Ein Bayern-Fan ersteigert das Club-Trikot
Autor: Ralf Naumann
Wonfurt, Dienstag, 07. Juli 2015
Eine gelungene Aktion in Dampfach: ein Benefizspiel und Spenden für Hubert Betz.
Landrat Wilhelm Schneider war sehr angetan. Er freute sich über die große Solidarität, die auch noch Jahre nach dem Schlaganfall und dem Wachkoma des ehemaligen Fußballers anhält. Für den Prappacher Hubert Betz, von dem hier die Rede ist, gingen am Montagabend erneut viele ehemalige Weggefährten auf den Sportplatz, um Spenden für ihn zu erspielen. "Es ist einfach schön, dass er nicht vergessen wird und dass immer wieder Mannschaften für diesen guten Zweck antreten", lobte der Kreischef.
Wie schon beim Spiel im vergangenen Jahr zwischen den "Ersten" der DJK Dampfach und dem FC Sand war Schneider erneut als Schirmherr in das schmucke Dampfacher "Salistadion" gekommen, wo sich diesmal jedoch keine aktuellen Regional- und Bezirksligaspieler gegenüberstanden. Dabei ist das Wort "aktuell" entscheidend, denn in der Partie der Traditionself des FC Schweinfurt 05 gegen die Haßberge-Allstars sahen die knapp 250 Zuschauer viele ehemalige Akteure, die einst auch in höheren Fußballklassen zu Hause waren.
Und dass sie immer noch mit dem Ball umgehen können, wurde in der unterhaltsamen Partie, geleitet von Schiedsrichter Oskar Geus, schnell deutlich. Zweimal lagen dabei die vom Trainertrio Erwin Albert (unter anderem FC Sand und TSV Großbardorf), Manfred Fehlbaum (1. FC Haßfurt) und Reinhold "Asti" Müller (aktuell DJK Dampfach) betreuten "Allstars" sogar in Führung. Der langjährige Geusfelder Topstürmer Burkard Wengel erzielte beim Ausgleich durch Schweinfurts Matthias Keller (5. Min.) beide Treffer (3., 12.). Bis zur Pause aber schafften Torsten Seufert und Uwe Ernst (jetzt Trainer des FC Sand II) die Wende und schossen die "Schnüdel"-Traditionself mit 3:2 (26., 34.) nach vorne. Nach dem Wechsel sorgten Rainer Scheller (70.) und Florian Streit (77.) für den 5:2-Endstand.
Sieger waren letztlich aber alle. Nicht nur die beiden Mannschaften, die sich einen offenen Schlagabtausch lieferten. Sieger waren vor allem Hubert Betz und dessen Familie. Seine Frau Monika, die das Benefizspiel natürlich vor Ort verfolgte, darf sich über mehrere Tausend Euro zur finanziellen Unterstützung für die teure Pflege ihres Mannes freuen.
Hauptorganisator Werner Griebel, der nach der Partie zwischen der aktuellen Elf des FC Schweinfurt 05 und der DJK Dampfach vor einigen Wochen auch für das zweite Benefizspiel verantwortlich war und sich in den letzten Monaten sprichwörtlich die Finger wund telefoniert hat, um möglichst viele Fußballer für die Sache zu begeistern, verwies unter anderem auf das eigens eingerichtete Spendenkonto (siehe nebenstehenden Kasten). Vor der Partie waren bereits 1610 Euro eingegangen, inklusive 1000 Euro von Roland Kimmel (Dampfach), der auf persönliche Geschenke zu seinem 50. Geburtstag verzichtete und stattdessen um Geld für den guten Zweck bat. Durch weitere Zuwendungen, wie etwa 500 Euro von der Fima Uponor, 210 Euro der "Allstars" und etwa 600 Euro vom freiwilligen Eintritt, ist der Kontostand weiter angewachsen. Einen tollen Beitrag leistete nicht zuletzt Josef Brand, der für 110 Euro ein handsigniertes Originaltrikot des 1. FC Nürnberg ersteigerte. Das Kuriose: Der Dampfacher ist eingefleischter Bayernfan. "Ich will es weiterverschenken", lachte Brand, der das Trikot nicht anziehen wollte. Offiziell soll der Reinerlös der Spendenaktion Anfang August Monika Betz übergeben werden.