrag bei uns unterschrieben", erklärte Marx. An diesem Wochenende wird der 36-Jährige Schlierseer aus privatem Grund aller Voraussicht nach noch nicht sein Bayernligadebüt geben. Die Vorfreude auf die sportliche immens wichtige Verstärkung ist freilich vorhanden.