Ansage an den BEV: Das sind alles Haßfurter Jungs
Autor: Felix Mock
Haßfurt, Sonntag, 30. Dezember 2018
Die Debatte um Kontigent-Spieler erregt die Gemüter der Eishockeygemeinde. Die Fans stellen klar: Haßfurt leistet viel für die Nachwuchsarbeit.
Die Verantwortlichen des Eishockey-Landesligisten ESC Haßfurt haben einiges zu tun: Die Vertragsgespräche mit Michal Babkovic, Daniel Hora, Jan Trübenekr und Jakub Sramek stehen an. Und "auch mit vielen anderen Spielern müssen wir Gespräche führen", sagt Sportvorstand Andreas Kurz.
Dabei ist es egal, ob die Hawks in der Saison 2019/2020 in der Bayern- oder weiterhin in der Landesliga antreten werden. Wie in der kommenden Spielzeit die "Kontingentspielerregelung" seitens des Bayerischen Eissportverbandes (BEV) angewandt wird, steht zudem noch in den Sternen. Der aktuelle Stand hierzu habe sich laut Kurz nicht verändert.
"Wir haben vor Weihnachten wieder nur eine ,Wischi-waschi-Antwort' vom Verband bekommen. Leider lebt der BEV aus meiner Sicht in seiner eigenen Welt und blendet für sich alles aus, was um ihn herum sportlich und politisch innerhalb der EU passiert, und was gesetzlich geregelt ist", übt Andreas Kurz weiterhin Kritik. "Wir als Verantwortliche des ESC Haßfurt haben in den verschiedenen Sitzungen des BEV Vorschläge gemacht. Damals wurden wir noch belächelt. Das wird sich in Zukunft sicher ändern", lautet seine Mutmaßung.
Fans sind stolz auf Jugendarbeit
Derweil machten die ESC-Fans beim Heimspiel gegen den EV Moosburg mit Transparenten auf die gute Nachwuchsarbeit sowie auf die Integration Einheimischer in den aktuellen Kader der Hawks aufmerksam. Die Transparente der Fans trugen die Rückennummern derjenigen Spieler, die echte "Haßfurter Jungs" sind.
"Grundsätzlich finde ich es gut, dass der BEV den Einsatz von Ausländern eingrenzen will. Es kann ja nicht sein, dass ein 20-Mann-Kader zur Hälfte aus transferkartenpflichtigen Spielern besteht", sagt Lukas Heinl. Aber der Vorsitzende der Eishockeyfreunde Haßberge fügt hinzu: "Die Regelung wurde zum falschen Zeitpunkt festgelegt. Zwei Monate vor Saisonbeginn hatte der ESC mit Sramek, Trübenekr, Hora und Babkovic schon längst verlängert." Seine Forderung: Der BEV solle bereits jetzt die Regelung für die kommende Saison fix machen.
"Wollten ein Zeichen senden"
Heinl, der bei der Plakataktion zu Beginn des Heimspiels gegen den EV Moosburg mitgewirkt hatte, begründete die Vorgehensweise so: "Wir wollten ein Zeichen in Richtung der südbayerischen Vereine und des BEV senden. Die sollten sich mal klar darüber werden, was Haßfurt in der Jugendarbeit für den Eishockeysport leistet. Beim ESC stehen 15 Spieler auf dem Eis, die mindestens eine Jugendmannschaft in Haßfurt durchlaufen haben. Davon können andere Vereine träumen."
Die Haßfurter sind mit der Hauptrunde ziemlich durch - es steht noch ein Auswärtsspiel beim ESC Vilshofen aus - und gerade deshalb blicken die Fans mit Spannung auf die Verzahnungsrunde. Fest steht: Sowohl die Hawks als auch die Schweinfurter Mighty Dogs mischen mit. Ob ein Derby zustande kommen wird, hängt noch von der jeweiligen Platzierung der Vereine ab. "Ein Derby ist natürlich das Größte, darauf fiebern beide Fanlager hin. Die Rivalität macht es besonders. Aber gerade die Vorbereitung, als Petr zu Besuch war, hat gezeigt, dass Eishockey verbindet. In den Farben sind wir getrennt, aber in der Sache vereint."