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Die "Hawks"-Fans fiebern dem Derby entgegen


Autor: Ralf Naumann

Haßfurt, Donnerstag, 29. Oktober 2015

Wenn der ERV Schweinfurt am Freitag (19.30 Uhr) in der Eishockey-Landesliga Gruppe 1 beim ESC Haßfurt gastiert, sind eine volle Halle und beste Stimmung garantiert. Die Gäste brennen auf Revanche für die Niederlagen in der Vorsaison gegen die "Hawks".
Volle Ränge, beste Stimmung und ein weiterer Heimsieg der Haßfurter "Hawks" im Derby, wie zuletzt vor 302 Tagen? Während die ersten beiden Punkte ziemlich sicher wieder eintreten, ist bei Punkt 3 ein dickes Fragezeichen angebracht. Immerhin sind die Schweinfurter "Mighty Dogs" diesmal noch motivierter und sinnen auf Revanche.


Über 1300 Zuschauer im Stadion, perfekte Stimmung, ein überraschender, aber letztlich verdienter 5:3-Heimsieg: Das letzte Derby zwischen den Haßfurter "Hawks" (7. Platz / 3 Punkte) und den Schweinfurter "Mighty Dogs" (3./8) vor 302 Tagen war ohne Zweifel ihr sportliches Glanzlicht der Landesligasaison 2014/2015. Ob der erneut krasse Außenseiter ESC Haßfurt dem erneut als Aufstiegskandidat in die Saison gestarteten ERV beim ersten direkten Duell in der Eishockey-Landesliga Gruppe 1 am heutigen Freitag (19.30 Uhr) erneut ein Bein stellen kann?

"Ich bin sicher, unsere junge Mannschaft wird alles versuchen, um ihrem Trainer, uns Verantwortlichen, den Fans und vor allem auch sich selbst erneut einen wunderbaren Abend und den dritten Derbysieg in Folge zu bescheren", betont Sportlicher Leiter Martin Reichert.

Das dicke "aber" schickt er jedoch gleich hinterher: "Ich, beziehungsweise wir alle, wissen natürlich, dass die Schweinfurter ihrerseits alles unternehmen werden, um dies zu verhindern."


Motiviert "bis in die Spitzen"

Das bestätigt auch Reicherts Kollege Frank Genßler: "Wir wollen uns natürlich revanchieren und gewinnen, egal wie", bringt der Schweinfurter Manager sein Ziel unmissverständlich auf den Punkt.

Beim 47-Jährigen, der die "Hawks" als Vorgänger von Lubos Thür vor zwei Jahren überraschend in die Bayernliga führte und dann wieder zu seinem Heimatverein zurückkehrte, wirkten die beiden Niederlagen auch persönlich lange nach. Er ist sich sicher, dass die Mannschaft von Trainer Stephen Heckenberger und seinem Assistenten Thomas Berndaner, von 2006 bis 2013 ebenfalls in Haßfurt aktiv, hochmotiviert ist, "bis in die Spitzen. Wir müssen schauen, dass wir einen deutlichen Sieg herausspielen, der unsere Fans für die letzte Saison entschädigt", erwartet er entschlossene "Mighty Dogs".


Die Gäste sind noch unbesiegt

Die Voraussetzungen dafür stehen gut, denn die Schweinfurter liegen nach ihren ersten drei Partien auf Kurs. Einzig im Heimspiel gegen Selb 1b wurde der erwartete Sieg (3:2) erst nach Penaltyschießen unter Dach und Fach gebracht, wofür es nur zwei Punkte gab. Gegen Bayernligaabsteiger EHC Nürnberg (8:3) allerdings sowie bei der bislang einzigen Auswärtspartie bei Mit-Titelfavorit TSV Erding (5:3) stellten Kapitän Simon Knaup und seine Teamkollegen ihre Aufstiegsambitionen eindrucksvoll unter Beweis.

Dazu trägt sicher auch die Zusammenstellung des bestens besetzten Kaders bei, der in weiten Teilen dem der letzten Saison entspricht - nur sehr gut verstärkt: Verteidiger Simon Knaup kam vom Bayernligisten Höchstadt zurück, der kanadische Stürmer Dion Campbell (25) wechselte aus der Central Hockey League (CHL) nach Schweinfurt. Auch Philipp Mauder zog es nach einigen Jahren ESC wieder mainabwärts. Und über welche Qualitäten die "Stamm-Belegschaft" wie Torwart Benjamin Dirksen, Jonas Knaup, Pascal Schäfer, Fritz
Geuder, Niklas Zimmermann oder Michele Amrhein verfügt, ist im Haßfurter Lager bestens bekannt.


Trainer Thür setzt auf die Unterstützung durch die Fans

ESC-Trainer Lubos Thür hofft dennoch auf eine Wiederholung der letzten beiden Derbyerfolge, ganz nach dem Motto: "Aller guten Dinge sind drei". Zwar ist er "fest davon überzeugt, dass die Schweinfurter zusammen mit Erding und Bad Kissingen die ersten drei Plätze unter sich ausmachen. Doch wenn wir so lange wie möglich im Kampf um den wichtigen vierten Platz ein Wort mitreden wollen, müssen wir auch versuchen, gegen solche Gegner zu bestehen", sagt er. Thür setzt dabei "voll auf den Willen meiner Mannschaft, Kampfbereitschaft, Leidenschaft und das notwendige Glück, um am Ende nicht mit leeren Händen dazustehen. Außerdem", fügt er hinzu, "hoffe ich auf die gleiche Unterstützung wie Anfang Januar. Das war einfach unglaublich und hat den Jungs enorm geholfen."

Bis auf den nach seiner Spieldauerstrafe gesperrten Frederic Rambacher ist der ESC-Kader gut gefüllt. Auch der zuletzt verletzte Jan Slivka dürfte gegen seine alten Teamkollegen wieder an Bord und hochmotiviert sein, ebenso wie Kapitän Phillip Bates. Stefan Ankenbrand hat wohl wieder Dienst und steht nicht zur Verfügung. Um den erwarteten Andrang an der Abendkasse etwas zu mildern, öffnet das Haßfurter Eisstadion am Freitagabend bereits um 18 Uhr seine Tore. Das "Hawks Inn" hat dann ebenfalls geöffnet.