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Sieben Mann ganz oben


Autor: Ralf Naumann

Haßfurt, Sonntag, 15. Juni 2014

Bei dem Haßfurter Eissportclub (ESC) Hawks hat sich nach zweijähriger "Übergangszeit" eine neue Führungsetage gebildet. Das Team hat die Hierarchie abgeschafft, jetzt kann man sich auf das Eishockey konzentrieren.
Alle gleichberechtigt: Der ESC Haßfurt hat nach der Satzungsänderung seit Samstagabend eine Führungsetage. Den Gesamtvorstand bilden (von links) Martin Reichert, Holger Endres, Maria Hess, Andreas Kurz, Jens Amarell, Uwe Marx sowie (fehlt auf dem Bild) Maik Richter.  Foto: Ralf Naumann


Laut Andreas Kurz handelt es sich "nicht um einen Neuanfang", sondern um einen "neuen Anfang des Vereins". Nach zweijähriger "Übergangszeit", in der die langjährige Vorsitzende Kerstin Skaberna-Gollbach mit Stellvertreter Peter Vogel nach dem Ausscheiden von Helmut Schmidt den ESC Haßfurt kommissarisch leitete und damit handlungsfähig hielt, ist seit Samstag ein neues Führungsgremium im Amt.

Sieben gleichberechtigte in der Fürhung

Dieses besteht nach der erfolgreich vollendeten Satzungsänderung zukünftig aus insgesamt sieben gleichberechtigten Vorständen von vier Bereichen: Jens Amarell (Haßfurt) und Holger Endres (Hofheim) kümmern sich um "Finanzen, Marketing und Sponsoring", Martin Reichert (Sylbach) und Andreas Kurz (Haßfurt) um die "Erste Mannschaft", Uwe Marx (Zeil) und Maria Hess (Haßfurt) um "Nachwuchs und Eiskunstlauf" und Maik Richter

(Haßfurt) um "Bewirtung".

Der Verein wird im Rechtsverkehr zukünftig durch vier der sieben Vorstände vertreten und ist mit vier Personen beschlussfähig. Die im Urlaub weilende Kerstin Skaberna-Gollbach hatte wie Peter Vogel lange zuvor angekündigt, sich für Aufgaben nicht mehr zur Verfügung zu stellen. "Wir sind Beiden zu großem Dank verpflichtet", zollte Andreas Kurz großen Respekt für die äußerst arbeitsintensiven und ereignisreichen vergangenen Monate. "Sie haben wirklich gute Arbeit geleistet."

"Es war in der alten Struktur einfach nicht mehr möglich, einen Verein mit dieser Größe ehrenamtlich zu leiten", begründete der 45-Jährige die Umgestaltung. "Wir wollen zwar nicht gläsern werden, aber transparenter."
Martin Reichert, gleichzeitig Sportlicher Leiter, sowie Andreas Kurz nahmen, "weil wir wenig Zeit haben und eigentlich schon recht spät dran sind", bereits am Sonntag die Arbeit auf und führten konkrete Gespräche mit den Spielern der letztjährigen Ersten Mannschaft.

Gespräche mit den Spielern

Erste Ergebnisse, wer dem Verein die Treue hält und sich in der Saison 2014/2015 das Hawks-Trikot überstreift, beziehungsweise wer der neue ESC-Trainer wird, solle es in einigen Tagen geben. Einen Neuzugang gibt es schon: der Schweinfurter Fabian Elbl (19), zuletzt bei den "Mighty Dogs" des ERV aktiv, hat bereits für die neue Saison in Haßfurt zugesagt. Dabei steht noch nicht fest, in welcher Liga er und die restlichen "Hawks" spielen:

Am Samstag erhielt der Verein die Nachricht, dass Haßfurt nach dem Rückzug der "Stiftland Dragons" des EHC Mitterteich, dem angeblich 100 000 Euro für eine weitere Saison fehlen, nun doch in der Bayernliga bleiben kann. "Der neue Vorstand entscheidet jetzt, ob wir nach dem sportlichen Abstieg wie geplant in der Landesliga oder in der Bayernliga spielen", wollte sich Martin Reichert, letzter Trainer der "Hawks", nicht weiter über dieses sicher sehr diskussionswürdige "Angebot" des Bayerischen Eishockeyverbands (BEV) äußern.