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Der VC Eltmann geht verstärkt in die Saison


Autor: Norbert Felgenhauer

Eltmann, Mittwoch, 21. August 2013

Mit einem verstärkten Kader geht der VC Eschenbacher Eltmann in seine zweite Saison in der Dritten Volleyball-Liga Südost. Alle Spieler bleiben, vier neue Leute stoßen dazu. Sportvorstand Rolf Werner traut seiner Mannschaft einiges zu.
Spielertrainer Heriberto Quero (links, daneben Sebastian Richter, Jens Werner, Kai Naumann, Maximilian Kolbe und Kenneth Blanca) und der VC Eltmann gehen zuversichtlich in die Saison der Dritten Liga, die am 5. Oktober beginnt.


Eines will Rolf Werner auf gar keinen Fall: Zusätzlichen Druck erzeugen. Und deshalb "nehme ich dieses Wort auch nicht so gerne in den Mund", sagt er. Aufstieg heißt das Wort. Klar ist aber: Nach einer "eigentlich schon perfekten" Rückrunde in der vergangenen Saison der Dritten Volleyball-Liga sind die Erwartungen der Eltmanner Volleyballer an sich selbst hoch. "Wir wollen schon um die Meisterschaft mitspielen", sagt der Sportvorstand des VC Eschenbacher Eltmann. "Aber es geht auch die Welt nicht unter, wenn es nicht klappt."

Schon vor zwei Wochen sind die Eltmanner unter ihrem alten und neuen Spielertrainer Heriberto Quero in die Saisonvorbereitung eingestiegen, "noch nicht immer hundertprozentig komplett, weil wir viele Studenten bei uns haben, bei denen zu unterschiedlichen Zeiten Prüfungen anstanden", sagt Werner. Doch ab jetzt dürfte das Team weitgehend vollständig seine Übungseinheiten absolvieren.

Drei- bis viermal pro Woche wird trainiert.

Erster Test in Luxemburg
Bevor es am 5. Oktober in einem Heimspiel gegen den VC Dresden II wieder um Punkte geht, haben die Eltmanner einige Tests geplant. Der erste davon führt sie, wie Werner sagt, am Wochenende 31. August/1. September nach Luxemburg, wo der VCE schon seit einigen Jahren regelmäßig an einem internationalen Turnier teilnimmt. Am 7. und 8. September sind dann bei einem weiteren Turnier in Schwaig ausschließlich Zweitliga-Mannschaften die Gegner des VCE, am 21. September steht noch ein kleiner Wettbewerb mit drei Teams in Neumarkt auf dem Programm. Neben dem Gastgeber treffen die VCler dort auch auf die VGF Marktredwitz, beides Konkurrenten in der Dritten Liga.

Die ersten Pflichtspiele absolviert der VC Eltmann eine Woche vor dem Punktspielstart im Pokalwettbewerb, "dafür haben wir erstmals seit Jahren wieder gemeldet", erzählt Rolf Werner. In Eltmann steigt am 29. September eine Qualifikationsrunde zum Pokal des Deutschen Volleyball-Verbandes. Hierfür, so Werner, stehe das genaue Teilnehmerfeld derzeit aber noch nicht fest.

Der Kern der Mannschaft bleibt vollständig erhalten
Um die Herausforderungen der Dritten Liga zu meistern, setzen die Unterfranken auf ein gewachsenes Team. Der Kern des Teams mit neun Akteuren aus der vergangenen Saison bleibt erhalten. Nicht mehr dabei sind lediglich Sascha Kucera und, zumindest vorerst, Johannes Waigand. Beide hatten schon seit der Anfangsphase der vergangenen Spielrunde aus beruflichen Gründen dem VCE gar nicht oder nur sehr sporadisch zur Verfügung gestanden. Kucera hat den Verein verlassen, Waigand steht vorerst bis Januar nicht zur Verfügung. Ob der Mittelblocker danach wieder für die Eltmanner auflaufen kann, sei, wie Werner erklärt, derzeit noch nicht abzusehen.

