Arbeitssieg festigt Spitzenposition
Autor: Ralf Naumann
Haßfurt, Montag, 15. Oktober 2018
Der ESC Haßfurt bezwingt die Trostberg Chiefs und bleibt an der Spitze der Landesliga.
Die Absicht, sich möglichst gut aus der Affäre zu ziehen, ist den Gästen aus Trostberg gelungen. Wer von den knapp 400 Zuschauern vor der Partie dachte, die Haßfurter Hawks bezwingen die Chiefs im Vorbeigehen, wurde eines Besseren belehrt. Erst nach harter Arbeit zwangen die Haßfurter sie mit 7:5 in die Knie. Nach 60 Minuten stand der dritte Sieg im dritten Pflichtspiel, der ESC behauptet die Tabellenspitze. ESC Haßfurt - TSV Trostberg 7:5
(2:1, 3:2, 2:2) "Es war klar, dass Trostberg hier mit drei guten Reihen antritt", waren die Oberbayern aus Sicht von Martin Reichert deshalb "nicht besser, als gedacht." Sein Ziel war es aber, das Spiel mit seinen vier zur Verfügung stehenden Reihen zu bestreiten und somit allen Akteuren Eiszeit zu ermöglichen. "Das haben wir gemacht", sagte der Haßfurter Trainer. "Ich wollte heute unbedingt die vierte Reihe bringen. Dass dadurch vielleicht ab und zu der Spielrhythmus gehemmt wird, ist klar."
Tatsache ist, dass sich die Hawks bis zur Schlusssirene gegen willige, aggressive und sehr unbequeme Trostberger wehren mussten, um als Sieger vom Eis zu gehen. Denn nach der schnellen Führung durch Jakub Sramek (2.) klebten sie wie Kletten an den Fersen der Haßfurter und ließen sich nicht abschütteln. So führten die Hausherren nach dem ersten Abschnitt nur knapp mit 2:1 (den zweiten ESC-Treffer erzielte Jan Trübenekr, 9.) und lagen nach 40 Minuten auch nicht uneinholbar mit 5:3 vorne (Michael Breyer traf zum zwischenzeitlichen 3:1, Georg Lang zum 4:2, und Michal Babkovic zum 5:3).
Zugegeben: Sie hätten zu diesem Zeitpunkt schon weitaus höher führen können. "Wir haben leider wieder sehr viele Chancen liegengelassen", ärgerte sich Reichert deshalb ein wenig darüber, dass sich die Mannschaft das Leben selbst schwer machte. Die vom Brüder-Duo Sergej und Alex Piskunov trainierten Gäste dagegen agierten sehr effizient, denn mit nur wenigen Kontern trafen sie drei Mal ins Schwarze. "Die haben sie sehr gut ausgespielt und dabei unsere Fehler eiskalt genutzt", lobte selbst Martin Reichert.
Kniecheck gegen Dietrich
Dass sie freilich auch effektiv sein können, bewiesen die Hausherren, nachdem Matthias Wolfgruber aufgrund eines Kniechecks gegen ESC-Kapitän Christian Dietrich eine Spieldauerstrafe aufgebrummt bekam: In der fünfminütigen Überzahlsituation schraubte Jakub Sramek mit einem schnellen Doppelpack das Ergebnis auf 7:4 in die Höhe (44./45.). Der Widerstand von Trostberg war damit zwar noch nicht gebrochen. Mehr als der 7:5-Anschluss durch Antonin Jelinek (59.) sprang aber nicht mehr heraus.
"Durch individuelle Fehler haben wir sie immer wieder zurückkommen lassen", analysierte Christian Dietrich die Partie, der mit dem Abschneiden trotzdem zufrieden war: "Sieg ist Sieg. Die drei Punkte haben wir. Egal ob 7:5 oder 7:2." Dem pflichtete Martin Reichert bei, denn vorrangiges Ziel sei ein weiterer Erfolg gewesen. "Insgesamt wollten wir gewinnen, das haben wir geschafft", zog er eine letztlich positive Bilanz des Abends und des ganzen Wochenendes.
Max Hildenbrand verletzt vom Eis
Mit starken Schmerzen musste Max Hildenbrand kurz vor Schluss vom Eis, nachdem der ESC-Verteidiger den Puck bei einem Trostberger Schlagschuss an den Daumenballen bekam. Die erste Diagnose deutete auf eine sehr starke Prellung hin. Ob und wie lange der 26-Jährige ausfällt, steht noch nicht fest.