Späte Feier mit Blick nach vorne
Autor: Johanna Eckert
Pfarrweisach, Dienstag, 19. Januar 2016
Seit etwas mehr als 50 Jahren ist in Pfarrweisach der CSU-Ortsverband aktiv. Bei der Jubiläumsveranstaltung stand die Gestaltung der Heimat im Mittelpunkt.
Es war das Jahr 1964, als Nelson Mandela in Südafrika in lebenslange Haft genommen wurde, der Friedensnobelpreis an Martin Luther King vergeben und Ludwig Erhard als amtierender Bundeskanzler gehört wurde - und sich am 1. Februar selbigen Jahres in der Gastwirtschaft Dirauf in Pfarrweisach Männer aller Berufsstände versammelten, um wie die Großen in der Politik mitzumischen. Auf Vorschlag des CSU-Kreisverbandes Ebern trafen sich damals die Parteimitglieder zur Gründung eines eigenen Ortsverbandes. Am Sonntag nun feierte der Verein sein 50-jähriges Bestehen. Nachträglich. Denn "letztes Jahr waren wir um die Zeit mitten im Wahlkampf, da ist der Geburtstag total untergegangen", gab Markus Oppelt, Vorsitzender des Ortsverbandes, im Gasthof Bühler in Kraisdorf zu.
Exakt 34 Mitglieder (1989 waren es noch 48) hat der CSU-Ortsverband Pfarrweisach derzeit. Eine der Jüngsten in der Mannschaft ist Annalena Rügheimer.
Extra für den Geburtstag des Ortsverbandes kramte Rügheimer im dem privaten Archiv von Heinrich Ort und gab einen kurzen Einblick, was und wer die CSUler in den letzten 50 Jahren in Pfarrweisach bewegte.
Investitionen zugesagt
In die entgegengesetzte Richtung auf der Zeitachse blickte Landrat Wilhelm Schneider, ein Parteikollege. Er griff nicht nur die Diskussionen um die Bereitschaftspraxis im nördlichen Landkreis Haßberge auf, sondern machte deutlich, dass sich die Strukturen in Sachen Gesundheit in den nächsten Jahren vor Ort weiter verändern werden. Denn "wir müssen von den drei Millionen Euro Schulden runterkommen", die die Haßberg-Kliniken im Jahr 2015 eingefahren haben, führte der Landrat aus. "Investitionen auch in unserem Bereich", versprach der Maroldsweisacher den CSUlern aus Pfarrweisach trotzdem. Ebern sei ein Schulstandort, der in den nächsten Jahren viel Geld benötige: Erweiterung der Realschule, Sanierung des Gymnasiums, Hallenbad, Erweiterung am Krankenhaus und Meisterschule. "Das kommt nicht nur den Schülerinnen und Schülern, sondern auch uns allen zu Gute", versprach Wilhelm Schneider. Glückwünsche und Geschenke überbrachten den Pfarrweisachern auch die befreundeten Ortsvereine aus Untermerzbach, Maroldsweisach, Rentweinsdorf und Ebern.
Zu spät, aber für seinen Auftritt noch rechtzeitig, traf auch Steffen Vogel (MdL) bei der Feierstunde in Kraisdorf ein. Er sprach ein großes Lob an Markus Oppelt und seine Arbeit als Ortsvorsitzender aus. Die allergrößte Anerkennung gehöre denjenigen, die sich ehrenamtlich in der Partei engagieren. Denn für Vogel ist klar: "Wenn wir die Unterstützung von der Basis nicht hätten, wären wie beide heute keine Politiker."