Sie kocht im Fernsehen für Unterfranken
Autor: Eckehard Kiesewetter
Losbergsgereuth, Freitag, 26. Oktober 2018
Ute Leyh aus dem Rentweinsdorfer Gemeindeteil Losbergsgereuth tritt in der Kochshow des Bayerischen Fernsehens gegen sechs Mitbewerberinnen aus allen Bezirken Bayerns an. Sie setzt auf heimisches Kalb und Frankens Farben.
"Die Woche Dreharbeiten war ganz schön anstrengend", sagt Ute Leyh, aber auch unheimlich schön". Die Bäuerin aus dem Rentweindorfer Gemeindeteil Losbergsgereuth ist eine von sieben Landfrauen, die zurzeit bei der BR-Kochshow "Landfrauenküche" zum Wettbewerb antreten. Das bayerisch-bodenständige Gegenstück des Vox-Erfolgsformats "Das perfekte Dinner" wartet bereits in der zehnten Staffel mit bewährtem Konzept auf: Sieben Frauen aus allen Bezirken des Freistaats stellen sich dem Wettstreit um das köstlichste Drei-Gänge-Menü. Jede Folge führt auf einen anderen Hof, wo sich die Konkurrentinnen lecker bewirten lassen und Punkte vergeben. Wer wird am Ende zur Spitzenköchin gekürt? Nebenher lernt der Zuschauer den Hof, dessen Besitzerfamilien und Wissenswertes über die Landwirtschaft kennen.
Kalb aus eigenem Betrieb
Den Auftakt der Staffel hat am Montagabend Ute Leyh bestritten (nochmals zu sehen am Sonntag, 28. Oktober, um 15.15 Uhr auf BR 3). Sie tischte ihren Mitbewerberinnen - unterstützt von Schwägerin Elfi Will (eine helfende Person ist erlaubt) - ein Menü auf, das schon beim Zuschauen das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ: Lachs vom Brett mit Wildkräutersalat, auf dem Speiseplan verschlüsselt angekündigt als "Frisches aus Wald und Wiese trifft auf Delikates vom Feuer", als Vorspeise. Den Hauptgang bildete, naheliegend für einen Milchviehhof, Kalbsröllchen. Dazu Baumkuchen und Spargel-Tomaten-Gemüse. Das Dessert in den Fränkischen Farben Rot und Weiß bildete Joghurt-Honig-Eis auf marinierten Erdbeeren.
Das Kochen hat super geklappt, sagt Ute Leyh, wir haben voll gut harmoniert". Sie und Schwägerin Elfi seien ein eingespieltes Team, haben die Rezepte gemeinsam ausgesucht, das gesamte Menü einmal probegekocht und ausgetüftelt, wie man alles anrichten kann. Vor laufender Kamera ist's natürlich noch mal was anderes. Manche Szene wurde zwei, drei Mal gedreht und so empfahl es sich beispielsweise, nicht alle Zutaten gleichzeitig in die Schüssel zu kippen. "Klappe, die Zweite!" Mitunter gab's auch ein "So-tun-als-ob", bis alles im Kasten war.
Neue Freundinnen
Die Dreharbeiten für die komplette Staffel erstreckten sich über die Sommermonate. Mancher im Fernsehteam - zu Redaktion, Produktionsleitung, Ton und Kamera kamen unter anderem noch Fotograf, Bus- und Tiefladerfahrer (der Serien-Oldtimerbus fährt nur für die Dreharbeiten) und ein Drohnenpilot für die Luftaufnahmen - wurde über Monate zu einem Begleiter auf der Kochtour durch Bayern und mit den anderen sechs Landfrauen sind laut Ute Leyh "voll die Freundschaften entstanden". "Wunderschön" fand sie es, das Zuhause und die Familien der anderen kennenzulernen und sich über Dinge auszutauschen, die alle gemeinsam haben. Sei es der Bauernhof, der Spaß am Kochen oder die Familie.
"Von mir aus hätte ich mich nie beworben", gesteht Ute Leyh. Inzwischen aber ist sie froh, dass das TV-Produktionsteam von "Megaherz" auf sie zugekommen ist, offenbar auf Empfehlung aus dem Landwirtschaftsamt. Heute sagt sie im Brustton der Überzeugung: "Ich würde das jederzeit wieder machen, auf alle Fälle!"
Dabei wollte die Familie anfangs so gar nicht mitziehen, doch der Produktionsleiterin, die allgemein sehr liebevoll an die Sache heranging, gelang es, alle ins Boot zu holen. So führte Ehemann Markus (noch 43) die sechs Landwirtinnen ("lauter tolle Frauen", wie er sagt) durch den Hof und erklärte die Abläufe. "Ich hab mich manchmal schlecht verstanden", sagt Markus Leyh über seine eigenen Eindrücke von seinem ersten Fernsehauftritt, "und manchmal hat man schon gemerkt, dass ich aufgeregt war."
Auch Schwiegermama Gertrud, Manuel Kettler, ein liebenswürdiger junger Angestellter mit Downsyndrom, und die sechs Kinder der Leyhs Johannes (19), Lisa (17), Lukas (16), Andreas (13), Judith (11) und Josef (9) machten bereitwillig mit und vermittelten das Bild einer harmonischen Familie und eines gut funktionierenden traditionsreichen und auf die Zukunft ausgerichteten Betriebs.