Der ESC Haßfurt glaubt an den Klassenerhalt
Autor: Ralf Naumann
Haßfurt, Donnerstag, 06. Februar 2014
Am Freitag beginnt für den ESC Haßfurt in Germering die Abstiegsrunde der Eishockey-Bayernliga. Das erste von drei Heimspielen in der Gruppe A steigt am Sonntag gegen den ESV Buchloe. Die "Hawks" wollen für den Klassenerhalt alles geben.
"Jetzt geht's los" sangen die Fans der Haßfurter "Hawks" bereits am 11. Oktober 2013, als gegen den EC Pfaffenhofen das "Abenteuer Eishockey-Bayernliga" startete. "Jetzt geht's richtig los", sagt Martin Reichert kurz vor dem Start in die Abstiegsrunde. "Und zwar wieder bei Null." Der ESC Haßfurt spielt am Freitag (20 Uhr) bei den Wanderers Germering und erwartet am Sonntag (18.30 Uhr) den ESV Buchloe.
Nicht nur für den Trainer des ESC sind die ersten beiden Partien schon richtungsweisend für den weiteren Verlauf. Natürlich war Reichert mit dem bisherigen Abschneiden in der Saison, in der die "Hawks" in den 30 Vorrundenbegegnungen lediglich vier Siege - davon drei erst nach Penaltyschießen - einfuhren, alles andere als zufrieden. Einverstanden war er aber mit der Leistungssteigerung in den letzten Wochen, nachdem er das Zepter seines Vorgängers Doug Kacharvich übernommen hat. Er ist deshalb überzeugt davon, dass der Tabellenletzte in der Gruppe A mit komplettem Kader nun "eine bedeutend bessere Rolle" spielen kann.
Nicht gleich zurückfallen
Um am Ende das Ziel zu erreichen und die Bayernliga zu erhalten, und um die Rangliste der Abstiegsrunde nicht erneut von ganz unten betrachten zu müssen, wollen die Haßfurter am Wochenende gleich die ersten Punkte einfahren. Beim zweiten Gastspiel in dieser Saison im Germeringer "Polarium" scheint zumindest ein Teilerfolg möglich, denn in der Vorrunde gingen der Ex-Haßfurter Martin Dürr, fünftbester Scorer (20 Punkte) der "Wanderers", und seine Teamkollegen immerhin acht Mal als Verlierer vom Eis. Gegen die "Hawks" jedoch gaben sich die Münchner Vorstädter keine Blöße und behielten beim 8:3-Sieg deutlich die Oberhand.
Nachdem die "Hawks" beim ersten Aufeinandertreffen vor heimischen Publikum nach hartem Kampf nur knapp mit 2:3 das Nachsehen gehabt haben, blickt Reichert der ersten der insgesamt sechs Abstiegsrundenbegegnungen "vorsichtig optimistisch" entgegen.
Torflut in der Punkterunde
Es ist wohl noch untertrieben, dass vor allem die beiden ESC-Torhüter Martin Hildenbrand und Timo Jung sowie der inzwischen nach Pegnitz gewechselte Maximilian Müller keine guten Erinnerungen an den ESV Buchloe haben. Sage und schreibe 25 Gegentreffer kassierte das Trio in den beiden Spielen gegen die "Pirates" um Trainer Bodhan Kozacka. Auf der anderen Seite hatte deren Schlussmann Stefan Horneber nur ein einziges Mal das Nachsehen, weil lediglich Phillip Bates bei der 1:15-Heimklatsche getroffen hat. "Die Mannschaft hat also etwas gutzumachen", betont Martin Reichert, der nach der darauf folgenden Entlassung von Doug Kacharvich die Betreuung der Mannschaft übernahm.
Der 50-Jährige ist aber "ganz fest davon überzeugt", dass sich ein ähnliches Debakel nicht wiederholt. "Die Mannschaft hat sich in den letzten Wochen nicht nur personell verändert, sondern auf dem Eis auch Fortschritte erzielt", ist Reichert guter Dinge, dass sich die Zuschauer sowohl in Germering als auch gegen Buchloe auf "engere und hart umkämpftere Spiele" einstellen dürfen.
Die personelle Besetzung bleibt schwer einzuschätzen
Als großes "Überraschungsei" dürfte sich wieder der ESC-Kader entpuppen. Während die Mannschaft beim Heimauftritt am Sonntag komplett sein dürfte, ist die Aufstellung am Freitag vermutlich bis kurz vor dem Anpfiff ungewiss. Die dicksten Fragezeichen stehen dabei hinter den Einsätzen von Frederic Rambacher, Philipp Mauder, Phillip Bates und Pavel Weiß, die aus beruflichen, krankheits- oder verletzungsbedingten Gründen die Fahrt wohl nicht mit antreten könnten. Ganz erledigt hat sich für den ESC das Thema Markus Hausner, weil die Verantwortlichen beim EHC Nürnberg keine Passfreigabe erteilen.
Es gibt keine leichten Gegner
Reichert ist es persönlich derweil "egal", dass die "Hawks" nicht zusammen mit den beiden Mitaufsteigern ERC Regen, EHC Mitterteich sowie dem EHC Nürnberg in der vermeintlich leichteren Gruppe B sind. "Alle Spiele werden die gleichen sein. Wenn die Mannschaft kämpft und beißt, sind alle sieben Konkurrenten in der Abstiegsrunde schlagbar. Es braucht keiner zu denken, dass es leichte Gegner gibt - und zwar in beiden Gruppen."