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Die "Hawks" müssen Gas geben


Autor: Ralf Naumann

Haßfurt, Donnerstag, 16. Januar 2014

Für den ESC Haßfurt stehen wichtige Spiele gegen Nürnberg und Lindau an.
Josef Eckmair steht den "Hawks" an diesem Wochenende wieder zur Verfügung. Der Routinier soll mithelfen, dass sich der Tabellenletzte beim EHC Nürnberg und beim EV Lindau gut aus der Affäre zieht. Foto: Ralf Naumann


Ihre letzten zwei Auswärtsspiele vor einer knapp zweiwöchigen Erholungspause haben die Haßfurter "Hawks" (16. Platz/4 Punkte) am Wochenende zu bestreiten. Die Gegner sind dabei recht unterschiedlich, haben natürlich aber dasselbe Ziel: Der Tabellenvorletzte EHC 80 Nürnberg (15./8) will das Kellerduell gegen das Schlusslicht gewinnen, ebenso der Aufstiegskandidat EV Lindau (5./52). "Natürlich wird es wie immer sehr schwer", betont Martin Reichert, dem es "eigentlich egal" ist, mit welchem Gegner es die "Hawks" zu tun bekommen. "Wir müssen uns einfach den ersten Sieg holen. Vom Tabellenstand her haben wir diesbezüglich in Nürnberg natürlich die größeren Chancen", verweist er auf die ebenfalls miserable Ausbeute der Mittelfranken, die erst drei Siege vorzuweisen haben.

Weil Reichert aber Realist ist, fügt er hinzu, dass sich sein Team vom Tabellenplatz des Gegners nicht täuschen lassen dürfe: "Uns erwartet ebenso wieder ein Kampf um jeden Zentimeter." Mit vier Worten formuliert der 49-Jährige, der von 2011 bis 2013 als Trainer beim EHC 80 beschäftigt war, dennoch unmissverständlich seine Zielsetzung: "Ich will da gewinnen." Er rechnet fest damit, dass neben der Tagesform beider Kontrahenten auch die Besetzung der Kader ausschlaggebend sein wird.

Hält der Aufwärtstrend an?

Sollte der in den vergangenen Wochen sichtbare Aufwärtstrend beim ESC Haßfurt anhalten, müssen die langersehnten ersten Auswärtspunkte freilich kein Traum bleiben: Die Mannschaft von Reicherts Trainerkollegen Sergej Hatkevitch hat vor eigenen Fans auch erst zwei Partien gewonnen und dabei nur einen Punkt mehr geholt.
Der deutliche 6:1-Erfolg gegen den ERC Regen sowie der überraschende 2:1-Penaltyerfolg gegen den TEV Miesbach liegen allerdings schon weit zurück. Das Hinspiel des ESC gegen Nürnberg wurde beim Stand von 2:5 abgebrochen, nachdem Fans wiederholt Becher auf die Eisfläche warfen. Bei der im Anschluss mit 0:3 Punkten und 0:5 Toren gewerteten Partie, lagen die "Hawks" bereits mit 2:0 in Führung. Umstrittene Schiedsrichterentscheidungen sorgten am 22. November für eine hitzige Atmosphäre auf dem Eis sowie vor allen auf der Tribüne. Die Partie findet in der Haupthalle der Arena statt. Zugang ist über den Seiteneingang "Kurt-Schmidtpeter-Weg".

Gut fürs Selbstvertrauen

Ein erfolgreiches Abschneiden würde dem Selbstvertrauen der Haßfurter im Hinblick auf das Auswärtsspiel in Lindau sicher gut tun. "Wer weiß, vielleicht wächst die Mannschaft wie im Hinspiel über sich hinaus", so Reichert. Er weiß aber, dass die "Islanders" das Team nach der "Schmach von Haßfurt", als sie nach einer 0:3-Führung noch eine 4:3-Penaltyniederlage kassierten, "mit Sicherheit nicht mehr auf die leichte Schulter nimmt."
Die heimstarken Lindauer haben derweil von ihren 13 Heimspielen noch keine einzige Begegnung in der regulären Spielzeit verloren. Die zwei Niederlagen gegen Höchstadt (2:3) und Buchloe (2:3) kamen erst nach Penaltyschießen zustande. Gegen die Topfavoriten ECDC Memmingen (2:1), ERC Sonthofen (4:3) oder Waldkraiburg (4:1) holten sich die Schwaben alle möglichen Zähler. "Wir werden uns nach Kräften wehren und hoffen einfach, dass wir uns anständig verkaufen", so Reichert.

Der zuletzt leicht angeschlagene Eckmair dürfte bei den Partien wieder zur Verfügung stehen, ebenso der in Mitter teich noch gesperrte Eugen Nold. Auch die im Spiel bei den "Stiftland Dragons" verletzten Marcel Schorr, Pavel Weiß und Dennis Friedberger sind aller Voraussicht nach an Bord.

Ob Zoltan Revak die Ausländerposition einnimmt oder wieder David Franek, wollte Reichert erst nach dem Abschlusstraining entscheiden. Dass der potenzielle Neuzugang Marcus Hausner ausgerechnet bei seinem Noch-Arbeitgeber EHC Nürnberg sein Debüt für seinen Wunsch-Arbeitgeber ESC Haßfurt gibt, ist unwahrscheinlich, da der Spielerpass beim Baye rischen Eishockeyverband (BEV) noch nicht vorliegt.