Druckartikel: Ein Sieg zum Abschied von Martin Reichert

Ein Sieg zum Abschied von Martin Reichert


Autor: Ralf Naumann

Haßfurt, Montag, 04. März 2019

Der ESC Haßfurt gewinnt das letzte Spiel von Martin Reichert als Trainer der Hawks gegen den ERSC Amberg mit 8:6.
Nichts war's mit dem Aufstieg, trotzdem können Michael Breyer, Max Hildenbrand und Felix Ribarik (von rechts) nach dem Heimsieg gegen den ERSC Amberg lachen. Fotos: Ralf Naumann


"Martin Reichert: Du bist der beste Mann", skandierten die Fans nach dem Heimsieg des ESC Haßfurt über den ERSC Amberg. Auch die Spieler applaudierten, nachdem sie ihrem schneidenden Trainer, der vor drei Jahren eigentlich nur als Übergangslösung gedacht war, seinen größten Wunsch zum Abschied erfüllt haben: einen Sieg zum Abschied. Doch weil der ERSC Amberg diesen ebenso wollte, gab es in den 60 Minuten zuvor eine muntere Partie, die mit 8:6 für Haßfurt endete.

ESC Haßfurt - ERSC Amberg 8:6

(4:1, 1:3, 3:2)

"Es tut mir leid, dass ich einige Spieler nicht so häufig eingesetzt habe, aber mein letztes Spiel wollte ich unbedingt gewinnen", entschuldigte sich Reichert bei seinen Schützlingen. Dabei waren beim Warmmachen bis auf David Franek (verhindert) und den verletzten Georg Lang (Innenbandriss) auch unbekanntere Gesichter auf dem Eis. Lucas-Andreas Thebus etwa oder Marco Hildenbrand, die zum Abschied von Reichert unbedingt dabei sein wollten.

Sie sahen ebenso wie die 475 Zuschauer am Großen Anger, dass ihre Teamkollegen loslegten wie die Feuerwehr. Durch Treffer von Topscorer Jakub Sramek (2./5./15.) und Michael Stach (8.) stand es nach einer Viertelstunde 4:0 für die Hawks.

Die Oberpfälzer allerdings wollten dies nicht auf sich sitzen lassen. Zwar stellte Michael Breyer in der 28. Minute wieder den alten Vier-Tore-Abstand her, nachdem Bernhard Keil für Amberg zwei Minuten vor der ersten Pausensirene auf 4:1 verkürzt hatte. "Wir waren am Anfang glücklich unterwegs und der Gegner war im ersten Drittel einfach schlecht drauf", sagte Reichert. Die hohe Führung war auch den vielen Fehlpässen der Amberger geschuldet.

"Amberg hat sich gut präsentiert"

Doch nach dem schnellen 5:2-Anschluss (Torschütze für Amberg war Sebastian Aukofer, 29.) war die Partie völlig offen. Schafften es die Gäste, bis zum Drittelende auf 5:4 zu verkürzen, so erzielte erneut Bernhard Keil in der 47. Minute den erstmaligen Ausgleich zum 5:5.

"Dass das keine 60 Minuten dauert, war doch klar. Amberg hat sich heute sehr gut präsentiert", sagte der ESC-Trainer. So wog die sehr faire Partie mit vier beziehungsweise acht Strafminuten bis zum Ende hin und her. Folglich gab es auch auf die 6:5-Führung durch Michael Breyer (48.) nur 28 Sekunden später die Antwort durch Sebastian Aukofer. Exakt sechs Minuten vor dem Ende brachte Jakub Sramek mit seinem vierten Streich und seinem 58. Pflichtspieltreffer die Hawks wiederum in Front.

Timo Jung (ab der Hälfte der Spielzeit zwischen den Pfosten) sowie einer kämpferischen Einstellung war zu verdanken, dass hinten nichts mehr anbrannte. Im Gegenteil: Nachdem ERSC-Goalie Luca Feitl für einen weiteren Feldspieler Platz gemacht hatte, um doch noch die Verlängerung zu erreichen, machte Daniel Hora mit einem Empty-Net-Goal fünf Sekunden vor Ende den Sack endgültig zu.

Emotionaler Abschied für Reichert

"Ein bisschen Wehmut ist natürlich immer dabei", sagte Reichert, der nach der Schlusssirene schon ein wenig daran zu knabbern, letztmals als ESC-Trainer auf der Bank gestanden zu haben. Erst recht, als sich die Fans lautstark bei ihm und seiner Arbeit bedankten. "Es ist gerade sicher nicht einfach. Aber ich war ja darauf vorbereitet und dann ist das für mich auch in Ordnung. Es war eine schöne Zeit. Wer weiß, was noch alles kommt", zog der 55-Jährige ein positives Fazit, auch wenn der erhoffte Bayernligaaufstieg wieder nicht geklappt hat.

Bayernligisten halten die Klasse

Das Thema Aufstieg war recht bald erledigt, denn es stand schnell fest, dass Geretsried und Vilshofen nicht die benötigte Schützenhilfe leisten. Während Geretsried in Buchloe mit 6:1 verlor, fegte Dorfen den ESC Vilshofen mit 11:1 aus der Halle. Mit Schongau, Geretsried und Dorfen haben somit alle drei Bayernligisten den Klassenerhalt geschafft, wogegen alle fünf Landesligisten ein weiteres Jahr in der Landesliga bleiben.

ESC Haßfurt: Martin Hildenbrand, Jung - Hora, Thebus, Stahl, Max Hildenbrand, Marco Hildenbrand, Ribarik, Marx, Rambacher - Kurz, Trübenekr, Babkovic, Sramek, Hümmer, Dietrich, Stach, Zösch, Kratschmer, Breyer, Vollert / SR: Voit - Kaderabek, Bösl / Zuschauer: 475 / Tore für Haßfurt: Sramek (4), Breyer (2), Stach, Hora / Strafminuten: Haßfurt 4 / Amberg 8