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ERC Haßfurt will Nachbarn Schweinfurt ärgern


Autor: Ralf Naumann

Haßfurt, Donnerstag, 17. Dezember 2015

"Natürlich, selbstverständlich. Das ist doch gar keine Frage". Für Lubos Thür hat die Partie des ESC Haßfurt (5. Platz / 19 Punkte) bei den Schweinfurter "Mighty Dogs" (2./32) am Sonntag (18 Uhr) trotz der Tabellensituation in der Eishockey-Landesliga Gruppe 1 "eine große Bedeutung. Derbys haben immer ihren besonderen Reiz, und dieses erst Recht."
Vor wenigen Wochen gastierte Sydney Els noch mit Bad Kissingen im Schweinfurter "Icedome". Am Sonntag nun trägt er nach seinem Wechsel zum vierten Mal das Trikot der Haßfurter "Hawks". Nachdem der 22-Jährige damals leer ausging, hofft er diesmal auf eine Überraschung.


Freilich wäre es dem Trainer sowie allen anderen ESC-Verantwortlichen, den Spielern und den Fans lieber gewesen, wenn es für die "Falken" noch um den Einzug in die Zwischenrunde gegangen wäre. Bei vier Punkten Rückstand auf den EC Bad Kissingen steht seit einer Woche aber fest: Die Haßfurter spielen ab 27. Dezember um den Klassenerhalt in der Landesliga, wogegen die Schweinfurter schon seit einigen Wochen definitiv in der Zwischenrunde sind und weiterhin mit dem Bayernligaaufstieg liebäugeln können.

Für beide Kontrahenten geht es im möglicherweise letzten Pflichtspielvergleich für längere Zeit deshalb "nur" um die Ehre. Und nachdem ihnen beim ersten Aufeinandertreffen Ende Oktober Teil 1 der Revanche für die Saison 2014/2015 gelungen ist, streben die "Mighty Dogs" auch im Rückspiel einen Erfolg an. "Wir haben letztes Jahr zu Hause leider verloren.

Dann müssen wir am Sonntag unseren Fans zu Weihnachten logischerweise einen Sieg schenken", betont Frank Genßler und ergänzt: "Das ist ein Muss für uns, dass wir gegen Haßfurt gewinnen. Das würden uns unsere Fans wieder nachtragen, wenn wir das erneut vergeigen würden." Der Schweinfurter Manager rechnet jedoch mit heftiger Gegenwehr seitens der "Hawks", die besser seien, als es die Tabelle aussagt.


Die Schweinfurter rechnen mit erheblicher Gegenwehr

"Haßfurt ist nicht so schlecht. Die werden in jedem Zweikampf kämpfen, kratzen und beißen." Er rechnet "mit einem knappen Ausgang" ähnlich wie beim 3:4 im Hinspiel. Angesichts dieser Tatsache räumt Genßler auch "ganz klar" einen gewissen "Druck" für die Mannschaft ein. Er ist allerdings optimistisch, dass sie den verkraftet. "Wir werden das ganze Spiel pushen, wir wollen schauen, dass das Stadion voll ist", betreiben er und seine Kollegen deshalb groß Werbung, damit das Derby "eine Event für beide Mannschaften" wird.

Lubos Thür, der sich noch gerne an den knappen 3:2-Penaltysieg im "Icedome" am 1. November 2014 erinnert, bestätigt die "Befürchtungen" seines Vorgängers: "Im Rahmen unserer Möglichkeiten werden wir alles versuchen, um uns gut aus der Affäre zu ziehen. Vielleicht können wir ja unseren Fans wieder ein Vorweihnachtsgeschenk bieten", sagt er. Thür glaube "ganz fest" an die Außenseiterchance und hofft auf zahlreiche Unterstützung von den Rängen.

Zwar hat die Mannschaft seines Kollegen Stephen Heckenberger bei sechs Heimpartien einzig gegen Spitzenreiter TSV Erding mit 1:5 den Kürzeren gezogen. Gegen Selb 1b (3:2 nach Penaltys), Bayreuth 1b (5:3) oder auch im Derby gegen Bad Kissingen (4:3) hat sich der Favorit allerdings auch oft schwer getan. "Die Jungs sind hochmotiviert, und wir wollen uns mit einem anständigen Derby für die anstehende Abstiegsrunde einspielen. Ich glaube fest daran, dass uns dies gelingt", sagt Thür.