Druckartikel: So mancher Stamm stammt aus "adligem Wald"

So mancher Stamm stammt aus "adligem Wald"


Autor: Helmut Will

Ebern, Sonntag, 07. Dezember 2014

Im Frauengrund bei Ebern liegen wieder mächtige Stämme zum Verkauf. Die Forstbetriebsgemeinschaft Haßberge erwartet gute Erlöse bei den Eichen. Die Bieter kommen aus ganz Europa.
Der Meterstab von Förster Jürgen Schafhauser (rechts) reicht nicht aus, um den Durchmesser dieser Eiche, sie hat 2,71 Festmeter, zu messen. FBG-Geschäftsführerin Birgitt Ulrich (links) hofft auf gute Angebote für die aufgelegten Hölzer.  Foto: Helmut Will


Die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Haßberge hofft auch in diesem Jahr auf reges Interesse nationaler und internationaler Käufer. Stämme, teilweise 200 bis 250 Jahre alt, sind zur Submission aufgeboten. Birgitt Ulrich, Geschäftsführerin der FBG Haßberge mit Sitz in Hofheim und Forstbeamter Jürgen Schafhauser, fachlicher Berater der FBG vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Schweinfurt, erwarten die Angebote bis zum 16. Dezember.

Die Werthölzer sind auf den Holzplätzen in Ebern und Sailershausen aufgelegt, sagte Birgit Ulrich am Holzplatz zwischen Ebern und Unterpreppach am Freitag. Die FGB, dessen Vorsitzender Wolfgang Borst, Bürgermeister in Hofheim ist, sei im Landkreis Haßberge ein großer, schlagkräftiger und zukunftsträchtiger Zusammenschluss des privaten und kommunalen Waldbesitzes, betonte die Geschäftsführerin.

Sie vertritt 850 Waldbesitzer mit 21 600 Hektar Waldfläche.

"Traditionell", so Birgitt Ulrich, "findet in der Woche vor Weihnachten der Holzverkauf für die wertvollsten Stämme der Region statt. Die Submission Sailershausen der FBG Haßberge ist mittlerweile europaweit bekannt. Holzeinkäufer der örtlichen Laubholzsäger aber auch Vertreter der Furnierhersteller und selbst Faßholzkäufer aus Frankreich besichtigen die beiden Plätze in Ebern und Sailershausen", so die Geschäftsführerin.

Viele "adlige Hözer"

"254 Festmeter Werthölzer werden am Holzplatz in Ebern aufgeboten", erläuterte Forstmann Jürgen Schafhauser. Hierbei dominiere die Eiche mit 250 Festmetern deutlich. "Auch einige Exoten, sogenannte Buntlaubhölzer liegen hier, Nussbaum, Ahorn, Elsbeere und Kirschbäume", sagt Schafhauser. Insgesamt wurden 180 potenzielle Kunden, davon 150 in Deutschland und 30 im Ausland angeschrieben und auf die Submission aufmerksam gemacht, erläuterte FBG-Geschäftsführerin Birgitt Ulrich. Die Hölzer am Platz Ebern kommen nach den Worten von Ulrich und Schafhauser aus Privatwäldern, aus Wäldern der Stadt Ebern sowie aus Ortenburgschen-, Truchseßen und - hauptsächlich - Rotenhanschen Wäldern.

Neben den 254 Festmetern die auf dem Holzplatz in Ebern liegen, sind weitere 216 Festmeter, insgesamt werden also 470 Festmeter angeboten, auf dem Platz in Sailershausen vorhanden.

Birgitt Ulrich rechnet damit, dass etwa 40 Gebote eingehen werden und hofft auf einen guten Erlös aus der Submission. Die Nachfrage nach wertvollem Eichenholz sei seit Jahren gut. Sie rechnet in diesem Jahr mit einer Preissteigerung von zwei bis vier Prozent.

"Eichenholz ist ein knappes Gut. Deutschlandweit besteht die Waldfläche lediglich zu fünf Prozent aus Eiche. Die Haßberge haben den Vorteil, dass hier traditionell der Eichenanteil wesentlich höher ist", so Birgitt Ullrich.

"Die Nachfrage nach besserer Buche ist im Vergleich zu den letzten Jahren sehr verhalten gestiegen", ergänzt Jürgen Schafhauser. "Die Braut", den besten Stamm auf dem Platz, wollen die beiden Vertreter der FBG noch nicht nennen. "Da sind wir eher etwas zurückhaltend, mal sehen, welcher Stamm das Meiste bringt", sagt die FBG-Geschäftsführerin.