Verstärkung erhält der VCE vorrangig durch junge Kräfte. "Wir wollen aus unserem eigenen Nachwuchs Jakob Weiß und Nicolas Bitsch in der Dritten Liga eine Chance geben", kündigt der Sportvorstand an. Weiß ist 19 Jahre alt und Diagonalspieler, der 21-jährige Bitsch ist auf der Mittelblocker-Position zu Hause. Verstärkt haben sich die Eltmanner auch auf der Zuspieler-Position. Hier hatte Kai Naumann nach dem Weggang von Kucera die Last weitestgehend alleine zu tragen. Er wird künftig unterstützt von Daniel Vogt, der vom Liga-Konkurrenten VGF Marktredwitz zu den Eltmannern stößt.

Marko Henke wurde erst in dieser Woche verpflichtet
Eine weitere "echte Verstärkung" sieht Werner in Marko Henke, dessen Verpflichtung die Eltmanner erst Anfang dieser Woche perfekt gemacht haben. "Er war schon 2006 bei uns zu einem Probetraining, damals aber für die Bundesliga noch zu jung", sagt der VC-Sportvorstand über den heute 26-Jährigen. Damals ging er auf Eltmanner Vermittlung, denn sein Talent, so Werner, sei damals schon auffällig gewesen, nach Schwaig und trug wesentlich zum Aufstieg der Mittelfranken in die Zweite Liga bei. Anschließend wechselte er mit dem ehemaligen SGE-Trainer Milan Maric nach Coburg, ehe er in der vergangenen Saison "aus persönlichen und privaten Gründen", wie Werner sagt, in seiner thüringischen Heimat Schmalkalden spielte. Doch "jetzt will er wieder angreifen."

Neben Diagonalspieler Henke und einigen Routiniers wie den bundesligaerfahrenen Heriberto Quero, Christian Nowak oder Kenneth Blanca gehen die Eltmanner auch 2013/14 mit vielen jungen Spielern in die Saison. "Jede Mannschaft kann sich immer verbessern, vor allem, was das Zusammenwirken der einzelnen Bereiche betrifft", sagt Rolf Werner auf die Frage, woran die Eltmanner in der Vorbereitung besonders arbeiten.

Volleyball sei "in erster Linie ein Fehlervermeidungsspiel." Deshalb sei es besonders wichtig, dass gerade die jungen Spieler lernen, wann sie ein Risiko eingehen können und in welcher Spielsituation sie dieses lieber vermeiden sollten. "Aber das ist ein langwieriger Prozess, da braucht man viel Geduld und muss das im Training immer und immer wieder üben." Der Sportvorstand ist aber auch selbstbewusst genug zu erklären: "Ansonsten gibt es eigentlich nichts, wo wir speziell zulegen müssten. Und das Niveau, das wir in der Rückrunde zuletzt erreicht hatten, war durchaus zweitligareif."

Zuschauerresonanz steigern
Der erfahrene Eltmanner kann das beurteilen, hat er doch entscheidend dazu beigetragen, sein Team, damals noch bei der SG Eltmann, vor Jahren bis in die Bundesliga zu führen, wo es sich sechs Jahre lang hielt (keine Selbstverständlichkeit in der kleinen Stadt Eltmann, wie Werner findet), ehe die Eltmanner aus finanziellen Gründen die Lizenz nach Bamberg weitergaben. Dort scheiterte das "Projekt Erste Liga" aber schnell.

An diesem "unglücklichen Ende", wie Werner selbst sagt, haben die Eltmanner immer noch zu knabbern, auch was die Zuschauer betrifft. "Da haben wir sicher den einen oder anderen verprellt, ohne dass wir das gewollt haben", weiß er. "Aber irgendwann muss man alte Zöpfe auch abschneiden." Deshalb ist es sein Wunsch, "dass wir in der kommenden Saison wieder mehr Zuschauer-Interesse wecken. Wir haben junge Leute, die begeisternden Sport bieten." Er würde sich freuen, wenn das höhere Besucherzahlen als zuletzt (zwischen 100 und 450 Fans sahen die Heimspiele in der Runde 2012/13) zur Folge hätte.