Dieter Schlereth findet die richtigen Worte
Autor: Felix Mock
Sand am Main, Sonntag, 12. Mai 2019
Der FC Sand gewinnt gegen den ATSV Erlangen und hält die Chance auf den direkten Klassenerhalt am Leben.
Es war die 70. Minute, als Ahmet Kulabas so laut brüllte, dass auch die Zuschauer auf der anderen Seite des Sander Seestadions verwundert von ihrem Bier aufblickten. Der Erlanger Angreifer machte seinem Frust Luft, zum x-ten Mal spielte der ATSV einen gut herausgearbeiteten Konter schlampig zu Ende. Auch deshalb ging der FC Sand nach 90 Minuten mit einem glücklichen 1:0 im Rücken vom Rasen.
FC Sand - ATSV Erlangen 1:0
Denn der Führungstreffer der Gastgeber war das einzige Glanzlicht in einer ersten Hälfte, die die Männer von Trainer Diether Schlereth sicher schnell abhaken wollen. Der ATSV gestaltete die Partie zu Beginn überlegen, Markus Geier war jedoch mehrmals zur Stelle und hielt die Hausherren im Rennen. Doch auch der Schlussmann sorgte für Schnappatmung bei den Zuschauern und präsentierte sich ebenso wie seine Vorderleute nicht wirklich von seiner besten Seite.
Im Spiel nach vorne hakte es gewaltig. Das Umschaltspiel funktioniert nicht, nach Ballgewinn agierten die Korbmacher behäbig und zu zaghaft. Lange Bälle aus der Defensive, vornehmlich von Joe Bechmann, fanden keinen Abnehmer. Arbeiteten sich die Außenspieler einmal ins letzte Drittel vor, haperte es am berüchtigten letzten Ball.
"Mit so einer Leistung, wie wir sie in der ersten Hälfte gezeigt haben, erbst du eigentlich gar nichts", analysierte auch der Sander Trainer Dieter Schlereth. "Das war ziemlich schlecht von uns."
Doch das änderte sich nach dem Seitenwechsel - und die Ursache dafür war noch Teil der ersten Halbzeit: Thorsten Schlereth ergatterte sich den Ball auf der linken Außenbahn, scheiterte mit seinem Schussversuch aber noch knapp. Die Erlanger schafften es jedoch nicht, die Situation zu entschärfen, Dominik Schmitt nutzte das gnadenlos aus: Mit einem Sonntagsschuss ließ er ATSV-Keeper Michael Kraut keine Abwehrchance, der Ball zappelte in den Maschen (45.+2).
Mehr Dampf nach der Pause
Dass der "psychologisch wichtige Zeitpunkt" kurz vor dem Pausenpfiff keine Binsenweisheit ist, bewies der FC Sand nach Wiederanpfiff. Die Hausherren mussten zwar die beiden gefährlichsten Chancen von Ismail Yüce (46.) und Tim Ruhrseitz (49.) überstehen, danach zeigten sie sich wie ausgewechselt. Die Offensivriege um Shaban Rugovaj und Philipp Markof lief die ATSV-Defensive konsequent an und übte Druck aus, das Mittelfeld um Sebastian Wagner baute das Spiel mutig von hinten heraus auf.